Unternehmen im Oberland etwas optimistischer

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Die Stimmung bei der Wirtschaft im Oberland steigt leicht. Die Geschäftslage wird dennoch kritisch bewertet.



Traumwetter hier an der Seepromenade in Tegernsee lockte Münchner wie auch Einheimische raus, Foto tp
 frühling terrasse sonne café berge see panorama
_DSC6347.jpg © THOMAS PLETTENBERG

Die Stimmung der Unternehmen im Oberland zieht wieder leicht an. Das geht aus dem regionalen Konjunkturindex hervor, den die Industrie- und Handelskammer nun veröffentlicht hat und der auf einer Umfrage unter lokalen Firmen beruht. Demzufolge ist der Index um elf Zähler auf 114 Punkte gestiegen, liegt damit aber weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 119 Punkten. „Schwache Wachstumsaussichten und ungelöste strukturelle Standortprobleme wie ausufernde Bürokratie und nicht wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern belasten die Wirtschaft unverändert“, heißt es in dem Bericht. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage habe sich sogar erneut verschlechtert. Die Entwicklung des Index nach oben sei ausschließlich den deutlich gestiegenen Geschäftserwartungen für die kommenden Monate geschuldet.

Erstmals nach Bürokratie gefragt - 74 Prozent finden sie problematisch

Zu ihrer Geschäftslage befragt, bewerten 38 Prozent der Unternehmen in der Region diese als gut. Zu Jahresbeginn waren es laut IHK noch 44 Prozent gewesen. Konstante 18 Prozent sind mit ihrer Lage unzufrieden. 74 Prozent der befragten Unternehmen beklagen die staatliche Bürokratie, wobei Infos hierzu erstmals abgefragt wurden. Die fehlende Nachfrage sowie anhaltend hohe Energie-, Rohstoff- und Warenpreise benennen über die Hälfte der Unternehmen als Bremsklötze für ihre Geschäfte.

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Mit Blick auf die kommenden Monate rechnen deutlich mehr Unternehmen – 24 Prozent anstatt zuletzt 15 Prozent – mit einer Belebung. Von einer Verschlechterung gehen sehr viel weniger aus – 15 Prozent anstatt zuletzt 31 Prozent. Die Hoffnung der Unternehmen könnte, so glaubt die IHK, auf die bevorstehende Sommersaison in der vom Tourismus geprägten Region zurückzuführen sein.

Risiken: Arbeitskosten an Nummer eins

Passend dazu nimmt die Risikogemengelage auch etwas ab. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, Energie- und Rohstoffpreise sowie der Arbeitskräftemangel werden seltener genannt als zuletzt. Als Risiko dominieren nun die Arbeitskosten mit 57 Prozent der Nennungen, gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 54 Prozent. Das Risiko der fehlenden Inlandsnachfrage steigt am deutlichsten auf 53 Prozent der Nennungen.

24 Prozent der Betriebe wollen mehr investieren, 19 Prozent wollen Investitionen zurückschrauben. Gar keine Investitionen planen 16 Prozent. Zu den Beschäftigungsplänen heißt es: 16 Prozent wollen Stellen aufbauen, während 13 Prozent einen Stellenabbau in Erwägung ziehen.

IHK-Sprecher: Ergebnisse „lassen etwas aufatmen“ - dennoch Mahnung

„Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage lassen etwas aufatmen, geben aber keinen Grund zur Entwarnung“, sagt Klaus Bauer, Sprecher des IHK-Forums Region Oberland. „Mit Blick auf den Sommer gehen deutlich mehr Betrieb von besseren Geschäften aus, aber die Belastungen sind weiterhin hoch und von einem echten Aufschwung sind wir weit entfernt. Insgesamt fehlen Wachstumsimpulse von Seiten der Politik.“ Der Sprecher unterstreicht deshalb die Forderung an die Politik. Bauer: „Aufschwung und Wachstum sind nur mit deutlichen Abstrichen bei der Bürokratie zu erreichen. Hier könnte ein echter Wirtschaftsturbo gezündet werden.“ Neue Auflagen sowie Berichtspflichten für Firmen müssten gestoppt werden. Auch an wettbewerbsfähigen Unternehmenssteuern führe kein Weg vorbei.

Für den Konjunkturbericht hat die IHK Unternehmen aus den Landkreisen Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach befragt.

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