Selenskyj zu Verhandlungen mit Putin bereit: Das sind seine Bedingungen
Könnte ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine doch noch stattfinden? Selenskyj überraschte mit einer Aussage auf der Sicherheitskonferenz in München.
München - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat konkrete Vorstellungen geäußert, wie Verhandlungen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin aussehen müssten. „Ich werde mich mit den Russen treffen – mit nur einem Russen, mit Putin“, sagte Selenskyj am Freitag bei einer Diskussion auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Damit schloss der Präsident aus, sich im Vorfeld auf Friedensgespräche mit russischen Regierungsvertretern einzulassen.
Auch ein Treffen mit Putin sei erst möglich, „wenn wir einen gemeinsamen Plan mit Trump, Europa haben“, betonte Selenkyj. Anschließend werde er sich mit dem russischen Präsidenten zusammensetzen und den Krieg beenden. „Nur in diesem Fall bin ich zu einem Treffen bereit.“
Selenskyj zeigt sich unter bestimmten Bedingungen zu Gesprächen mit Putin bereit
Der ukrainische Präsident forderte zudem, es dürften keine Entscheidungen über die Ukraine ohne das Land selbst getroffen werden. Er rief dazu auf, dass die USA sein Land gemeinsam mit Europa unterstützen.
Später am Abend teilte Selenskyj mit, dass er ein gutes Gespräch mit dem US-Vizepräsidenten JD Vance am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz geführt habe. „Wir müssen mehr reden, mehr arbeiten und den Plan vorbereiten, wie man Putin stoppen kann“, sagt Selenskyj nach einem Treffen mit Vance.
Trump hatte am Mittwoch ein Telefonat mit Putin geführt, ohne dies vorher mit den Verbündeten in Europa abzustimmen. Der US-Präsident erklärte im Anschluss, er habe mit dem Kreml-Chef einen „unverzüglichen“ Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart. Konkrete Angaben über Inhalte der Verhandlungen oder einen offiziellen Starttermin machte er nicht.
Trumps Telefonat mit Putin löst Unruhe aus – kurz darauf folgt persönliches Gespräch mit Selenskyj
Trumps Ankündigung weckte bei westlichen Verbündeten die Befürchtung, die Ukraine wie auch die europäischen Partner würden von den Ukraine-Gesprächen ausgeschlossen. Später stellte die US-Regierung klar, dass Kiew an den Gesprächen beteiligt sein solle. Auch der russische Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in einem Interview im russischen Staatsfernsehen vage: „Natürlich wird die Ukraine auf die eine oder andere Weise an den Verhandlungen teilnehmen.“ US-Vizepräsident JD Vance machte seinerseits am Freitag bei der Sicherheitskonferenz in München deutlich, dass auch die Europäer an den Verhandlungen beteiligt werden sollten.
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Trump hatte nach dem Telefonat mit Putin auch mit Selenskyj telefoniert. Dazu sagte der ukrainische Präsident nun, dass Trump ihm seine Telefonnummer gegeben und gesagt habe, er könne „jederzeit anrufen“. (nz/dpa/afp)