Seltene Erden für Putin? Alaskas Gouverneur hofft auf „gerechten Frieden“ nach Gipfel
Welche Bedeutung spielt Alaska als Austragungsort des Trump-Putin-Gipfels? Der Gouverneur betont das besondere Verhältnis zum Nachbarn Russland.
Anchorage – Donald Trump empfängt Wladimir Putin in Alaska. Plötzlich rückt der flächengrößte, aber entlegene und bevölkerungsarme Bundesstaat in den Fokus der Weltpolitik. Auch Alaska, wo die USA Russland geographisch am nächsten kommt, könnte dabei auf dem Verhandlungstisch des Gipfels landen. Nicht das Bundesland selbst, sondern der Zugang zum Reichtum des Staats mit dem Spitznamen „The Last Frontier“. Trump, der sich vor Start einen Patzer leistete, schloss dies vor dem Gipfel nicht aus.

Alaska-Gouverneur: Russland nur vier Kilometer entfernt
Der republikanische Gouverneur von Alaska, Mike Dunleavy, wünscht sich von dem Treffen vor allem einen „gerechten Frieden“, wie er zu Newsweek sagte. Er merkte an, dass beide Länder Zugang zu Seltenen Erden hätten und dass „viele Investoren Alaska im Blick haben“, da dort „ein robuster und wachsender Bergbausektor beheimatet ist, den wir schon seit einiger Zeit haben“.
Dunleavy äußerte weiter, dass ein besseres Verhältnis zu Russland bedeute, „dass die Rhetorik abgeschwächt wird und wir wieder zur Zusammenarbeit in der Arktis zurückkehren können, und zwar im Arktischen Rat und anderen Gruppen, die sich mit der Zukunft, der Zukunft der Arktis, ihrer Politik, ihren Ressourcen usw. befassen.“ Außerdem betrage die Distanz zu Russland bekanntlich nur vier Kilometer. „Sie stehen uns sehr nahe. Wenn man also ein gutes Verhältnis zu einem so nahen Nachbarn aufbauen kann, ist das für alle ein gutes Zeichen.“
Alaska als „Zentrum der Welt“
Auch über die generelle Lage und Bedeutung Alaskas sprach der Gouverneur. „Wenn man auf eine Weltkarte schaut und den Globus leicht in seine richtige Position kippt, sieht man, dass Alaska das Zentrum der Welt ist“, erklärte Dunleavy . Er hob hervor, dass Alaska nur neun Flugstunden von allen industrialisierten Orten der nördlichen Hemisphäre entfernt und Moskau näher sei als die US-Hauptstadt Washington. Die Wahl des Gipfelortes überraschte viele Beobachter, da zuvor Spekulationen über ein Treffen in einem Drittland wie den Vereinigten Arabischen Emiraten kursierten. Dunleavy sieht in der Entscheidung für Alaska eine logische Wahl, da es der einzige US-Bundesstaat innerhalb des Polarkreises ist und eine Schlüsselrolle in der arktischen Politik spielt.
Die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland in vielen Bereichen ist seit der russischen Invasion in der Ukraine 2022 eingefroren. Der Arktische Rat, in dem beide Länder vertreten sind, ist eine der wenigen verbliebenen Plattformen für den Dialog. Gouverneur Dunleavy äußerte die Hoffnung, dass das Treffen zu einer Verbesserung der Beziehungen führen könnte. „Wenn man die Spannungen abbauen kann, ist das großartig“, sagte er und fügte hinzu: „Wir nehmen großen Stolz daran, dass wir die Wächter der Grenze hier in der Arktik und im Pazifik sind.“
Symbolische Ortswahl: Neue Ära zwischen den USA und Russland?
Der Gouverneur lobte Trump als „den besten Präsidenten in Alaskas Geschichte“ aufgrund seiner Politik, die er als „hervorragend“ für den Staat bezeichnete. Dunleavy hob die Bedeutung des Dialogs in Konfliktsituationen heraus: „Man muss mit den Leuten sprechen, die in diese Kriege verwickelt sind. Das ist der einzige Weg, diese Kriege beizulegen und zu beenden.“ Er fügte hinzu: „Wir fühlen uns geehrt, dass der Präsident Alaska ausgewählt hat. Wir planen, der bestmögliche Gastgeber zu sein.“ Das Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin in Alaska markiert einen wichtigen Moment in den internationalen Beziehungen. Während die Welt gespannt auf die Ergebnisse wartet, unterstreicht die Wahl des Veranstaltungsortes die wachsende Bedeutung der Arktis in der globalen Politik und Alaskas einzigartige Position als Brücke zwischen den Supermächten.
Der Russlandspezialist und frühere Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA, George Beebe, sieht den Ort des Gipfeltreffens als hochsymbolisch an. Trump wolle damit ausdrücken, dass der Kalte Krieg vorbei sei und eine „neue Ära“ zwischen den USA und Russland beginne, sagt Beebe. Er verweist darauf, dass frühere Gipfeltreffen in neutralen Staaten wie Österreich, der Schweiz oder Finnland stattgefunden hätten. Der letzte bilaterale Gipfel zwischen Trump und Putin war im Juli 2018 in der finnischen Hauptstadt Helsinki. (cgsc mit afp)