Großes Interesse an „Wohnen im Alter“ - Geld und Grundstück sind vorhanden

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Mehr als 50 Teilnehmer brachten ihre Vorstellungen bei der Bürgerwerkstatt zum Thema „Wohnen im Alter“ im Warngauer Altwirtssaal ein. © tp

Was braucht es, damit Senioren so lange wie möglich im Umfeld ihres Heimatorts bleiben können? Nach Antworten hat die Gemeinde Warngau am Donnerstag (16. November) bei einer Bürgerwerkstatt gesucht. Mehr als 50 Teilnehmer kamen in den Altwirtssaal.

Warngau – Ein ganz konkretes Ziel gibt es zwar noch nicht. Ein Grundstock ist aber gelegt: Bedarfsgerechtes Wohnen ist ein Thema für die ältere Generation in Warngau. Die Resonanz der ersten Bürgerwerkstatt hat den Rathauschef überwältigt: „Das hat mich sehr gefreut“, berichtet Bürgermeister Klaus Thurnhuber. „Wir wussten ja nicht, wie viele Interesse an dem Thema haben.“ Viel Lob habe es für den Beitritt der Gemeinde zum Holzkirchner Rufbussystem Hoki gegeben, so Thurnhuber. Eine gute Möglichkeit für Senioren, mobil zu bleiben – auch wenn die RVO-Seniorenkarte mit dem Beitritt des Landkreises zum MVV zum 10. Dezember wegfällt.

Thema war auch, auf welche Strukturen die Warngauer schon zurückgreifen können. Die Nachbarschaftshilfe stellte sich vor, die Organisatoren der Senioren-Kaffeenachmittage, Seniorenbeauftragte Anni Bichler und das Familienzentrum ZAM, das als Ansprechpartner für Belange der älteren Generation dienen soll. Doch es sollte bei der Bürgerwerkstatt auch darum gehen, welche Wohnformen für Ältere infrage kommen. Wie berichtet, hat die Gemeinde eine üppige Erbschaft in Höhe von 6,4 Millionen Euro erhalten – zweckgebunden für Wohnprojekte für Einheimische. Der Gemeinderat hat eine Arbeitsgruppe (AG) gegründet, die sich mit den Optionen befasst, um das Sondervermögen für „Wohnen im Alter“ einzusetzen. Die AG hat sich unter anderem ein Senioren-Wohnprojekt in Niederbayern mit Tagespflege näher angesehen. Ein Grundstück gäbe es laut Thurnhuber auch.

Von einer Tagespflege nimmt die Gemeinde nach der Bürgerwerkstatt vorerst allerdings Abstand. Denn die Caritas wies auf ihre Pläne für eine Tagespflege im benachbarten Holzkirchen hin, die 2025 mit 25 Plätzen eröffnen solle, berichtet Thurnhuber. Es wäre nicht sinnvoll, nahm Thurnhuber mit, in allen Orten kleine Tagespflege-Stationen einzurichten, die dann nicht wirtschaftlich betrieben werden könnten. Die Gemeinde will abwarten, wie sich der Bedarf entwickelt. „Man muss sich das näher anschauen“, so Thurnhuber.

Für auf Senioren zugeschnittene Wohnungen indes zeichnete sich durchaus Bedarf ab. Den Teilnehmern ging es vor allem um bedarfsgerechtes Wohnen, erklärt der Rathauschef. Vielen werde das Haus mit Garten oder die Wohnung, in der einmal die ganze Familie lebte, im Alter zu groß und zu mühselig. Bedarfsgerechtes Wohnen sollte also Möglichkeiten bieten, sich zu verkleinern und das Haus anderen zur Verfügung zu stellen.

Die Mitglieder der AG „Wohnen im Alter“, der Rathauschef und die anwesenden Gemeinderäte nahmen die Hausaufgaben mit. Im alten Jahr werde es voraussichtlich nicht mehr klappen, aber im Frühjahr 2024 will die AG die Erkenntnisse aus der Bürgerwerkstatt beraten und damit anschließend in den Gemeinderat gehen. Wenn sich ein Konzept abzeichnet, ist eine weitere Bürgerwerkstatt geplant. Der Input sei wichtig. „Wir haben gewachsene Familienstrukturen, aber die Gesellschaft wird älter“, stellt Thurnhuber fest, „es ist wichtig, dass wir uns Gedanken machen, was man anbieten kann.“

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