Russland nennt ihn „illegitim“ - Selenskyj offen für Gespräche mit Putin - unter einer Bedingung
Die Ukraine ist bereit, Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zu führen. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte jedoch laut „Reuters“, dass die USA und europäischen Staaten an den Gesprächen teilnehmen müssten. Der ukrainische Präsident hatte als Bedingung für Friedensgespräche den vollständigen Abzug aller russischen Truppen gefordert. Zuletzt sprach er aber nur noch von der Notwendigkeit, Wege zu einem „gerechten“ Ende des Konflikts zu finden. Er erklärte weiter, er sei bereit, sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu setzen: „Wenn das die einzige Konstellation ist, in der wir Frieden bringen können, dann werden wir definitiv diese Konstellation wählen“.
Kreml hält Selenskyj für einen „illegitimen“ Präsidenten
Moskau erklärte, dass es noch zu früh sei, ein gemeinsames Gespräch mit der Ukraine, den USA und den europäischen Staaten zu führen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete Selenskyj laut „Reuters“ sogar als „illegitimen“ Führer, da dieser über das Ende seiner Amtszeit hinaus Präsident geblieben sei. Der ukrainische Präsident wies diese Anschuldigungen zurück und betonte, dass er 2019 mit 73 Prozent der Stimmen gewählt wurde. Im aktuellen Kriegszustand seien Wahlen jedoch verfassungsrechtlich nicht möglich. „Ich war immer offen für Wahlen, aber während eines Krieges erfordern Wahlen verfassungsrechtliche und rechtliche Anpassungen“, so Selenskyj.
Finden bereits Verhandlungen statt?
Keith Kellogg, Trumps Sonderbeauftragter für die Ukraine und Russland, forderte vergangene Woche, dass die Ukraine bis Ende des Jahres Wahlen abhalten solle, besonders wenn Kiew einen Waffenstillstand mit Moskau erreichen wolle. US-Präsident Donald Trump hatte bereits angedeutet, dass Washington und Moskau Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Krieges aufgenommen haben.