Pumptrack Hausham: Gemeinderat stimmt Bauantrag zu - Knackpunkt bleibt Wasser

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Sensibles Areal: Der Radweg zwischen Miesbach und Hausham, an dem der neue Pumptrack gebaut werden soll, führt durchs Trinkwasserschutzgebiet. © THOMAS PLETTENBERG

Der Haushamer Pumptrack hat die nächste Hürde genommen: Der Bauausschuss hat den Bauantrag einstimmig befürwortet. Knackpunkt für die Genehmigung bleibt aber wohl das Wasser.

Hausham – Nur nicht den Schwung verlieren: Was fürs erfolgreiche Meistern eines Pumptracks gilt, trifft auch auf den Weg dorthin zu. Auf dem befindet sich die Gemeinde Hausham gerade – und hat noch ein gutes Stück vor sich. Den nächsten Schritt aber hat der Bauausschuss nun gemacht. Er erteilte einstimmig sein Einvernehmen zum Bauantrag für das Vorhaben in der Haidmühl.

Zunächst stellte Bauamtsleiterin Petra Sperl das Vorhaben am bestehenden Geh- und Radweg zwischen Hausham und Miesbach kurz vor der Gemeindegrenze zur Kreisstadt nochmals im Detail vor. Geplant seien zwei Rundkurse mit einer Gesamtlänge von 140 Metern und einer maximalen Breite von 17 Metern. 540 Quadratmeter der Grundstücksfläche von insgesamt 1500 Quadratmetern würden asphaltiert. Der nördliche Kurs richte sich an Anfänger und Kinder, der südliche an Fortgeschrittene und Erwachsene. Neben Fahrrädern könnten auch Roller, Inlineskates und Skateboards genutzt werden. Der Abstand zum Geh- und Radweg betrage zwei Meter, um gegenseitige Beeinträchtigungen auszuschließen.

Neuausweisung

Unabhängig vom Pumptrack muss sich die Gemeinde Hausham mit ihrem Wasserschutzgebiet am Brunnen Haidmühl beschäftigen. Wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilt, stammt die Verordnung aus dem Jahr 1982 und sei daher schon „sehr veraltet“. Grundsätzlich, so die Kreisbehörde, sollten Wasserschutzgebiete spätestens nach 20 Jahren überarbeitet und dem aktuellen Stand angepasst werden. Oft habe sich der Wasserbedarf im jeweiligen Einzugsgebiet verändert, oder das Grundwasser habe seine Fließgeschwindigkeit oder -richtung geändert. „Zudem gibt es immer wieder neue Erkenntnisse, wie der optimale Trinkwasserschutz erreicht werden kann“, erklärt die Kreisbehörde.

Ob der Pumptrackbau letztlich möglich wird, hängt aber noch von einigen planungsrechtlichen Fragen ab, wie Sperl erklärte. So liege das Areal vollständig im Außenbereich und sei als Fläche für die Forstwirtschaft ausgewiesen. Da ein Pumptrack keine Privilegierung genieße, könne eine Genehmigung nur erteilt werden, wenn öffentliche Belange nicht beeinträchtigt werden und die Erschließung gesichert sei.

Knackpunkt bleibt das Wasserschutzgebiet

Durch die unmittelbare Anbindung an den Geh- und Radweg und nur unwesentliche Eingriffe in den Wald sehe das Forstamt jedenfalls kein Problem, teilte Sperl mit. Auch durch die Nutzung des Pumptracks seien keine Umweltschäden zu erwarten. Im Verfahren noch zu berücksichtigen sei aber die noch ausstehende Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamts – wie berichtet liegt die Fläche am Trinkwasserschutzgebiet der Gemeinde Hausham – sowie die Einschätzung des Naturschutzbeirats, ob eine Entnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet möglich ist. Auch nötige Kompensationsmaßnahmen von einigen wenigen notwendigen Baumfällungen seien zu klären, so Sperl.

Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) kündigte vorsorglich an, dass der Pumptrack mit wasserdurchlässigem Asphalt versehen wird, der nicht nur pflegeleichter als Schotter sei, sondern auch ein Ausfahren der Strecke verhindere. Insgesamt habe die Gemeinde viele wohlwollende Rückmeldungen zu dem Vorhaben bekommen. Es sei ein „tolles Projekt mit guter Förderung“, so Zangenfeind, der auch guter Dinge ist, „dass wir es finanziell hinbekommen“. Lediglich beim Thema Wasser(schutz) müsse man noch „Energie reinstecken“. Doch der Wunsch der Kinder und Jugendlichen nach der Freizeitanlage sei alle Anstrengungen wert. „Wir können sie nicht immer nur vertrösten.“

sg

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