Wendelstein Historic: Neues Konzept für Oldtimer-Rallye in Bayrischzell

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Wird es heuer nicht mehr geben: ein Porsche 356 Coupe aus dem Jahr 1965 beim Grand Prix von Bayrischzell im Rahmen der Wendelstein Historic 2022. Die Veranstaltung im Ortszentrum fällt 2024 aus. © THOMAS PLETTENBERG

Nach der Absage der Bavaria Historic durch den ADAC stellt sich die Frage, wie es mit der Wendelstein Historic in Bayrischzell weitergeht. Der Veranstalter sorgt für Aufklärung.

Es war eine Notbremsung, die Spuren hinterlassen hat: Die Absage der traditionsreichen Oldtimer-Rallye Bavaria Historic durch den ADAC hat die Szene erschüttert. Während der ADAC die Verschiebung der 35. Auflage der zweitägigen Großveranstaltung mit rund 3000 Fahrzeugen rund um Bad Aibling von Ende Mai 2024 auf 2025 mit einem Rückgang bei den Teilnehmern bei gleichzeitig stetig weiter wachsendem Organisationsaufwand erklärt, fürchten manche Oldie-Fahrer und -Fans, solche Ausfahrten könnten generell ein Auslaufmodell werden. Franz Simbeck von der Sparte Oldtimer des MSC am Tegernsee hat die Entscheidung des ADAC mit gemischten Gefühlen aufgenommen. An der fürs Wochenende 14./15. September geplanten Wendelstein Historic in Bayrischzell hält der Club aber fest – wenn auch mit neuem Konzept.

Herr Simbeck, wenn schon eine Kultveranstaltung wie die Bavaria Historic unter Teilnehmermangel leidet, wie geht es dann erst kleineren Oldtimer-Ausfahrten wie der Wendelstein Historic?

Einen direkten Vergleich kann man hier nicht ziehen, weil wir von Anfang an ein anderes Konzept gefahren haben. Bei uns konnte man schon immer modular buchen, musste also nicht wie bei der Bavarian Historic alle drei Tage im Paket nehmen. Dieses Plus an Flexibilität kommt gerade bei der jüngeren Generation gut an.

Warum?

Weil es immer mehr Oldie-Fans gibt, die zwar viel Freude an ihrem Hobby haben, aber nicht mehr ganz so viel Zeit und Geld dafür investieren wollen. Das gilt fürs Auto, aber eben auch für die Teilnahme an organisierten Ausfahrten. Ich denke, dass sich hier auch ein gesellschaftlicher Wandel bemerkbar macht. Das stellt allerdings auch uns als Veranstalter vor eine Herausforderung.

Inwiefern?

Weil wir die Erfahrungen des ADAC schon bestätigen können. Hatten wir vor Corona noch jeweils rund 80 bis 100 Fahrzeuge, waren es 2022 nur noch 25. Da wir im Wechsel mit der eintägigen Tegernsee Classic eh schon im Zwei-Jahres-Turnus sind, haben wir uns entschieden, das Programm etwas anzupassen. So werden wir heuer auf den Grand Prix am Freitagabend und den Concours D’Elegance am Sonntag verzichten. Beides hat ja jeweils im Ortskern von Bayrischzell stattgefunden und war mit entsprechend großem Aufwand verbunden. Sei es für die Genehmigung im Vorfeld oder die Streckenabsicherung bei der Durchführung. Gerade unsere personellen Kapazitäten sind hier an die Grenzen gekommen, schließlich machen wir das alle neben Beruf und Familie.

Welche Möglichkeit hat denn dann das Publikum überhaupt noch, die historischen Gefährte zu bewundern?

Zum einen schmücken die Oldtimer natürlich den Ort Bayrischzell, wo wir ja am Wochenende stationiert sind. Hier sind der Start der Ausfahrten um 9 Uhr und die Rückkehr ab 16 Uhr besonders interessant. Zum anderen überlegen wir, ob wir bei unserer alpinen Ausfahrt zur Waller- und Speckalm am Sudelfeld am Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr auch eine Zuschauerpräsentation mit Bewertung einbauen. Das wiederum hängt aber auch davon ab, ob und wie wir dort mit den historischen Autos überhaupt hochkommen, schließlich soll ja die Bundesstraße im Herbst saniert werden. Ein weiteres Beispiel, mit welchen Unwägbarkeiten man als Veranstalter einer Oldtimer-Rallye umzugehen hat.

Überraschend kam auch die Verschiebung der bislang jährlichen Bavaria Historic, die nun erstmals antizyklisch zu Ihrer Ausfahrt stattfindet. Vielleicht auch eine Chance?

Wir empfinden uns grundsätzlich nicht als Konkurrenten. Dennoch würde es uns natürlich freuen, wenn sich der eine oder andere Teilnehmer der Bavaria Historic heuer ersatzweise unseren Ausfahrten anschließt. Darum haben wir den Frühbucherrabatt bis 5. Juni verlängert.

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