Ab Montag für ein Jahr gesperrt: Was Moosburger zum „Plan“-Umbau jetzt wissen sollten

Jahrelang wurde beraten, gestritten, geplant. Nun startet der Umbau des Moosburger „Plans“. Wir erklären, was man über die einjährige Baustelle wissen sollte.
Moosburg – Manch einer hat schon nicht mehr daran geglaubt, dass Moosburg eines Tages wirklich loslegt. Doch nach über einem Jahrzehnt der Planung und Debatte soll am Montag nun die Umgestaltung des zentralen Platzes „Auf dem Plan“ beginnen. Dass den Bürgern schon allein zeitlich eine Mammut-Baustelle ins Haus steht, verdeutlichen die Halteverbotsschilder, die bereits aufgestellt sind: Sie gelten bis 31. Mai – 2025. Das Freisinger Tagblatt hat sich vom Moosburger Bauamt wichtige Fragen zum Start der Arbeiten beantworten lassen.
Wo wird gesperrt, was bleibt zugänglich?
Für Fahrzeuge wird der gesamte „Plan“ gesperrt. An den Randbereichen reicht der Bauzaun bis zu den Gehwegkanten. Die Kirchen, Gastronomiebetriebe sowie die Bank-, Praxis- und Geschäftsgebäude bleiben für Fußgänger erreichbar. Fahrradfahrer müssen ihr Gefährt schieben.

Wie teilen sich die Bauabschnitte auf?
Die Bauarbeiten verlaufen von hinten (östlicher Bereich am Pfarrhaus) nach vorne (Einfahrt Stadtplatz). Bauabschnitt 1, der abgebrochen und dann auch direkt wieder aufgebaut werden soll, betrifft das Areal rund um das Kriegerdenkmal. Das Denkmal selbst bleibt unverändert an gleicher Stelle stehen. Abschnitt 2 betrifft mittig den großen Platz, auf dem sonst das Marktgeschehen stattfindet. Die Abschnitte 3 und 4 behandeln dann die Bereiche entlang der Häuserzeilen im Norden und Süden. Abschnitt 5 erstreckt sich auf den Zufahrtsbereich zwischen der Straße am Stadtplatz und dem Gasseneingang am Volksbank-Eck. Zu der Dauer der einzelnen Bauabschnitte befragt, meint Bauamtsleiter Herbert Held: „Zeitlich gibt es so viele Unwägbarkeiten, dazu kann ich noch nichts sagen.“ Fest stehe aber, dass „der Bereich rüber zur Vhs“ wohl erst im Frühjahr 2025 in Angriff genommen werde. „Wir hoffen, dass wir je nach Bauverzögerungen heuer möglichst weit kommen.“

Was passiert mit dem Wochenmarkt?
Wie bereits bei vergangenen Großereignissen oder Bauarbeiten findet der samstägliche Wochenmarkt während der Bauphase auf dem Parkplatz an der Leinbergerstraße statt, schräg gegenüber des Feuerwehrhauses.
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Welche Ereignisse sind noch betroffen?
Den riesigen Biergarten auf dem „Plan“ wird es beim diesjährigen Altstadtfest nicht geben. Man weicht auf die übrige Innenstadt aus. Auch das Sommerfestival des Vereins Kultur Moosburg e.V. braucht einen neuen Schauplatz für die Open-Air-Veranstaltungen. Das fünftägige Festival Ende Juli wird deshalb auf dem Parkplatz „Alte Polizei“ hinter dem Feuerwehrhaus stattfinden. Auch kirchliche Prozessionen sind am „Plan“ heuer nicht mehr möglich.
Was kommt auf die Gastronomen zu?
Ende März wurden die Anrainer des „Plans“ per Schreiben über den Baubeginn und die vorgesehenen Müll-Abholstellen unterrichtet. Diese Art der Information empfanden manche Anlieger als zu dürftig und beschwerten sich über eine mangelhafte Informationspolitik der Stadt. Herbert Held kann die Kritik, die vor allem von den Betreibern des Cafés Am Münster und des indischen Restaurants Maharaja aufkam, nicht nachvollziehen. „Die Stadt hat im November alle Hauseigentümer zu einer Infoveranstaltung eingeladen – und darum gebeten, dass die Einladung auch an die Pächter der Gastronomien weitergegeben wird. Es sind dann aber nur die Hauseigentümer gekommen.“ Als Reaktion auf den Unmut wurden bzw. werden noch in diesen Tagen Einzelgespräche mit den Lokalbetreibern und den Verantwortlichen des Eine-Welt-Ladens geführt, sagt Held. „Wir sind bemüht, für alle Hindernisse Lösungen zu finden.“ So könnten Lieferfahrzeuge über ein zentrales Baustellentor am Stadtplatz weiter die Gastronomen und auch die Rückseite der Bäckerei Grundner beliefern. Über diesen Korridor soll auch die Baustelle für das neue Wohngebäude zwischen Grundner-Rückseite und Herrnstraße versorgt werden.
Können die Wirte ihre Außenfläche nutzen?
Die Terrassen des Münster-Cafés und indischen Lokals (Ex-Pöschlbräu) sollen vorerst nutzbar bleiben. Held: „Diese beiden Außenbereiche kommen zu einem späteren Zeitpunkt weg, weil die Flächen mit in die Umgestaltung einbezogen werden, so dass sich mit der Außengastronomie künftig ein einheitliches Bild ergibt. Wir versuchen, diese Bauphase so weit wie möglich nach hinten zu schieben, damit die Betriebe noch den Sommer auf ihren Terrassen nutzen können.“ Im September werde dann der Abriss beginnen. Laut den Plänen dürfen sich die Café-Gäste nach dem Umbau etwa über zwei neue Kastanienbäume an den Lokaltischen freuen.

Wie viele Parkplätze hat der „Plan“ künftig?
Von den aktuell 65 Parkplätzen sollen nach dem Umbau noch 25 dauerhafte Stellplätze übrig bleiben: entlang der Wand vor der Johanniskirche, gegenüber bei Tabak Kiermaier sowie entlang der Häuserzeile Volksbank/Kinderarzt/Architekturbüro. Durch eine multifunktional nutzbare Fläche auf dem umgebauten „Plan“ sollen künftig an Sondertagen temporär insgesamt 56 Parkplätze zur Verfügung stehen.
Was sind die Highlights des neuen „Plans“?
Unter anderem soll der Bereich rund um das Kriegerdenkmal durch Sitzstufen und Grünanlagen mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Kinder dürfen sich auf ein Wasserfontänen-Spiel freuen, das im Winter zur Eisfläche umfunktioniert werden kann. Auf dem gesamten Platz soll das Niveau angeglichen werden. Und statt auf Asphalt schreitet man am Moosburger „Plan“ künftig über schickes Pflaster.