Klare Vorgaben sollen Kosmetikschule retten

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Nachbarklagen haben zu einem Baustopp des Seminarhauses von Gruber Kosmetik geführt. © THOMAS PLETTENBERG

Die Gemeinde Rottach-Egern steht hinter der Schönheitsfarm und der Gruber Kosmetik. Damit auch die Kosmetikschule endlich fertiggestellt werden kann, wurde jetzt der vorhabenbezogene Bebauungsplan für das Seminarhaus beschlossen.

Rottach-Egern - Das Kosmetik-Seminarhaus des Unternehmens Gruber war schon in etlichen Sitzungen des Rottacher Ortsplanungsausschusses Thema. Nun bejahte der Gemeinderat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25a. Billigungs- und Auslegungsbeschluss erfolgten einstimmig.

Dabei machte Bürgermeister Christian Köck (CSU) deutlich, dass die Gemeinde hinter dem Projekt steht. „Die Gertraud Gruber Schönheitsfarm und Gruber Kosmetik zählen seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Wirtschaftsunternehmen am Ort“, betonte Köck. Er bedauere den Baustopp für das Seminarhaus, der durch eine Nachbarschaftsklage herbeigeführt worden sei. Dadurch sei ein massiver Schaden am Bau entstanden.

Damit die Kosmetikschule endlich fertiggestellt werden kann, erfolgt die im Juni beschlossene Aufstellung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren.

Gruber-Kosmetikschule in Rottach-Egern: Klare Regeln festgelegt

Der Bereich um das Seminarhaus ist überwiegend durch Wohnbebauung, Ferienwohnungsnutzung sowie einzelne freiberufliche Gewerbeeinheiten geprägt. Er ist mit dem Bebauungsplan Nr. 25 als allgemeines Wohngebiet eingestuft. Dieses grenzt im Osten an das Mischgebiet entlang der Bundesstraße. Der Bebauungsplan Nr. 25a nun weist die Flurnummer 70/4 – also das Gruber Grundstück mit dem Seminarhaus – für eine Nutzung als eine Art Sondergebiet „Seminarhaus“ für Schulungszwecke aus. Erlaubt sind ausschließlich der Seminarbetrieb, Tagungen, die Beherbergung der Seminarteilnehmer einschließlich ihrer Versorgung. Eine über die Seminar- oder Tagungslänge hinaus stattfindende Beherbergung und Verköstigung sind nicht gestattet.

Gruber-Kosmetikschule in Rottach-Egern: Lärmschutzgutachten wurde erstellt

„Insbesondere wurden bei der Erarbeitung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans die Gewerbegeräusche geprüft und beurteilt“, erklärte Bürgermeister Köck mit Blick auf ein Lärmschutzgutachten, das im November erstellt wurde. Wegen der Lärmbelastung auch durch Be- und Entladearbeiten sowie dem Verkehr hatten die Nachbarn, die den Baustopp erwirkt hatten, die größten Bedenken. Deshalb wurde nun festgesetzt, dass der Beurteilungspegel der vom „Sondergebiet Seminarhaus“ ausgehenden Geräusche – auch aufgrund der möglichen Summenwirkungen mehrerer Betriebe –  die um 3dB(A) reduzierten Immissionswerte von 52 db(A) am Tag und 37 db(A) nächtens (22 Uhr bis 6 Uhr) nicht überschreiten darf. „Auch bei einzelnen kurzzeitigen Geräuschspitzen an den nächstgelegenen Immissionsorten sind die Grenzwerte von 85 dB(A) am Tag und 60 dB(A) in der Nacht einzuhalten“, ergänzte die Bauamtsleitung.

Seminarhaus für Gruber-Kosmetik in Rottach-Egern: „Passt in den Ort“

„Wir sind überzeugt, dass der Seminarbetrieb ein verträgliches und stilles Gewerbe ist“, machte Köck noch einmal deutlich. Zuvor hatte er festgestellt, dass beim Maß der baulichen Nutzung alles seine Ordnung habe. Festgesetzt sind Grundflächen und Geschossflächen, eine Wandhöhe von fünf Metern, die Maße der Nebenanlagen, der Dachüberstände, der Terrassen und Außentreppen, der Höhenlage und der Abstandsflächen, der Gebäudegestaltung und auch der Stellplätze und der Tiefgarage sowie der Freiflächen.

„Alles fügt sich ein. Das Seminarhaus passt in den Ort“, erklärte Köck. Einstimmig billigte das Gremium den Bebauungsplan 25a mit seinen Festsetzungen. Er wird nun öffentlich ausgelegt, damit sich die Nachbarn und Träger der öffentlichen Belange am Verfahren beteiligen können. 

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