„Schließe Landratskandidatur kategorisch aus“: SPD-Bürgermeister erteilt seiner Partei eine Absage

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Gut eingelebt hat sich Wielenbachs Bürgermeister Harald Mansi in sein Büro im neugebauten Rathaus. Wenn er aus dem Fenster schaut, blickt er aufs alte Rathaus. © Andreas Jäger

Nach dem Jahr der Großprojekte 2023 ging es 2024 in Wielenbach etwas ruhiger zu. Trotzdem blickt Bürgermeister Harald Mansi auf einige prägende Ereignisse zurück. 2026 will sich Mansi wieder als Bürgermeister zur Wahl stellen – als SPD-Landratskandidat steht er nicht zur Verfügung.

Wielenbach – 2024 war das Jahr, in dem sich das neue Wielenbacher Rathaus mit Leben gefüllt hat. Und damit sind nicht nur die Verwaltungsräumlichkeiten gemeint, in die die Mitarbeiter Ende 2023 einzogen, sondern auch der Bürgersaal im Erdgeschoss des schmucken Neubaus. „Sehr ordentliche Veranstaltungen“ hätten im vergangenen Jahr dort stattgefunden, berichtet Bürgermeister Harald Mansi im Jahresgespräch mit der Heimatzeitung. Ganz besonders schwärmt der Rathauschef von einem Konzert des Symphonie-Orchesters des Bayerischen Rundfunks. „Das war ein Highlight im Dorf: Weltklasse-Musik in Wielenbach.“

Und heuer geht's nicht weniger unterhaltsam weiter: So können dank des neuen Bürgersaals endlich wieder Faschingsbälle in Wielenbach stattfinden. Und im August steppt in Haunshofen der Bär, oder besser gesagt, der Ochse: Denn nach achtjähriger Abstinenz findet endlich mal wieder ein Ochsenrennen statt. Eigentlich geht das Event alle vier Jahre über die Bühne, doch wegen der Corona-Beschränkungen musste das Ochsenrennen 2021 abgesagt werden. Und noch ein weiteres Highlight wartet auf die Haunshofener: Die Musikkapelle feiert ihr 40-jähriges Bestehen.

Debatte über Bauvorschriften

Für kontroverse Diskussionen im Gemeinderat sorgte 2024 die Ortsgestaltungssatzung. „Ich finde es schade, dass wir die Satzung verabschiedet haben“, betont Mansi, der zu den Kritikern der neuen Regelungen gehört. Besagte Satzung greift immer dann, wenn es keinen Bebauungsplan gibt. Bauherren haben dann gestalterisch deutlich weniger Freiraum.

Vorwärts ging und geht es am Baugebiet Ammerring. 2023 wurden die Grundstücke verkauft, 2024 ging‘s mit dem Bau los. Acht örtliche Betriebe verlagerten ihre Geschäftsräume in das Baugebiet. Ein Großteil davon habe die Räumlichkeiten sogar schon bezogen, erzählt der Rathauschef. „Da geht was voran. Die Bau- und Wirtschaftskrise sehen wir in Wielenbach nicht.“

Wobei – eine Ausnahme gibt es dann leider doch. Die Maro-Baustelle an der Krottenkopfstraße, die seit einigen Monaten still steht. Da es für die insolvente Baugenossenschaft allerdings wieder Hoffnung gibt, stehen die Chancen gut, dass es dort demnächst weitergehen könnte.

Hochwasserschutz ist wichtiges Thema

Und auch weitere Bau- und Infrastrukturprojekte stehen im Fokus des noch jungen Jahres: In Haunshofen möchte die Gemeinde einen Hektar Wohnbauland ausweisen und an der Blumen- und Edelweißstraße stehen Erschließungsmaßnahmen an.

Ein wichtiges Thema ist der Hochwasserschutz – damit der fortbesteht, muss das Rückhaltebecken heuer ertüchtigt werden. „Früher hatten wir viele Hochwasserereignisse in Wielenbach – seit wir das Rückhaltebecken haben, aber zum Glück nicht mehr“, so Mansi.

Ein dickes Fragezeichen steht derzeit noch hinter der Zukunft der Haunshofener Kläranlage. Die ist leider in die Jahre gekommen. Hinzu kommt: Eine Einleitgenehmigung – also die Erlaubnis, das gereinigte Wasser in Gewässer einzuleiten – für den Kinschbach in Pähl werde die Gemeinde wohl nicht mehr bekommen. Denn der Bach ist im Sommer öfter ausgetrocknet. Der Wielenbacher Grünbach taugt nicht als Alternative, denn auch der habe laut Mansi „im Sommer kaum Wasser“. Nun gilt es, sich nach Alternativen umzuschauen. „Eine Entscheidung sollte 2025 fallen“, so der Rathauschef.

Ich schließe eine Landratskandidatur kategorisch aus.

In großen Schritten geht es in Richtung Kommunalwahl – im März 2026 wird es so weit sein. „Ich will unbedingt wieder als Bürgermeister antreten“, sagt Harald Mansi: „Ich habe noch viel vor.“ Ein „großes Ziel“ sei nach wie vor eine Gaststätte für Wielenbach.

Harald Mansi ist allerdings nicht nur Bürgermeister, sondern seit einem halben Jahr auch Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Weilheim-Schongau. Lockt da keine Landratskandidatur? „Ich stehe zwar als Kreisvorsitzender im Fokus und hätte auch das Erstzugriffsrecht“, sagt Mansi – aber: „Ich schließe eine Landratskandidatur kategorisch aus. Ich habe mich für Wielenbach entschieden und sechs Jahre als Bürgermeister reichen mir noch nicht.“

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