Richtfest von Moosburger Rathaus-Anbau: Bürgermeister räumt persönliche Fehler ein

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Der Rohbau des neuen „Huber-Hauses“ steht: Die Erweiterung des Moosburger Rathauses soll der Stadt künftig mehr Büroräume und eine barrierefreie Nutzung für Mitarbeiter und Besucher ermöglichen. © Forster

Das Richtfest im neuen Huber-Haus nahm man jetzt zum Anlass, um die Verantwortlichen des Moosburger Rathaus-Anbaus zu loben – aber auch, um Selbstkritik zu äußern.

Moosburg – Es herrschte gute Laune am Freitagvormittag auf der Baustelle des „Huber-Hauses“, das künftig das Moosburger Rathaus erweitert: Beim Richtfest dankte Bürgermeister Josef Dollinger den beteiligten Planern und Gewerken für ihre gute Leistung. Zu Architekt Bernhard Paringer sagte er etwa: „Mit Ihnen haben wir ein gutes Los gezogen, da haben wir in der Stadt auch schon andere Erfahrungen gemacht.“

345 Quadratmeter mehr Platz fürs Rathaus

Wenn das Bauvorhaben mit geschätzten 2,1 Millionen Euro Kosten rund um den kommenden Jahreswechsel fertiggestellt sein wird – so jedenfalls der aktuelle Zeitplan –, bietet es der Kommune 345 Quadratmeter mehr Platz. 200 Quadratmeter davon werden dann Büroflächen sein, dazu gibt es in dem viergeschoßigen Gebäude ein zweites Treppenhaus samt Aufzug, was die Barrierefreiheit des gesamten Rathauses sichert. Der Umbau der Flächen des früheren Einwohnermeldeamts im Altbau wird laut Dollinger eine weitere Million Euro kosten, da unter anderem die komplette Elektrik erneuert werden muss.

Architekt Bernhard Paringer (M.) neben Bürgermeister Josef Dollinger (r.) beim Rundgang durch den Rathaus-Anbau-Rohbau
Führte durch die Baustelle: Architekt Bernhard Paringer (M.) neben Bürgermeister Josef Dollinger (r.). © Forster

Der Bürgermeister wagte bei der Gelegenheit auch eine Prognose: „Ohne dem Stadtrat vorgreifen zu wollen, aber ich denke, wenn wir schon bei der Sanierung des Erdgeschoßes sind, müssen wir glaube ich auch zeitnah die oberen Geschoße anpacken.

Bürgermeister räumt persönliche Fehler ein

Dann stimmte Josef Dollinger selbstkritische Töne an: „Indem wir die Herrnstraße für die Baustelle zeitweise komplett gesperrt haben, wurde der Verkehr blockiert. Das ist nicht bei allen gut angekommen und ich weiß, dass es ein bisschen ungeschickt war, das zu wenig zu kommunizieren. Wir hätten es früher und professioneller machen müssen, daran bin auch ich schuld.“ Er habe nicht gedacht, dass es solche Auswirkungen haben könne, wie’s vielleicht doch gewesen sei.

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Unter dem Dröhnen vorbeifahrender Lkw sagte Dollinger, dass er immer noch überzeugt sei, „dass die Sperre die richtige Entscheidung war“. Es wäre kein vernünftiges Arbeiten bei freiem Durchgangsverkehr möglich gewesen. „Aber ich denke, das Thema ist mittlerweile durch und ich hoffe, dass es im Nachhinein nicht mehr so tragisch gesehen wird.“

Zimmerer Michael Roider beim Richtspruch in Moosburg
Den Richtspruch sprach Zimmerer Michael Roider aus Gündlkofen. © Forster

Nachdem Zimmerer Michael Roider dann den Richtspruch verlesen und sein leergetrunkenes Glas halbtrockenen Riesling gemäß Tradition zerbrochen hatte, führte Architekt Bernhard Paringer die Festgäste, darunter zehn Stadträte, durch den Rohbau und beantwortete Fragen, die nach seinem Vortrag offengeblieben waren.

Entkerntes Einwohnermeldeamt in Moosburg
Das frühere Einwohnermeldeamt im Erdgeschoß des Rathaus-Altbaus wird derzeit saniert. © Forster

Als es zum Abschluss ins Erdgeschoß ging, wo eine Brotzeit aufgebaut war, nutzte mancher neugieriger Besucher die Gelegenheit und öffnete die Behelfstür hinüber ins alte, entkernte Einwohnermeldeamt, wo statt emsigem Publikumsverkehr nun Schubkarren und Bauschutt das Bild beherrschen.

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