Drohnenabwehr: "Wir regulieren uns zu Tode" – Leser fordern konsequentes Handeln

Die Diskussion um die Drohnenabwehr an Flughäfen und anderen kritischen Infrastrukturen sorgt für reichlich Leserkritik. Unter dem Artikel "Drohnen-Wirrwarr in Deutschland - dabei gibt es eine einfache und billige Lösung" fordern viele Kommentatoren klare Zuständigkeiten und weniger Bürokratie. Sie sehen in den aktuellen Abläufen ein Risiko für die öffentliche Sicherheit. Andere warnen vor Schnellschüssen und fordern durchdachte Maßnahmen.

Verteilung der Meinung zu "Die Drohnen-Debatte spaltet die Community: Politikversagen, Bürokratie und Sicherheitslogik treffen frontal aufeinander"
Verteilung der Meinung zu "Die Drohnen-Debatte spaltet die Community: Politikversagen, Bürokratie und Sicherheitslogik treffen frontal aufeinander" FOCUS Online

Frust über politische Blockade

Viele Leser reagieren mit Unverständnis auf das jüngste Kompetenzgerangel zwischen Innenminister Alexander Dobrindt und Justizministerin Stefanie Hubig über Zuständigkeiten bei der Drohnenabwehr. Nach mehreren Vorfällen über Flughäfen und Energieanlagen kritisieren sie, dass bürokratische Abstimmungen wichtiger scheinen als Sicherheit. Im Kabinett Merz wird aktuell eine Reform der Sicherheitsarchitektur diskutiert, allerdings führt die Debatte um föderale Zuständigkeiten zu Verzögerungen. Damit bleibt bei den Lesern der Eindruck, dass Deutschland im Ernstfall zu langsam reagiert.

"Wir haben eine akute Bedrohungslage, und da streiten sich Justiz- und Innenministerium! Wenn die es nicht hinkriegen und zwar schnell, dann sollen sie nach Hause gehen! Solche Minister/Politiker brauchen wir nicht! Zu lange schon wurde diesbezüglich nix gemacht. Alle im Tiefschlaf! Nun, da die Bedrohung klar ersichtlich ist, erwarte ich als Bürger konsequentes und schnelles Handeln und keine haarspalterischen Streitereien!"  Zum Originalkommentar

"Kompetenzwirrwarr - dieses Wort soll Wort des Jahres werden, denn nichts beschreibt so gut wie dieses Wort, dass unser Land andauernd über seine eigenen Füße stolpert."  Zum Originalkommentar

"Schnelle Maßnahmen gibt's bei uns nicht. Deutschland wird an seiner Bürokratie noch ersticken ..."  Zum Originalkommentar

Bürokratie als Hauptfeind

Einige Leser klagen über lähmende Bürokratie, die effektive Sicherheitsmaßnahmen verhindert. Trotz Regierungsversprechen, Entscheidungswege zu verkürzen, blockieren Zuständigkeitsfragen weiterhin schnelle Lösungen. Der Unmut richtet sich gegen einen Staat, der mehr prüft als handelt.

"Unser Land reguliert sich noch in den Abgrund! Fürchterlich! Tut endlich etwas gegen Bürokratie und Regulierungswahn. Spart zudem sehr viel Steuergeld!!"  Zum Originalkommentar

"Uns braucht niemand anzugreifen, wir werden von der eigenen Bürokratie stranguliert."  Zum Originalkommentar

"Wir regulieren uns zu Tode, denken viel zu kompliziert und wollen alles zu 200 Prozent rechtssicher machen. Bei uns im Ort gibt es einen Verein, der nennt sich: Nicht reden. Machen! Das sollten sich die Bürokraten auch zu Herzen nehmen und bis dahin auf die Schrotflinte setzen."  Zum Originalkommentar

"Wenn es eine „günstige“ Lösung ist, ist das nichts für Deutschlands Behörden. Da muss über Jahrzehnte geplant und später viele Milliarden verplempert werden. Bewährtes und Günstiges von anderen übernehmen? Nein, das geht für deutsche Behörden nicht."  Zum Originalkommentar

"In Deutschland gibt es doch keine einfachen Lösungen, es muss immer erst von der Politik und dann auch noch von den Bundesländern (Bayern) verkompliziert werden. Einfach in Deutschland? Da lachen doch die Hühner!"  Zum Originalkommentar

Forderung nach Durchgreifen

Die Forderung nach konsequentem Eingreifen hat mit den jüngsten Sicherheitsvorfällen neue Brisanz gewonnen. Viele Leser verlangen – teils stark überzogen –, illegale Drohnen sofort zu neutralisieren. Im Hauptartikel wurde unter anderem dargelegt, dass am Frankfurter Flughafen Fraport-Mitarbeiter zur Schrotflinte greifen dürfen, wenn Vogelschwärme den Flugverkehr gefährden – ein Vorgehen, das manche auch für die Drohnenabwehr empfehlen. Dahinter steht der Wunsch vieler Leser nach schnellen, praktischen Lösungen statt technischer Großprojekte. 

"Schrotflinten sind doch gut (...) Die Drohnenpiloten müssen dingfest gemacht werden, gehören sehr hart bestraft. Die verraten nicht nur unser Land, sie gefährden dabei auch noch Tausende von Menschen in Leib und Leben. Ganz abgesehen von den indirekten Folgen der Spionage."  Zum Originalkommentar

"Wenn Drohnen in verbotene Zonen einfliegen, gilt grundsätzlich: Abschießen. Ich würde z. B. als Flughafenbetreiber die Anweisung geben, die Dinger abzuschießen. Egal, wer sich in seiner Zuständigkeit übergangen fühlt. Es geht um Sicherheit, da könnten mich die Zuständigkeiten nicht interessieren."  Zum Originalkommentar

"Und wieder stehen wir uns selbst im Weg. Die Drohnenlenker wissen doch, was sie dürfen und was nicht! Also, wo ist das Problem, was da nicht hingehört, weg damit ohne Wenn & Aber. Die Strafen ansetzen, wie bei einem Einbruch oder Eindringen in den militärischen Bereich, gab es mal Minimum 5 Jahre Freiheitsentzug dafür."  Zum Originalkommentar

Sicherheitslücken werden angeprangert

Ein Teil der Leser wirft der Regierung vor, Sicherheitsfragen zugunsten symbolischer Themen zu vernachlässigen. Während die Bundesregierung über Haushaltsdisziplin und Energiepolitik ringt, sehen viele Bürger bei der inneren Sicherheit eklatante Versäumnisse. Der Eindruck: Die Politik verliert sich in Nebenschauplätzen, während reale Risiken zunehmen.

"Es gibt sehr viel an Infrastruktur zu schützen, aber offensichtlich leider keinen Plan dafür. Politiker haben zum großen Teil keinerlei Gespür für das, was wichtig ist. Die befassen sich lieber mit Regeln für Bestattungen oder Verbote von Schottergärten statt mit komplexen Sicherheitsfragen."  Zum Originalkommentar

"Die Politik kümmert sich halt lieber um Nonsens in Form von Garagenüberwachungen, Müllbehälter etc."  Zum Originalkommentar

"Und wieder blockiert die SPD, hier die Bundesjustizministerin, die Sorge um das Wohl unserer Heimat. Mit der SPD geht nichts nach vorne, mit der CDU eventuell doch, aber mit Merz auch nichts."  Zum Originalkommentar

"Es war schon immer so in Deutschland und wird auch immer so sein, es muss erst was Schlimmes passieren, bevor was passiert."  Zum Originalkommentar

Kritik an Schuldzuweisungen

Mehrere Leser kritisieren die Tendenz, Drohnenvorfälle reflexhaft mit Russland in Verbindung zu bringen. Statt geopolitischer Zuschreibungen fordern viele Aufklärung über Sicherheitslücken im Inland. 

"Dieser Drohnenwirrwarr in Deutschland ist ein Armutszeugnis für unsere Sicherheitskräfte bis hin zur Bundeswehr! Alles, was der Politik einfällt, ist ständig zu suggerieren, als würde Russland dahinterstecken! Warum die das aber ausschließlich auf zivile Einrichtungen betreiben sollen oder dass sie es mit den „Baumarktdrohnen“ überhaupt machen, wenn sie über Aufklärungssatelliten verfügen, erklärt auch niemand!"  Zum Originalkommentar

"Na und jetzt? In Norwegen wurden bisher ein Singapurer, ein Chinese und drei Deutsche als Täter identifiziert. Keiner davon hieß übrigens Putin. Mal sehen, was noch so rauskommt."  Zum Originalkommentar

"Heutzutage ist die Satellitenaufklärung so genau, siehe Google Maps, Earth oder Streetview, da brauchen die Großmächte keine Spionagedrohnen. Die Drohnenpiloten, meist Hobbypiloten, freuen sich, dass sie Chaos anrichten, und die Medien haben immer was zu berichten."  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber Abwehrmethoden

Die Vorstellung, Drohnen mit Schrotflinten abzuwehren, sorgt für Spott. Viele Leser sehen darin ein Sinnbild für veraltete Sicherheitskonzepte. Sie äußern Zweifel an Reichweite, Praktikabilität und an der tatsächlichen Umsetzung im Einsatz.

"Mit einer Schrotflinte muss man recht nah dran sein. Das wird schwierig."  Zum Originalkommentar

"Eine Schrotflinte gegen eine Drohne einzusetzen, ist lächerlich. Die wirksame Reichweite beträgt 50 m. Und die Drohne wartet natürlich, bis die Bundespolizei kommt und die Flinte rausholt."  Zum Originalkommentar

"Am Flughafen kommt nirgends eine Schrotflinte zum Einsatz, sondern eine ganz normale Pistole für Platzpatronen. Dazu die bekannten Knaller und Pfeifer von Silvester und mehr nicht."  Zum Originalkommentar

Ironie und Humor

Ironische und spöttische Kommentare zeigen, wie stark die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und politischem Handeln geworden ist. Humor dient vielen als Ventil für Resignation über ein als planlos empfundenes Krisenmanagement.

"Drohnenabwehr mit mandalorianischen Fluganzügen und EMP (electromagnetic pulse)-Phasern"  Zum Originalkommentar

"Tontauben schießen auf Drohnen. Das macht ja sogar Spaß."  Zum Originalkommentar
 

Diskutieren Sie mit: Wie sollte Deutschland auf die Drohnen-Bedrohung reagieren? Ist die Schrotflinte wirklich die pragmatischste Lösung – oder ist die eigentliche Gefahr das politische Kompetenzchaos und überbordende Bürokratie? Teilen Sie Ihre Meinung und Erfahrungen: Wie erleben Sie die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit in solchen Fragen?

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.