Jubelsprung mit Deutschlandflagge: Taekwondo-Duo lässt in Hongkong WM-Konkurrenz hinter sich
Gemeinsam hatten sie schon den DM-Titel geholt, nun triumphierten sie auch bei der WM: Manfred Stadtmüller und Sylvia Höhfeld glänzten in Hongkong.
Hongkong – Manfred Stadtmüller weiß eben, wie ein Weltmeistertitel anständig zelebriert werden muss. Und so stürmte der Peitinger, nachdem das Finalergebnis bekannt war, sogleich in Richtung der deutschen Fans und holte sich eine große schwarz, rot, goldene Flagge. Die reckten Stadtmüller und Sylvia Höhfeld in die Höhe, während sie zusammen eine Ehrenrunde liefen. Am Ende baute Stadtmüller sogar einen Jubelsprung ein.
Manfred Stadtmüller holt WM-Titel im Paarlauf
Der Oberbayer vom TSV Schongau und die Athletin aus Nordrhein-Westfalen vom Taekwondo-Club Hochdahl hatten bei der Taekwondo-Weltmeisterschaft im Poomsae, dem Formenlauf, in der Ü60-Klasse tatsächlich die Goldmedaille geholt. Für beide „ein Meilenstein in ihrer Karriere und ein Moment voller Emotionen für das gesamte Team“, heißt es auf der Homepage der Deutschen Taekwondo-Union (DTU).
(Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.)
Manfred Stadtmüller fand allein schon die Teilnahme „eine beeindruckende Erfahrung“. Mehr als 1200 Frauen und Männer aus aller Welt waren nach Hongkong (China) gekommen, um in verschiedenen Altersklassen und Disziplinen ihre Besten zu ermitteln. Die DTU hatte insgesamt 40 Athleten aufgeboten, darunter acht aus Bayern.
Stadtmüller und Höhfeld, die heuer erstmals bei der deutschen Meisterschaft im Paarlauf angetreten waren und dabei gleich Gold gewonnen hatten, waren in ihrer Disziplin am dritten Wettkampftag an der Reihe. Im K.o.-System traten die Zweier-Teams gegeneinander an.
Zum Auftakt hatten Stadtmüller/Höhfeld ein Duo aus Mexiko zum Gegner. Beide Teams waren „vermutlich noch etwas nervös“, so der Peitinger. Die erste Runde endete mit einem Unentschieden.
Stadtmüller/Höhfeld: Hochspannung im Viertelfinale
Die Teams mussten in einem sogenannten Battle je zweimal auf die Matte, die Formen, die sie zu zeigen hatten, wurden ihnen per Videoleinwand angezeigt. In der zweiten Runde setzten sich die Deutschen gegen die Mexikaner durch.
Meine news

Im Viertelfinale kam es zum Duell mit einem Mixed aus Taiwan, offiziell unter dem namen China-Taipeh firmierend. Beide Teams bewegten sich auf dem gleichen hohen Niveau. „Die sieben Kampfrichter hatten es nicht leicht bei der Entscheidung“, berichtete Stadtmüller. Nach beiden Runden lagen die Teams nach Punkten gleichauf. Dem Reglement nach kam eine Wertung, die zunächst gestrichen wird, zum Tragen – da hatten die Deutschen die Nase vorn. Eine Medaille war Stadtmüller/Höhfeld damit sicher.
Stadtmüller/Höhfeld im Taekwondo-Finale ganz souverän
Das Halbfinale gegen ein spanisches Duo verlief erneut spannend. Nach der ersten Runde war „alles ausgeglichen“, so Stadtmüller. Er und seine Partnerin kamen aber immer besser in Fahrt: In der zweiten Runde – gezeigt wurde die Form „Shipjin“ – waren sie um 0,6 Punkte besser und sicherten sich den Finaleinzug. Stadtmüller/Höhfeld ließen sich auch von dem Umstand nicht verunsichern, dass es wohl aufgrund eines technischen Problems sehr lange dauerte, bis sie zur zweiten Runde auf die Matte durften.
(Unser Schongau-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region.)
Nur wenige Minuten nach dem Halbfinalsieg waren die beiden im Duell um Gold gefordert. Gegen ein australisches Paar setzten sich die Deutschen gleich in der ersten Runde (gelaufen werden musste die Form „Koryo“) deutlich ab. Auch in der Form „Shipjin“ agierten Stadtmüller/Höhfeld souverän und bauten die Führung noch aus.
Tags darauf trat Stadtmüller noch im U65-Einzel an, „nach einer kurzen Nacht“, so die DTU. Der Peitinger zeigte eine gute Leistung, musste sich aber in der Runde der letzten 32 knapp dem Niederländer Ata Alavi geschlagen geben. Der Niederländer verlor danach gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Chanwoo Jeong (Südkorea).