Reaktionen bei FOCUS online - "Unfassbar“: User empört über geplante 1000-Euro-Prämie für Bürgergeld-Empfänger
Die von der Bundesregierung geplante „Anschubfinanzierung" von 1000 Euro für Langzeitarbeitslose, die einen sozialversicherungspflichtigen Job annehmen, stößt auf Widerstand. Und das nicht nur auf politischer Ebene , sondern auch in der Bevölkerung. „Irre ist dafür gar kein Ausdruck“, schreibt eine FOCUS-online-Leserin. „Der blanke Hohn gegenüber dem Steuerzahler“, kommentiert ein weiterer. Ein anderer User stellt sich die Frage: „Bin jetzt seit 46 Jahren am Arbeiten. wo bleibt meine Prämie?“
So kommentieren weitere FOCUS-online-User die Pläne der Ampel:
Dieter L.:
„Geht's noch. Ich hab 48 Arbeitsjahre hinter mir. War nie arbeitslos. Welche Prämie bekomme ich?“
Erwin S.
„Das ist eine Beleidigung für die zahlenden Steuerzahler. Hier wird Faulheit prämiert. Das Selbstverständlichste, nämlich in Arbeit zu gehen, wird belohnt.“
„Was soll das, das ist ein Schlag ins Gesicht“
Thomas D.:
„Das ist kein Schlag , sondern schon ein Tritt ins Gesicht von Arbeitnehmern, die seit 40 Jahren oder mehr jeden morgen aufstehen und denen dafür eine Rente auf Bürgergeldniveau bevorsteht. Ich begreife nicht, wie sich ein Volk so von der Regierung ausnehmen lässt, ohne massivsten Druck auf der Straße auszuüben.“
Ruth E. :
„Das Bürgergeld ruiniert uns bereits und nun soll noch eins drauf gesetzt werden, unfassbar. Ich arbeite als Rentnerin halbtags in Schichtarbeit um über die Runden zu kommen. Wann krieg ich eine Prämie dafür?“
Petra D. :
„Ich habe nächstes Jahr 45 Arbeitsjahre hinter mir, zwischendurch noch zwei Studienabschlüsse gemacht und zwei Kinder geboren und großgezogen. Bekomme ich jetzt auch 45.000 Euro Belohnung für meine Lebensleistung vom Staat?“
Max M. :
„Wieder so ein genialer Vorschlag. Zumal die Hälfte im Bürgergeld Menschen ohne deutschen Pass sind. Wie wäre es mal mit einer Steuerentlastung für die, welche hier Arbeit machen und den ganz Spaß bezahlen.“
„Wenn schon Prämie dann für alle die ein Jahr am Stück arbeiten“
Humerd M:
„Was für eine Verachtung gegenüber all denen, die seit Jahren arbeiten gehen, trotz Niedriglohn und aller widrigen Umstände. Die müssen diese 1000 € auch noch mitfinanzieren. Alles nur, um nicht zugeben zu müssen, dass mit dem Bürgergeld ein ganz großer Fehler gemacht wurde.“
Gesine D.:
„Es sollen unbedingt mehr Bürgergeld Empfänger in Arbeit gebracht werden. Vielleicht ist diese Belohnungsidee gar nicht schlecht? Positiver Anreiz statt Sanktionen. Einen Versuch wäre es wert.“
Gerd G.:
„Wenn schon Prämie dann für alle, die ein Jahr am Stück arbeiten. Am besten man zahlt es mit dem Dezembergehalt aus. Wäre nur gerecht gegenüber den dauerhaft Arbeitenden und Steuerzahlenden die unter den übermäßigen Abgaben leiden.“
„Das ist ein Schlag ins Gesicht“ und "Dafür habe ich kein Verständnis!“
Peter S.:
„Es ist unfassbar, auf welche Ideen die Politik heute kommt. Ich war seit 1990 bis zum heutigen Tage Selbstständig. Unterstützung vom Staat dafür? Keine! Aber jedes Jahr dem Unternehmen und mir als Freiberufler ordentlich in die Tasche fassen. Und das Geld soll dann solchen Leuten zugute kommen. Dafür habe ich kein Verständnis!“
Annerose B.:
„Was soll das? Das ist ein Schlag ins Gesicht für Menschen die Tag für Tag und Jahr für Jahr zur Arbeit gehen und ihre Steuern bezahlen.“
Günther M.:
„Ich hab eine ganz wilde Idee. Wie wäre es denn, wenn man den Steuerzahlern jedes Jahr 1000 Euro zurückgibt? Oder alternativ jedem, der 1 Jahr arbeitet 1000 Euro gibt? Warum soll immer und wieder nur der belohnt werden, der der Gesellschaft auf der Tasche lag? Was ist denn mit all jenen, die der Gesellschaft nie auf der Tasche lagen, bzw seit Jahrzehnten arbeiten?“
Bundeswirtschaftsministerium verteidigte indes das Vorhaben
Das Bundeswirtschaftsministerium verteidigte indes das Vorhaben. Das Ministerium betonte, es gehe um reguläre, nicht geförderte Arbeitsverhältnisse. Gedacht sei die Finanzierung als Anreiz zur Suche nach einer existenzsichernden Beschäftigung. Zudem solle die Prämie ein Gegengewicht bilden zu Verlusten staatlicher Leistungen bei Aufnahme einer Arbeit. „Beschäftigungen mit niedrigeren Einkommen werden durch hohe Abzüge beim Bürgergeld, Kinderzuschlag und Wohngeld unattraktiv“, hieß es. Das Problem sei im Rahmen der geltenden Rechtsprechung nur schwer zu mindern. Mit der Prämie spare der Staat unter dem Strich Geld.