Nahwärme in Miesbach geht ab 2025 ans Netz: Anschlussnehmer gesucht

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Die Brennmasse: Hackschnitzel (Symbolfoto). © picture-alliance/ dpa

Wann geht‘s los mit dem neuen Nahwärmenetz in Miesbach und wer kann daran anschließen? Antworten zu diesen Fragen gaben die Initiatoren nun Sachstandsbericht zum Aufbau im Stadtrat vorgestellt.

Miesbach – Der Standort der geplanten städtischen Heizzentrale steht mit dem Stadtwald nahe der Straße Auf der Grün bereits fest. Doch wohin sich das Nahwärmenetz der Stadt Miesbach genau hinbewegt, ist noch nicht endgültig definiert. „Wo das große Interesse ist, dorthin wird sich auch das Netz hinentwickeln“, stellte Sebastian Henghuber, Geschäftsführer des Partners MW Biomasse aus Irschenberg, vor Kurzem beim Sachstandsbericht im Stadtrat fest.

Aktuell läuft die Suche nach Interessenten, die sich mit ihrer Immobilie an das neue städtische Wärmenetz anschließen lassen wollen (wir berichteten). Dabei betonte Henghuber, dass die MW Biomasse vor allem Planungssicherheit brauche: „Je positiver Stadtrat und Stadtverwaltung dem Projekt gegenüberstehen, desto leichter tun wir uns bei den Vertragsgesprächen.“

Dabei wäre es eine große Hilfe, wenn Großabnehmer wie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Heimbetreibergesellschaft und das Landratsamt früh mittels Vorverträgen gebunden werden könnten, ergänzte Michael Brünner vom Miesbacher Planungsbüro EST – „als Zugpferde und für finanzielle Sicherheit“.

Telekom steigt nicht in Glasfaserausbau ein

Dabei präsentierte Brünner auch eine Nachricht, die den Verantwortlichen im Miesbacher Rathaus wenig gefallen dürfte: Offenbar steigt die Telekom laut Brünner nicht in den eigenfinanzierten Ausbau des Glasfasernetzes in der Kreisstadt ein. Eigentlich hätte im Zuge des Verlegens der Nahwärmeleitungen auch das Breitband mit unter die Erde und an die Häuser gebracht werden können.

Um diese Synergie nicht zu verlieren, regte Brünner an, zügig Gespräche mit der Firma Avacomm aus Valley zu führen, um Alternativen beim Breitbandausbau berücksichtigen zu können. „Wir sind mit Avacomm in Gesprächen und schauen, ob es eine gemeinsame Lösung gibt“, sagte Brünner. Ziel sei es, die Straßen nur einmal zu öffnen. Laut Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU) soll das Thema im Juni vom Stadtrat nicht öffentlich erörtert werden.

Ein weiteres Thema ist die Gründung der gemeinsamen Betreibergesellschaft. Hier regte Brünner an, wegen der Sicherung von Fördermitteln möglichst frühzeitig einen Termin anzuberaumen. Braunmiller bestätigte, man sei zu Gesprächen Anfang Juni bereit.

Abschnittsweiser Bau ab 2025

Die Nahwärme soll abschnittsweise ab 2025 entstehen. Die Abnehmer des ersten Abschnitts stehen laut Verwaltung bereits fest. Bedenken des Bergbauamts wegen der früheren Bergbautätigkeit in diesem Bereich konnten ausgeräumt werden, wie Bauamtsleiter Lutz Breitwieser eingangs berichtete. Da sich dort keine Stollen befinden, sei ein aufwendiges Verfüllen und Verpressen nicht nötig.

Planungsrechtlich ist die Befreiungsmöglichkeit für die Untere Naturschutzbehörde im Landschaftsschutzgebiet gegeben, allerdings verbunden mit Ausgleichs- und Eingrünungsmaßnahmen. Eine erste Option bietet laut Architekt Christian Mahr das Heizhaus selbst. Dort soll die Holzverschalung mit Löchern versehen werden, um Fledermäusen ein warmes Winterlager bieten zu können – was natürlich auf dem Öko-Ausgleichskonto berücksichtigt werde. Zudem werde das Heizhaus bis zu fünf Meter im Boden versenkt, um möglichst niedrig in Erscheinung zu treten.

Bei den Stadtratsmitgliedern kam der aktuelle Sachstandsbericht gut an. Neben Markus Seemüller (FL) begrüßte auch Paul Fertl (SPD) den Fortgang des Projekts: „Das geht alles in die richtige Richtung.“ Zum Thema Anschlussakquise regte er an, man könne auch über den Preis etwas regeln. Fertl: „Sie haben auf jeden Fall unsere volle Unterstützung.“

ddy

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