Hallenbad-Diskussion am Tegernsee: Arbeitskreis-Vorsitzender Robert Kühn bezieht Stellung

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Dem mittlerweile abgerissenen Badepark in Bad Wiessee trauern viele Talbürger hinterher. Er hatte neben Schwimmbecken auch Spaßfaktoren wie Saunen oder eine Rutsche zu bieten. © Thomas Plettenberg

Minimallösung oder doch ein Spaßbad? Über das Konzept fürs neue Hallenbad am Tegernsee wird heiß diskutiert. Arbeitskreis-Vorsitzender Robert Kühn (SPD) bezieht im Interview Stellung.

Tegernseer Tal – Ein Sport-Hallenbad ohne jeden Schnickschnack: Dieses Konzept hatte der talweite Arbeitskreis bei der Info-Veranstaltung im Rottacher Seeforum vorgestellt. Inzwischen hat sich gezeigt: Die Minimallösung ist umstritten. Unter anderem will der Rottacher Gemeinderat Alternativen prüfen. Wir haben bei Wiessees Bürgermeister Robert Kühn (SPD), zugleich Vorsitzender des Arbeitskreises, nachgefragt, wie er die Diskussionen beurteilt.

Herr Kühn, das Konzept „Zweck-Hallenbad“ wird nach der Info-Veranstaltung sehr kontrovers diskutiert. Auch innerhalb von Gemeinderäten. Überrascht Sie das?

Robert Kühn: Es war klar, dass es zu Diskussionen in den Gemeinderäten kommen wird. Genau deshalb sind wir ja mit unsere talweiten Veranstaltung den Weg in die Öffentlichkeit gegangen. Besser, wir diskutieren die Möglichkeiten jetzt, als dass es am Schluss heißt: Da wäre noch der eine oder andere Wunsch gewesen.

Robert Kühn (41) leitet den Arbeitskreis.
Robert Kühn (41) leitet den Arbeitskreis Kommunales Schwimmen. © Thomas Plettenberg

Der Arbeitskreis, in dem alle Gemeinderäte vertreten waren, war sich aber doch einig, dass nur eine Minimallösung in Frage kommt?

Robert Kühn: Ja, das war die klare Empfehlung des gesamten Arbeitskreises. Das Konzept eines zweckmäßigen Hallenbads ist das Ergebnis von einem Jahr konstruktiver Arbeit. Konstruktiv heißt aber nicht, dass wir nicht auch hier sehr rege diskutiert haben.

Haben Sie persönlich Verständnis dafür, dass sich mancher Bürger, Vermieter und auch Gemeinderat mehr wünscht als diese Minimallösung?

Robert Kühn: Natürlich kann ich das nachvollziehen. Aber am Ende müssen wir uns einfach fragen: Was ist in dieser Solidargemeinschaft leistbar? Es geht hier ja nicht um Traumschlösser. Ich bin mir sicher: Letztendlich werden uns die Diskussionen auf den Boden der Realitäten zurückbringen.

Der Gemeinderat Waakirchen hat bereits deutlich gemacht, dass die Finanzierung für den Ort so nicht machbar ist. Gerät das interkommunale Projekt ins Wanken, sollten ein oder zwei Gemeinden aussteigen?

Robert Kühn: Ein klares Nein. Wir haben finanzstarke Gemeinden rund um den Tegernsee – vier Kommunen aus dem Tal gehören zu den Top-Umlage-Zahlern im Landkreis. Das heißt jetzt nicht, dass wir uns alles leisten können. Aber das neue Hallenbad werden wir hinbekommen.

Die Hoffnung war, dass das neue Hallenbad möglichst zügig kommt. Müssen die Talbürger nun mit größeren Verzögerungen rechnen?

Robert Kühn: Nachdem klar war, dass es zu Diskussionen kommen wird, war das zeitlich schon fast eingepreist. Aber natürlich: Je mehr wir über Alternativen diskutieren, desto mehr Zeit benötigen wird. Wenn das Konzept des Arbeitskreises von allen Gemeinderäten so akzeptiert würde, könnten wir übermorgen mit dem Bau beginnen. So wird es eben überübermorgen.

Bei den angekündigten Sitzungen nächste Woche steht das Hallenbad noch nicht auf der Tagesordnung. Wann wird der Gemeinderat Bad Wiessee übers Hallenbad diskutieren?

Robert Kühn: Wir werden das sehr zeitnah machen. Und auch wir werden sicherlich diskutieren, weil wir die Stimmen aus der Bürgerschaft ernst nehmen. Meiner Einschätzung nach wird in unserem Gremium die Debatte aber darauf hinauslaufen, dass wir uns an die Empfehlung des Arbeitskreises halten. In Bad Wiessee haben wir bereits jahrzehntelange Erfahrung mit Bäder-Expertisen. Wir hatten schon einmal ein Spaßbad geplant und wissen einfach, was daran hängt.

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