Lauter Knall und Vibrationen nach dem Start: Boeing-Flugzeug muss in der Luft umkehren

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Eine Boeing 767-300 der Delta Airlines verlor wohl während des Flugs die Notrutsche. © Montage: Screenshot/JACDEC/Rüdiger Wölk/Imago

Die schlechten Nachrichten für Boeing reißen nicht ab: Am Freitag musste eine Maschine in den USA wenige Momente nach dem Start umdrehen. Die US-Aufsichtsbehörde FAA untersucht den Vorfall.

New York City – Nach nur wenigen Minuten musste eine Boeing 767-300 der Delta-Airlines am Freitag (26. April) auf dem Flug von New York City nach Los Angeles wieder umdrehen. Der Grund: Die Crew hatte ungewöhnliche Vibrationen bemerkt, wie das Fachblatt Aviation Herold berichtete. Nach einer Inspektion am Boden wurde festgestellt, dass die Notrutsche fehlte – an ihrer Stelle klaffte ein Loch über dem rechten Flügel.

Sicherheitsvorfall: Boeing Flug DL-520 muss umkehren, US-Aufsichtsbehörde leitet Untersuchungen ein

Nur etwa eine halbe Stunde nach dem Start kehrte Flug DL-520 am Freitag um 8.35 Uhr Ortszeit wieder auf den John F. Kennedy International Airport nach New York City zurück. Die Crew hatte neben den Vibrationen auch einen lauten Knall kurz nach dem Start gemeldet, hieß es von der US-Aufsichtsbehörde FAA, wie ABC News berichtete. Die Maschine habe die Rutsche höchstwahrscheinlich während des Starts verloren. „Die FAA wird den Vorfall untersuchen“, so die Behörde weiter. Das 33 Jahre alte Flugzeug habe man vorerst aus dem Verkehr gezogen. Das Branchenportal Jacdec teilte ein Bild der Flugroute sowie des Schadens auf der Plattform X.

Kein Einzelfall: Boeing seit fünf Jahren in der Dauerkrise

Der Vorfall in New York City verlief für die Passagiere noch glimpflich. Dennoch reiht sich die Panne in eine lange Liste von Sicherheitsproblemen des US-Flugzeugherstellers Boeing ein. Im Januar dieses Jahres brach auf einem Flug von Alaska Airlines ein Rumpfteil aus einem fast neuen 737-9 Max. Die FAA griff durch und ließ die Maschinen zunächst nicht mehr starten. Bei einem Anflug einer Boeing 737 auf Amsterdam waren kürzlich die Landeklappen nicht ausgefahren, eine Boeing 757 verlor ein Rad. Vor mehr als fünf Jahren stürzten zwei 737-Max-Jets des US-Herstellers ab, die Unglücke forderten insgesamt 346 Menschenleben. Seitdem steckt Boeing in einer Dauerkrise.

Das Brisante sind nicht nur die Vorfälle selbst oder deren Häufigkeit, sondern auch Vorwürfe aus dem Inneren des Unternehmens. Der Boeing-Ingenieur Sam Salehpour wirft dem Flugzeughersteller Produktionsfehler vor, weshalb etwa die Flugzeugmodelle Dreamliner 787 und 777 seiner Einschätzung nach vorzeitig ausfallen könnten. Zuvor hatte bereits der frühere Boeing-Qualitätsmanager John Barnett schwere Sicherheitsvorwürfe gegen den US-Konzern erhoben. Der Ex-Mitarbeiter wurde im März tot aufgefunden.

Die europäische Flugsicherheit ist indes mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: Zuletzt gab es über Osteuropa immer mehr Störungen der GPS-Signale.

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