Ausblick 2024: Viele Bauprojekte erwarten Bad Wiessee - Kita-Zentrum eröffnet im Herbst

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Nur ein Neubauprojekt von vielen: Das neue Kita-Zentrum in Bad Wiessee soll im Sommer 2024 bezugsfertig sein. Bei anderen Projekten werden die Bürger noch deutlich länger auf die Fertigstellung warten müssen. © THOMAS PLETTENBERG

Viele Baustellen werden Bad Wiessee im Jahr 2024 prägen. Im September soll immerhin eine große Maßnahme fertig sein: das neue Kita-Zentrum bei der Schule.

Bad Wiessee – Bürgermeister Robert Kühn (SPD) vergleicht die Situation in seinem Ort gerne mit einem Dominospiel: Nachdem der erste Stein gefallen war, folgten nacheinander viele weitere. Sprich: Eine Baustelle nach der anderen tat sich auf. „Ich bin fest überzeugt: So etwas passiert nur alle 100 Jahre“, sagt Kühn. Dass nach langem Warten auf manches Projekt – Beispiel Seegut – nun so viele Vorhaben parallel in der Umsetzungsphase sind, ist für einen kleinen Ort wie Bad Wiessee eine Riesenbelastung. Kühn sieht es als Aufbruch in eine neue Ära: „Ich kenne keine andere Gemeinde, die sich derzeit so tiefgründig verändert.“

Kita-Zentrum

Selbst Bauherr ist die Gemeinde im Fall des neuen Kita-Zentrums bei der Schule. „Ich bin sehr stolz auf dieses Projekt“, sagt Bürgermeister Kühn. Der Zwölf-Millionen-Bau liege im Zeit- und Kostenrahmen – und das werde auch so bleiben, zeigt sich der Rathauschef überzeugt. Pünktlich zum neuen Kita-Jahr sollen die Kleinen dort einziehen können.

Gasthof Zur Post

Länger müssen sich da die Wiesseer in Sachen Post-Umbau gedulden. Der Abriss des alten Saales ist bereits erfolgt, derzeit läuft der Spezialtiefbau. „Auch hier liegen wir gut in der Zeit“, versichert Kühn. Zur Sommer-Saison 2025 soll die gemeindeeigene Gaststätte mit dem sanierten Altbau, dem neuen Saal und dem größeren Biergarten wieder zur Verfügung stehen. Die Rede ist von einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 20 Millionen Euro.

Zwei Projekte, die den Haushalt Bad Wiessees schwer belasten. Die Finanzierung, daran will Kühn keinen Zweifel lassen, sei dennoch gesichert. „Bad Wiessee steht trotz der Schulden finanziell ordentlich da“, sagt Kühn. Inwiefern der Sparkurs der Bundesregierung Auswirkungen auch auf die Kommunen haben könnte, lasse sich derzeit noch nicht sagen, meint Kühn auf Nachfrage.

Tal-Hallenbad

Ein Projekt, das Bad Wiessee nicht alleine stemmen kann und möchte, ist dagegen das neue Hallenbad, das auf dem Grundstück des inzwischen abgerissenen Badeparks entstehen soll. Hier sitzen mindestens alle fünf Talgemeinden im Boot, möglicherweise kommt noch Waakirchen hinzu. Der interkommunale Arbeitskreis hat sich bereits für ein zweckmäßiges Bad ohne Sauna, Wellness oder anderen Schnickschnack ausgesprochen (wir berichteten). Im ersten Quartal 2024, so kündigt Kühn an, würden alle betroffenen Gemeinderäte und der Stadtrat Tegernsee darüber entscheiden, ob sie die Planung so mittragen wollen. Dass es – Stand jetzt – noch nicht mal eine Sauna geben soll, hatte bereits in der Wiesseer Bürgerversammlung für Kritik gesorgt.

Hotel Seegut

Als „Wahnsinns-Bauvorhaben“ bezeichnet Kühn das neue Hotel Seegut der Familie Strüngmann am Wiesseer Seeufer. Erst kürzlich ist der offizielle Startschuss für die Bauarbeiten gefallen, entstehen werden insgesamt 25 Einzelgebäude. Die Firma Athos hatte schon vor Längerem angekündigt, dass allein der aufwendige Bau der Tiefgarage ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen werde. Erst ab 2025 beginnen auch die Hochbauten. Damit Neugierige den Fortgang des Mega-Projekts verfolgen können, habe Athos mittlerweile eine Aussichtsplattform errichtet, teilt Kühn mit.

Neue Ortsmitte

Eine solche Plattform gibt es mittlerweile auch bei der Baustelle von Marcel Dittrich, der aktuell im Herzen Bad Wiessees eine neue Ortsmitte mit drei Nahversorgern und Wohnungen realisiert. Hier wird es 2024 schon einiges mehr zu sehen geben. Sobald die Spezialtiefbauarbeiten abgeschlossen seien, würden dort die Gebäude in die Höhe wachsen, kündigt Kühn an.

Weitere Projekte

Angesichts solcher Mammut-Projekte erscheint das Vorhaben des Wiesseer Kommunalunternehmens (KU) an der Hagngasse direkt unscheinbar: Nach dem Abbruch zweier maroder Häuser möchte das KU dort zwei neue Wohngebäude errichten. Zudem ist für Ende Februar der Umzug der Tourist-Info (TI) vom Lindenplatz ins Wiesseer Rathaus geplant. „Das ist die beste Lösung“, zeigt sich Kühn nach wie vor überzeugt. Der Verlust des zentralen Standorts am Lindenplatz – dort war der Mietvertrag ausgelaufen – hatte anfänglich für Murren bei den Vermietern gesorgt. Der Unmut habe sich inzwischen gelegt, sagt Kühn. Ebenfalls in die Realisierungsphase soll es für das neue Hospiz auf dem Grundstück des ehemaligen Josefheims gehen. Mit der Fertigstellung des Gebäudes rechnen die Verantwortlichen Ende 2024 oder Anfang 2025.

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Der Jahreswechsel bietet Gelegenheit für einen Ausblick: Welche Projekte werden in den Kommunen des Landkreises 2024 angepackt oder umgesetzt? Wo muss möglicherweise der Rotstift angesetzt werden? Wir geben Ihnen einen Überblick.

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