Bergwacht Rottach-Egern 1883,5 Stunden im Einsatz – Bereitschaftsleiter ziehen Bilanz

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Bergwacht Rottach-Egern im Einsatz: (v.l.) Laura Klomp (zweite Bereitschaftsleiterin), Bereitschaftsleiter Stefan Schmidtchen und Alexander Stern (dritter Bereitschaftsleiter) ziehen Bilanz. © Reiter

Das Bayerische Hochland ist ein Paradies für Bergsportler – und die Bergwacht Rottach-Egern sorgt mit 188 Einsätzen jährlich für Sicherheit. Ein Blick hinter die Kulissen.

Rottach-Egern/Landkreis – Das Bayerische Hochland ist ein Paradies für Bergsportler – und gleichzeitig ein Einsatzgebiet, in dem die Bergwacht Rottach-Egern im vergangenen Jahr mit rund 188 Einsätzen gefordert war. Das riesige Dienstgebiet erstreckt sich von der Sigrizalm bei Waakirchen über die Blauberge, die Tegernseer Hausberge bis hin zur Grenze nach Tirol – ein Terrain, das für jeden Bergsportler unvergessliche Erlebnisse bietet.

Ob im Sommer beim Wandern und Klettern oder im Winter bei Ski- und Rodeltouren in Spitzingsee sowie am Wallberg: Die Bergwacht ist überall im Einsatz, um Sicherheit zu gewährleisten und im Notfall Hilfe zu leisten.

Bei einem Pressegespräch gewähren der Bereitschaftsleiter Stefan Schmidtchen, seine Stellvertreter Laura Klomp und Alexander Stern sowie Sprecherin Philine Lietzmann einen Blick hinter die Kulissen der Einsätze. Dabei betonten sie ausdrücklich, dass sie sich nicht beschweren möchten. „Es läuft gut, und wir sind gut ausgerüstet“, versicherte Lietzmann.

Einsatzgebiet und Aufgaben der Bergwacht

Besonders im Fokus der Einsätze steht die schnelle Reaktionsfähigkeit: Innerhalb von drei Minuten müssen sie den Notruf über den Piepser entgegennehmen – oft während sie gerade bei der Arbeit oder privat unterwegs sind. Viele Menschen wissen kaum, dass die Bergwacht rein ehrenamtlich tätig ist. Die Bereitschaft finanziert sich ausschließlich durch Spenden sowie Erlöse vom Rosstag und Seefest. „Ohne die Spenden wäre es hartes Brot, es würde nicht funktionieren“, räumte Schmidtchen ein.

Die Bilanz der Einsätze der Bergwacht zeigt ein deutliches Bild: Unter der Woche ist die Einsatzgeschehen höher als am Wochenende. Während die Ehrenamtlichen an Wochentagen 113 Mal alarmiert werden, sind es an den Wochenenden 78 Einsätze. Die meisten Alarmierungen erfolgen zwischen 7 und 19 Uhr, wobei die nächtlichen Einsätze vor allem Vermisstensuchen betreffen, erklärt Schmidtchen.

Hinter den Kulissen: Einsatz und Ehrenamt

Insgesamt war die Bereitschaft im vergangenen Jahr 1.883,5 Stunden im Einsatz. Die häufigsten Rettungseinsätze betreffen Wanderer: 68 Mal mussten diese gerettet werden, gefolgt von Skifahrern mit 42 Einsätzen. Besonders oft rufen Notfälle vom Wallberg (43 Einsätze) die Helfer auf den Plan. Auch die Sutten (37) sowie die Neureuth /Riederstein (28) gehören zu den Hotspots, von denen aus die Bergwacht regelmäßig alarmiert wird.

Stern erklärt, dass viele Einsätze auf Wanderrouten zurückzuführen sind, die online beworben werden und eine Gehzeit von ein bis zwei Stunden haben. „Wir werden oft gerufen, weil sich manche bei der Planung verschätzen“, sagt er. Dabei betont er auch die Bedeutung einer guten Ausrüstung: „Eine Wanderung steht und fällt mit der richtigen Vorbereitung.“ Die Bergretter werten nicht – sie wissen, dass jedem einmal Fehler passieren können.

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