Trumps Alaska-Gipfel mit Putin: Friedensfürst oder Kiews Totengräber?
Erst Netanjahu, nun Armeniens und Aserbaidschans Präsidenten: Trump sammelt prominente Fürsprecher für seinen Friedensnobelpreis in Oslo.
Washington, DC – Donald Trump ist seinem Ziel, den Friedensnobelpreis zu bekommen, wieder ein Stück näher. Offensichtlich war es für ihn einer der wichtigsten Punkte des Abkommens zwischen Armenien und Aserbaidschan, dass die Präsidenten der beiden Staaten – wie schon zuvor Benjamin Netanjahu – fordern, dass er den heiß begehrten Preis in Oslo bekommen müsse.
Trump, der ja eigentlich die USA aus weltweiten Konflikten heraushalten wollte, gefällt sich inzwischen in der Rolle des Friedensstifters – zwischen Indien und Pakistan, zwischen Thailand und Kambodscha oder zwischen Ruanda und Kongo. All diesen Deals gemeinsam ist, dass Trump sich für die Details der Waffenruhe-Vereinbarungen kaum interessiert – aber im Kleingedruckten schon die Minen für ein Wiederaufflammen der Gewalt lauern.
Putins Poker: Wie Trump der Ukraine ihre Zukunft verspielen könnte
Dieses Grundproblem der Diplomatie à la Trump wird für die Ukraine existenziell. Denn wenn der US-Präsident sich vom Taktiker Putin über den Tisch ziehen lässt und Russland ukrainische Gebiete überlässt, ohne wenigstens verlässliche Sicherheitsgarantien für die „Rest-Ukraine“ auszuhandeln, wäre das ein Albtraum nicht nur für die Ukrainer, sondern für ganz Europa.
Auch Putin muss einen Preis bezahlen
Kiew und Brüssel können nur einen Deal akzeptieren, wenn auch Putin einen Preis zahlen muss und Moskaus großrussische Eroberungs-Phantasien dauerhaft gestoppt werden. Falls weder Wolodymyr Selenskyj noch die EU in Alaska mit dabei sein dürfen, ist da jedoch wenig Gutes zu erwarten.