Trägerverein: Alte Konflikte, neue Strukturen und Angebote
Einige Konflikte sind noch präsent: Das wurde in der Mitgliederversammlung des Trägervereins Jugend- und Sozialarbeit deutlich. Aber es wurde auch der Blick nach vorne gerichtet.
Geretsried – Einige zurückliegende Entscheidungen des Stadtrats seien nicht sehr glücklich gewesen, sagte Kerstin Halba, selbst SPD-Stadträtin und Vorsitzende des Trägervereins Jugend- und Sozialarbeit (TVJA). Sie hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt in Zukunft wieder „verlässlich und vertrauensvoll“ sein werde. Halba ging damit in der Mitgliederversammlung des TVJA im Quartierstreff in Stein auf die noch präsenten Konflikte der Vergangenheit ein.
Stadt will eigenen Fachbereich „Migration und Koordination“ schaffen
Wie berichtet erhält das von der Stadt bisher zu 100 Prozent bezuschusste Projekt „Integration aktiv“ (IAG) innerhalb des TVJA nur noch bis Ende Juni Zuschüsse, sodass der Verein es anschließend einstellen muss. Die Stadt Geretsried will dafür einen eigenen Fachbereich „Migration und Koordination“ im Rathaus schaffen. Außerdem hat sie die Mobile Jugendarbeit übernommen. Eine Stelle dafür wurde bereits beim Amt für Familie, Soziales, Sport und Jugend eingerichtet. Der bisherige Streetworker des TVJA, Patrick Schmook, hat sie inne.
Trägervereins-Geschäftsführer Rudi Mühlhans bedankte sich für die zuvor gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Er sagte, er wünsche sich, dass die Menschen, die heute als Geflüchtete in Geretsried ankommen, in 70 Jahren mit demselben Stolz auf ihre Integrationsleistung zurückblicken können wie einst die Heimatvertriebenen, die Geretsried aufgebaut haben.
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Franziska Walter von IAG blickte auf zwölf sehr erfolgreiche Jahre zurück. Beispielhaft nannte sie die Feste zum Internationalen Frauentag, die Integrationsforen, das „Dinner in bunt“ vergangenen Sommer, den interkulturellen Kalender und die Fahrradwerkstatt.
Familiencafé in Stein
Anschließend richtete die Versammlung den Blick nach vorne. Seit Neuestem gebe es in den Jugendhäusern Saftladen und Ein-Stein jeden Donnerstagabend ein besonderes Angebot, berichtete Mühlhans. Man koche, bastle, tanze oder spiele gemeinsam Theater. Dienstagnachmittag finde im Quartierstreff Stein ein Familiencafé statt. Mühlhans freut es besonders, dass eine ehemalige Ein-Stein-Besucherin, inzwischen selbst junge Mutter, es leitet. Im Quartierstreff am Johannisplatz wird seit Kurzem eine Sitzgymnastik angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreut. Die nächsten Treffen findet am 29. April ab 15 Uhr statt. Unter dem Motto ScienceLab werden am Johannisplatz außerdem wissenschaftliche Nachmittage für Kinder und Jugendliche durchgeführt, das nächste Mal am 20. April von 15 bis 18 Uhr.
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Ausbesserungsarbeiten im Saftladen
Im Jugendzentrum Saftladen herrscht laut dessen Leiter Torsten Benz „teils ruhige Stimmung mit guten Gesprächen, teils unruhige, wilde Stimmung, die viel Intervention erfordert“. Im Ein-Stein haben die Jugendlichen im Januar und Februar mit Ausbesserungsarbeiten begonnen. Unter anderem haben sie die Wände gestrichen und eine mit einer Weltkarte bemalt. Die übrigen Bereiche des Trägervereins – die Offene Ganztagsbetreuung an der Mittelschule, das Programm „Intensiv vor Ort“ für Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf, die Schulsozialarbeit an der Realschule und die Jugendsozialarbeit an Schulen – laufen den zuständigen Mitarbeitern zufolge gut. Auch das Quartiersmanagement in Stein, am Johannisplatz und am Neuen Platz freut sich auf die warme Jahreszeit mit vielen Aktionen.
tal