Nach gelöster K-Frage: Deutliche Mehrheit sieht Merz als ungeeignet an

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Nach gelöster K-Frage: Die meisten Deutschen halten Merz für ungeeignet

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Die K-Frage der Union ist endlich gelöst. Söder muss sich Merz geschlagen geben. Eine Umfrage zeigt, wen die Deutschen als am liebsten als Kanzlerkandidaten hätten.

Berlin – Lediglich knapp ein Fünftel der Bürger (19 Prozent) halten den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz einer Umfrage zufolge für einen geeigneten Kanzlerkandidaten. Die meisten Befragten sehen Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) als geeigneter für die Kandidatur für das Amt des Bundeskanzlers an. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa*, das für das RTL/ntv-Trendbarometer am Dienstag rund 1000 Menschen um Antworten gebeten hat. Die Befragten konnten sich auch für mehr als einen Kandidaten entscheiden. 

CDU und CSU hatten sich am Dienstag (17. September) auf Merz als Kanzlerkandidat der Union verständigt. CSU-Chef Markus Söder sagte Merz ausdrücklich seine Unterstützung zu. Auf die Frage nach dem geeigneten Kandidaten kam Söder auf Platz zwei – und drei Prozentpunkte mehr als Merz. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kam auf Platz vier vor dem amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Name Ergebnis in %
Boris Pistorius 30
Markus Söder 22
Friedrich Merz 19
Robert Habeck 18
Olaf Scholz 9

CDU und CSU einigen sich auf Merz als Kanzler – Söder will an einem Strang ziehen

Im Vorfeld der Bekanntgabe von Merz als nächsten Kanzlerkandidaten bei der kommenden Bundestagswahl gab es immer wieder Sticheleien von seinem bayerischen Kollegen. Söder hatte zuvor im ZDF-„heute journal“ noch gesagt, dass auch er Kanzlerkandidat werden könne. Einer von beiden käme infrage, äußerte sich Söder. Und das „könnte auch ich sein“, sagte er. Jetzt ist die Frage um die Kanzlerkandidatur für die nächste Wahl jedoch gelöst. Einen Streit zwischen Merz und Söder wird es wohl nicht geben – beide wollen am selben Strang ziehen.

Pressekonferenz zu Kanzlerkandidatur-Frage der Union
CDU-Chef Merz vertraut nach eigenen Angaben auf die Unterstützung seines CSU-Kollegen Söder. © Kay Nietfeld/dpa

Nach Bekanntgabe der Kanzlerkandidatur der Union am Dienstag äußerte sich Söder in einem Video auf X zu der Entscheidung. Er sei „echt damit fein“. Weiter sagte er: „Wir kriegen das hin, wir werden die Ampel ablösen und ich mach‘ dabei mit. Jetzt gehts erst richtig los, ich freu‘ mich drauf.“

CDU/CSU mit guten Umfrageergebnissen – Landtagswahl in Brandenburg könnte mäßig ausfallen

Aktuell sieht sich die Union von den Umfrageergebnissen beflügelt. Laut einer Forsa-Umfrage vom 17. September kommt die CDU/CSU auf 31 Prozent. Auch in den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen konnte die CDU mit starken Ergebnissen punkten. In Thüringen kam die Partei auf 23,6 Prozent, in Sachsen schaffte es die CDU als stärkste Kraft auf 31,9 Prozent. In Brandenburg rechnet die CDU damit, drittstärkste Kraft zu werden. Laut einer Insa-Umfrage vom 16. September kommt sie hier nur auf 16 Prozent.

Eigentlich wollte Merz die Entscheidung der Kanzlerfrage schon früher im Jahr abschließen. Denn der pochte darauf, die Diskussion nach den Europawahlen abzuhaken. Söder hingegen plädierte auf nach den Landtagswahlen im Osten. Und die Diskussion um die K-Frage in der Union ist nichts Neues. Bereits zu der Bundestagswahl 2021 zankten sich Armin Laschet und Söder um die Kandidatur. Und auch damals musste sich Söder geschlagen geben. (sischr/dpa)

*Hinweis: Die statistische Fehlertoleranz der Umfrage vom 17. September beträgt plus/minus 3 Prozentpunkte, befragt wurden 1003 Menschen.

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