„Nur auf wichtige Präsidenten wird geschossen“: Trump prahlt mit Attentat – Harris ruft an

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Kamala Harris hat sich nach einem Attentatsversuch auf Donald Trump bei ihm gemeldet. Trump hingegen prahlte danach.

Washington, D.C. - Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seinen ersten Wahlkampfauftritt seit dem mutmaßlichen Attentatsversuch auf ihn absolviert. Bei einer Rede in der Stadt Flint im Bundesstaat Michigan stellte er am Dienstag eine Verbindung her zwischen dem Vorfall am Sonntag auf seinem Golfplatz in Florida und seiner Forderung nach hohen Zöllen auf Autoimporte aus Mexiko und China. „Und dann wundern Sie sich, warum auf mich geschossen wird?“, sagte Trump. „Nur auf wichtige Präsidenten wird geschossen.“

Nach mutmaßlichem Attentatsversuch auf Trump in Florida zeigt sich dieser prahlerisch.
Erneut hat es einen Anschlagsversuch auf Donald Trump gegeben. © dpa/Lynne Sladky

Trump prahlt mit Attentat vor US-Wahl

Trump präsentierte sich als Verteidiger der Autoindustrie in den USA. Sollte er am 5. November nicht die Wahl gewinnen, werde „es keine Arbeitsplätze in der Automobilindustrie“ mehr geben, sagte der 78-Jährige. Flint war einst ein zentraler Standort der Branche, bevor zahlreiche Fabriken schließen mussten.

Trump und die demokratische Kandidatin Kamala Harris liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Weiße Haus. Harris meldete sich am Dienstag telefonisch bei ihrem Rivalen und bekundete ihre Erleichterung über den glimpflichen Ausgang des mutmaßlichen Attentatsversuchs. Die Demokratin und Trump hätten ein „herzliches und kurzes“ Telefonat geführt, erklärte das Weiße Haus.

Harris reagiert auf versuchtes Trump-Attentat vor US-Wahl

Harris sagte bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania, sie habe hören wollen, ob es Trump gut gehe. „Und ich habe ihm gesagt, was ich öffentlich gesagt habe: Es gibt keinen Platz für politische Gewalt in unserem Land“, sagte Harris in einem Interview mit der Nationalen Vereinigung schwarzer Journalisten (NABJ).

Pennsylvania zählt wie Michigan zu den sogenannten Swing States, die bei der Wahl im November besonders umkämpft sind. Die Umfragen sagen einen äußerst knappen Ausgang der Wahl voraus. Nach dem Attentatsversuch hatte Trump Harris und Präsident Joe Biden vorgeworfen, mit ihrer Wortwahl Gewalt gegen ihn anzuzetteln. Der Rechtspopulist ist bekannt dafür, seinerseits das politische Klima mit polemischen Äußerungen anzuheizen.

Biden und Harris erleichtert über Ausgang des versuchten Attentats auf Trump vor US-Wahl

Biden und Harris hatten sich bereits am Sonntag erleichtert darüber geäußert, dass Trump bei dem Vorfall unversehrt blieb. Zuvor war in Florida ein Mann festgenommen worden, der sich mit einem Gewehr bewaffnet an Trumps Golfplatz in West Palm Beach postiert hatte. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er wenige hundert Meter von dem Ex-Präsidenten entfernt. Der Mann gab keinen Schuss ab. Die Ermittler vermuten einen „versuchten Mordanschlag“.

Trump hetzt nach versuchtem Attentat vor US-Wahl weiter gegen Migranten

Unterdessen setzt Trump weiterhin auf das Thema Migration und versucht damit Stimmen für sich zu gewinnen. „Als Präsident werde ich die Invasion der Migranten in Amerika sofort beenden. Wir werden alle Migrantenflüge stoppen, alle illegalen Einreisen beenden, die Kamala-Telefon-App zum Einschleusen von Illegalen (CBP One App) beenden, die Abschiebeimmunität aufheben, die Neuansiedlung von Flüchtlingen aussetzen und Kamalas illegale Migranten in ihre Heimatländer zurückschicken (auch als Remigration bekannt). Ich werde unsere Städte und Gemeinden in Minnesota, Wisconsin, Michigan, Pennsylvania, North Carolina und überall in Amerika retten“, schrieb der Republikaner auf der Online-Plattform X.

Biden fordert Trump auf, Hetze gegen Migranten vor US-Wahl zu beenden

Biden hat den republikanischen Präsidentschaftskandidaten deswegen aufgefordert, die Schmähung von Migranten zu unterlassen. „Das muss aufhören, was er da tut“, sagte Biden am Freitag bei einem Treffen im Weißen Haus. Es gebe eine „stolze haitianisch-amerikanische Gemeinschaft, die derzeit in unserem Land angegriffen wird“. Für derlei Kommentare gebe es „in Amerika keinen Platz“, fuhr der Präsident fort. „Das ist einfach falsch.“

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Biden bezog sich auf Trumps fortgesetzte Falschbehauptungen über den angeblichen Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio. Die dortigen Behörden hatten erklärt, derlei Anschuldigungen hätten keine Grundlage. (erpe/AFP)

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