Wasserstoffzug im Landkreis Weilheim-Schongau: Späterer Start als geplant

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Am Wasserstoff-Zug enthüllten (v.l.) BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann, Verkehrsminister Christian Bernreiter und Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt den Schriftzug „Freistaat Bayern“. © BRB

Frühestens Ende Januar können die Fahrten mit dem neuen Wasserstoffzug im Landkreis starten. Das hat die BRB jetzt auf Anfrage bestätigt. Nur ins Allgäu geht‘s bereits ab Sonntag.

Weilheim-Schongau - Es war die große Frage: Wie soll der moderne Wasserstoffzug „Mireo Plus H“ seinen zweieinhalbjährigen Probebetrieb zwischen Augsburg und Peißenberg starten, wenn zwischen Weilheim und Geltendorf seit Monaten Baustelle ist? Die Antwort: Gar nicht, zumindest nicht zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember. „Wir müssen unsere Triebfahrzeugführer auf der Strecke ja erst einmal Probe fahren lassen“, sagt BRB-Sprecherin Sabine Floßmann. Zumindest habe die DB InfraGO signalisiert, dass die Baustelle auf der Ammerseebahn tatsächlich wie geplant pünktlich beendet sein wird. „Wir haben zumindest nichts anderes gehört“, sagt Floßmann.

Bis dahin wird der „Mireo Plus H“ nur ins Allgäu fahren, und zwar auf der Strecke Augsburg-Kaufbeuren-Marktoberdorf-Füssen und zurück. Zwei Mal wird der Zug diese Strecke täglich absolvieren, und zwar immer nachmittags. „Am Vormittag ist er Richtung Weilheim unterwegs und ersetzt dort Züge mit Dieselantrieb“, sagt Floßmann.

Wenn der Wasserstoff-Zug tatsächlich auch bei uns im Regelverkehr unterwegs ist, wird er zweimal im Landkreis auftauchen: Ganz in der Früh (Abfahrt in Augsburg ist 4.41 Uhr) kommt er laut Fahrplan um 6.06 Uhr in Weilheim an und fährt dann weiter nach Peißenberg (Ankunft 6.22 Uhr), wo es nach kurzer Pause um 6,27 Uhr wieder zurück Richtung Augsburg geht. Die zweite planmäßige Fahrt startet um 9.13 Uhr in Augsburg und endet um 10.42 Uhr schon in Weilheim, wo es um 11.15 Uhr wieder in die Gegenrichtung geht.

Einmal täglich bis Peißenberg

Dass der Wasserstoffzug nicht bis nach Schongau fährt, hat die BRB damit erklärt, dass der Test-Triebwagen nur in Einfach-Traktion unterwegs ist und zur Endstation nach Schongau nur Züge mit Doppeltraktion fahren. Immerhin die Peißenberger bekommen ihn einmal zu sehen – dass der zweite Zug nur bis Weilheim fährt, war bisher auch nicht bekannt. Interessierte können den Zug eventuell auf den vormittäglichen Testfahrten erspähen, ehe er in den Regelbetrieb wechselt.

Vor zweieinhalb Wochen ist der „Mireo Plus H“ bei einer Präsentation mit mehreren Ministern im Bahnbetriebswerk der BRB in Augsburg der Öffentlichkeit präsentiert worden. „Zu erkennen ist der Wasserstoffzug an seiner auffälligen Lackierung schon von Weitem“, heiu0tv es von der BRB. Im Fahrgastraum sei er auf den ersten Blick nicht von einem Diesel- oder Elektrofahrzeug zu unterscheiden. „Im Führerstand ist das ein wenig anders. Hier gibt es beispielsweise spezielle Sicherheitsschalter für die Brennstoffzellen und Traktionsbatterien und in einem Display können die Füllstände der Wasserstofftanks und der Ladezustand der Traktionsbatterien geprüft werden.“

Wasserstoffzug in Fahrgastbetrieb - Alle Erfahrungen sollen dokumentiert werden

Gesegnet wurde der Zug mit Flusswasser aus Lech und Wertach auf den Namen „Freistaat Bayern“, unter anderem von Pfarrer Bernd Udo Rochna, der früher selbst Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn München war. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sagte, man wolle den Dieselbetrieb im bayerischen Schienenpersonennahverkehr bis 2040 beenden. „Dabei setzen wir vorrangig auf die Elektrifizierung von Strecken und den Einsatz von Akku-Zügen. Der Testbetrieb bei der Bayerischen Regiobahn wird zeigen, ob auch Wasserstoffzüge auf Strecken ohne Elektrifizierungsperspektive eine Alternative sein können.“

Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der BRB, war sehr gespannt, „wie sich der Wasserstoffzug im Fahrgastbetrieb verhält. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir alle Erfahrungen dokumentieren und auswerten, um den Zug zum Erfolg zu machen.“ Die bisherigen Erfahrungen seien positiv, sagt Sprecherin Floßmann. Im Probebetrieb habe sich das ein oder andere Problem gezeigt, aber nichts Schlimmes: „Liegengeblieben ist der Zug auf jeden Fall nicht“, sagt Floßmann.

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