Festakt zum Start ins Doppel-Jubiläum: Feuerwehr und Musikverein feiern in Steingaden gemeinsam
Anlässlich des in Steingaden bevorstehenden Jubiläumsfestes von Musikverein und Feuerwehr gab es nun einen Festakt. „Jetzt geht’s los“ hieß es musikalisch passend.
Seit Samstag dürfte im Ort die Freude auf das bevorstehende Jubiläumsfest noch ein wenig gestiegen sein. Weil mit der 200-Jahr-Feier des Musikvereins auch das 34. Musikfest des Bezirks 3 Füssen des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds stattfindet, oblag die Begrüßung zum Festakt dessen Leiter Alexander Schmid.
Der durfte sich freuen, dass von den knapp 500 in der Halle aufgereihten Stühlen fast alle besetzt waren. Zudem konnte er viele Ehrengäste begrüßen. Neben der Landtagsabgeordneten Susann Enders waren mehrere Bürgermeister umliegender Orte und Vertreter benachbarter Musikverbände gekommen. Für die Verantwortlichen auf Bezirksebene sei es „ein gutes Gefühl, wenn sich immer wieder Kapellen und Vereine bereit erklären, die Durchführung eines solch großen Festes zu übernehmen“, sagte Schmid. Nach der offiziellen Eröffnung spielten die 54 Steingadener Musiker unter der Dirigentschaft von Christoph Weiß den P.O.S.-Marsch.
Lob für die Organisatoren
Ihm sei es „eine große Ehre“, als Bürgermeister „und ganz besonders als Schirmherr vor Ihnen zu stehen“ leitete Max Bertl sein Grußwort ein. Wenn sich jemand musikalisch engagiert, dann merke man, dass das „unseren Ort bereichert“. Genauso sei das „bei allen, die in der Feuerwehr sind.“ Diese stünden für „Solidarität und Nächstenliebe“. Musikern wie Feuerwehrlern attestierte er, viel Herzblut in das Jubiläumsfest zu stecken.
Hernach folgte nach dem beeindruckenden „Lord Tullamore“ des Komponisten Carl Wittrock die Festansprache der Vize- Präsidentin des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes Centa Theobald. Neben externen und örtlichen Musikern begrüßte sie auch die Vertreter der Feuerwehr, die „noch wichtiger sind als der Bürgermeister“, fügte sie humorig hinzu.
Ehrengäste seien alle, die „an diesem Tag dem Musikverein Steingaden die Reverenz erweisen“ und „dessen ehrenamtliches Engagement zu würdigen wissen“. Und auch der Feuerwehr dankte sie „für die harte Arbeit, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen“.
Die Feststellung „Zukunft braucht Herkunft“ werde hier und heute besonders erfahrbar. Um der „großen Ehre der Auszeichnung des Musikvereins“ nachzukommen, bat sie Christoph Weiß und Vereinsvorstand Andreas Strauß zu sich. Die konnten sich mit allen Vereinsmusikern über die mit einer Ehrenurkunde verliehene große goldene Plakette am weiß-blauen Band für Pflege und Förderung der Blasmusik anlässlich des 200-jährigen Vereinsbestehens freuen. Im Anschluss nutzte Schmid den feierlichen Rahmen, seinen zuvor 21 Jahre im Amt waltenden Vorgänger Gottfried Groß im Beisein von Theobald zum Ehrenbezirksleiter zu ernennen.

Zeitreise durch 350 Jahre Vereinsgeschichte
Hernach stand Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta am Pult. In seinem Grußwort gab er eine kleine Geschichte zum Besten, die aber „im Bereich der Feuerwehr so gar nicht vorstellbar“ sei. Nach dem Wählen der 112 eines Steingadeners, weil es bei ihm brennt, meldet sich die integrierte Leitstelle Oberland mittels Ansage. Nach dem Drücken der entsprechenden Taste meldet sich tatsächlich ein Disponent der Feuerwehr. Für den stellt die Meldung aber ein Problem dar, denn „heut ist Freitag“. Fachkräftemangel und Work-Life-Balance ließen keine ständige Verfügbarkeit mehr zu. So etwas habe es bei der Feuerwehr noch nicht und werde es „in den nächsten 150 Jahren nicht geben“ beruhigte er.
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Bei der anschließenden Revue hatten sich Musiker und Feuerwehrler gleichermaßen eingebracht. Mittels der Ansagen von Jakob Hindelang und Franziska Eicher wurden die Besucher bei den Darbietungen mehrerer Akteure in alten Musikertrachten, Feuerwehruniformen und mittels weiterer Requisiten mitgenommen auf die 1824 bzw. 1874 beginnende Zeitreise durch zusammen 350 Jahre Vereinsgeschichte.

Erinnerung an Meilensteine
Feuerwehrvorstand Stefan Müller erinnerte auch an frühere Zeiten. Der Zweite Weltkrieg habe die Reihen so stark gelichtet, dass „einige ganz junge Männer“ zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden mussten. 1946 sei der Dienstbetrieb wieder aufgenommen worden. Die Anschaffungen von Lösch- und Tanklöschfahrzeugen seien stets Meilensteine in der Vereinsgeschichte gewesen.
Beim „Feuerwehrmarsch“ platzierten sich alle Feuerwehrleute zum Mitsingen vor der Bühne. Hernach stifteten einige der Ehrenmitglieder der Feuerwehr ein Fahnenband, das laut Müller beim „Festgottesdienst den Segen erhalten“ soll. Bei seinem Schlusswort hob Musikvereinsvorstand Andreas Strauß hervor, dass nach zweijähriger Vorbereitungszeit das Jubiläumsfest nun beginnen kann. Zudem dankte er im Namen beider Vereine sehr vielen Adressaten für deren Unterstützung bei der Vorbereitung und bevorstehenden Durchführung des Jubiläumsfestes.
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