Ausblick 2025 in Warngau: Fokus aufs Pflichtprogramm
In Warngau binden heuer zwei Großprojekte die Kräfte: das Feuerwehrhaus und die neue Kita in Wall. Ein anderes Vorhaben streicht die Gemeinde vorerst von der Agenda.
Warngau – Die Gemeinde Warngau steht beinahe schuldenfrei da. Lediglich ein zinsloses Darlehen bedient sie, das aus dem Sozialen Wohnungsbau in Osterwarngau zu Zeiten stammt. Doch der finanzielle Spielraum wird auch in Warngau enger. Das schlägt sich im Ausblick auf 2025 nieder: Die Gemeinde fokussiert sich auf ihre Pflichtaufgaben, ein Projekt ist von der Agenda gestrichen. Die Gemeinde will erst mal begonnene Projekte ins Ziel bringen, wie Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) schildert.
Top 1: Breitbandausbau
528 bislang unterversorgte Anschlüsse im gesamten Gemeindegebiet werden im Rahmen des Gigabit-Ausbaus mit Glasfaser erschlossen. Die Gemeinde hat den Auftrag an die Telekom vergeben. Die Auftragssumme beträgt 3,1 Millionen Euro, 309 000 Euro muss die Gemeinde als Eigenanteil berappen, den Rest schießt der Freistaat als Förderung zu.
„Ein richtiger Meilenstein“, sagt Thurnhuber: Etwa 1000 weitere Haushalte können von dem Ausbau mit schnellem Internet profitieren. Das Rathaus wolle die auf drei Jahre befristete Umsetzung beschleunigen, indem es diese bestmöglich vorbereite. Die Leitungen müssen teils über Privatgrund geführt werden. „Sobald die Planung steht, ist das Bauamt gefragt“, so Thurnhuber. Ziel sei es, die Vorplanung heuer abzuschließen, um 2026 möglichst mit dem Bau starten zu können. Die Breitband-Abdeckung im Gemeindegebiet Warngau liege nach diesem Ausbau bei über 90 Prozent, so Thurnhuber. „Für eine ländliche Gemeinde ist das ganz gut.“
Top 2: Wohnen im Alter
Vorankommen will die Gemeinde auch mit ihrem Senioren-Wohnprojekt, finanziert aus einer für Wohnungsbau für Ortsansässige zweckgebundenen Erbschaft. Wertvolle Unterstützung in der Findungsphase bekomme die Gemeinde dabei von Schwaighof-Leiter Alexander Herrmann. Im Januar gebe es den nächsten Termin mit der Arbeitsgruppe Wohnen im Alter, erklärt der Bürgermeister. Ein Planer stelle dabei ein erstes Konzept vor. Auch einen Betreiber gelte es zu finden.
Auf einem Grundstück nahe dem Bahnhof soll ein Neubau mit einer Tagespflege sowie Räumen für betreutes Wohnen mit zwölf Plätzen in Erdgeschoss und Obergeschoss, eventuell Wohnraum für Betreuer oder Angehörige im Dachgeschoss entstehen – das seien die Gedankenspiele. Das Projekt soll Senioren ermöglichen, so lange wie möglich im gewohnten Umfeld zu bleiben. „2024 ist nicht viel passiert“, räumt der Rathauschef ein. „Aber wir wollen das heuer fokussieren.“
Top 3: Feuerwehrhaus
Forcieren will die Gemeinde auch den Neubau des Feuerwehrhauses am Kapellenfeld, dessen Planung sich seit Jahren zieht. Zwei Planungsvorschläge lägen inzwischen bei Kreisbrandrat Anton Riblinger und der Regierung von Oberbayern zur Vorprüfung. Die Gemeinde will mit der Planung auf Nummer sicher gehen: „Der Neubau muss förderfähig sein“, betont Thurnhuber. In den kommenden Wochen erwartet die Gemeinde das Signal von den übergeordneten Stellen, ob auf Grundlage der Entwürfe weitergeplant werden kann.
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Beide sehen eine Tiefgarage vor. Der Unterschied: Einer der Entwürfe enthält einen großen Seminarraum über der Fahrzeughalle, der auch für Veranstaltungen geeignet wäre – ähnlich wie im neuen Gerätehaus in Waakirchen. Der andere Entwurf sieht nur einen kleineren Besprechungsraum vor. Aus Kostengründen gehe die Tendenz ehrlicherweise in Richtung der kleineren Variante, räumt Thurnhuber ein. Aber: „Die Planung soll wirklich passen, das muss ein Feuerwehrhaus für Generationen werden.“ Der Bürgermeister wäre froh, wenn bis Ende des Jahres Baurecht geschaffen wäre und der Neubau 2026 starten könne.
Weitere Projekte
Selbiges gilt für das zweite aktuelle Großprojekt der Gemeinde, den Kita-Neubau in Wall. In der Kubatur eines Bauernhofs soll Platz für je zwei Kindergarten- und Krippengruppen sowie eine Tagespflege entstehen. Dadurch soll im bisherigen Kindergarten neben der Schule Platz frei werden für die Ganztagsbetreuung für Grundschüler, für die der Bund ab Herbst 2026 schrittweise einen Rechtsanspruch einführt.
Das Thema Dorfheizung ist für heuer von der Agenda gestrichen. „Angesichts der Haushaltslage müssen wir uns erst mal auf unsere Pflichtaufgaben konzentrieren“, seufzt Thurnhuber.