Aus Erfahrung wird man klug. Und weil die Gemeinde Rottach-Egern in den vergangenen Jahren wettermäßig schlechte Erfahrungen mit dem Rosstag gemacht hat, gibt es dieses Jahr etliche Neuerungen.
Rottach-Egern – Allen voran soll ein Festzelt zum Gelingen des Rosstags beitragen, das vor Regen oder auch stechender Sonne schützt. Wie Bürgermeister Christian Köck am Mittwoch bei einem Pressegespräch erklärte, wird ein 250-Mann-Zelt auf dem Festplatz am Gsotthaberhof neben den Waldfestgarnituren und Imbissständen der Bergwacht und anderer Ortsvereine aufgestellt.
Zuletzt lief‘s 2019 (fast) perfekt
Mit Zelt sei man wetterunabhängiger, hieß es eingedenk der Erfahrungen. Köck erinnerte an den Rosstag 2024, als das Fest nach dem Umzug erstmals am liebevoll zum Biergarten umgestalteten Festplatz am Gsotthaberhof hätte stattfinden sollen. Doch weder die Gäste noch die Teilnehmer kamen, weil Regen einsetzte, als der Festzug und die Zuschauer aus der Seestraße gerade dort angekommen waren. „Das ging zu Lasten der Vereine, insbesondere der Bergwacht, die das Rossererfest mit viel Aufwand vorbereitet haben“, erinnerte Köck. Den letzten wettertechnisch (fast) perfekten Rosstag habe man „vor Ewigkeiten“ 2019 gefeiert.
Kein Alternativ-Termin
Deshalb jetzt das Zelt. Dank der Neuerung braucht es keinen Alternativ-Termin mehr: Entweder der Rosstag wird bei richtig schlechten Wetterprognosen am Freitagabend abgesagt oder er findet statt. Dieses Jahr am Sonntag, 31. August, ab 10 Uhr. „Einen Verschiebetermin wird es nicht mehr geben, weil nicht gewährleistet ist, dass die Teilnehmer auch dann Zeit haben“, sagt Köck. Aber auch, weil die Organisation für die Gemeinde und die Umbuchungen für die TI einen enormen Aufwand bedeuten.
Schaufahren wieder im Programm
Was es wieder geben wird, ist das beliebte Schaufahren, fachlich profund und launig kommentiert vom Moderatorenteam Bruno Six und Florian Maier. Es findet auf Wunsch der Rosserer, die ihrerseits einen großen Aufwand betreiben, um Pferde und Kutschen für diesen einen Tag zu schmücken, auf der Oswaldwiese der Familie Unterberger statt, fast gegenüber dem Festplatz.
Der Eigentümer-Familie galt Köcks größter Dank. Besonders freue er sich auch, dass die Tragtierkompanie der Gebirgsjägerbrigade aus Bad Reichenhall wieder dabei ist. Ebenso wie der älteste und treueste Rosstag-Teilnehmer, Georg Flossmann, der das Fassl der Herzoglichen Brauerei Tegernsee kutschiert. Der Anmeldestand liegt bei 100 Gespannen. Die Organisatorinnen Angelika Drexler und Claudia Maier von der TI rechnen aber wieder mit über 200 Teilnehmern.
Pferdesegnung bei der Rosskapelle
Beibehalten wird natürlich die Pferdesegnung im Ortsteil Ellmau, in Sichtweite der Rosskapelle, und dass sämtliche Einnahmen, wie die Spenden der geladenen Ehrengäste und die Einkünfte aus dem Verkauf der Rosstag-Zeichen der Bergwacht zugutekommen. Die Zeichen berechtigen auch zur Fahrt mit den Pendelbussen zwischen Ortsmitte und Festplatz.
Auch die Bergwacht hat sich für den Rosstag gewappnet und wird bis auf ein Einsatzteam mit all seinen Mitgliedern vor Ort sein und sich ins Zeug legen. „Die Bergwacht Rottach ist komplett ehrenamtlich und auf Spenden angewiesen. Deshalb ist der Rosstag ein so wichtiger Tag für uns. Wir finanzieren damit unsere Einsätze“, sagt Laura Klomp, stellvertretende Bereitschaftsleiterin. Am 31. August werden das vor allem Einsätze in der Brotzeit-, Grill, Kuchen- und Losbude sein. Andere Ortsvereine liefern Hendl, Steckerlfisch, Käse, die Brauerei Tegernsee das Bier.