Sparkurs trotz erfolgreichen Programms: Volkshochschul-Büro zieht um

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Stellten sich im „Flöz“ dort auf, wo künftig die VHS-Geschäftsstelle zu finden sein wird: (v.l.) Bürgermeister Frank Zellner, Sigrid Halbritter, Herbert Unger, Karin Leibold-Streicher, Ursula Gallmetzer (alle VHS-Vorstandsteam), die Geehrten Ludwig Degele und Christa Bichlmayr sowie Max Maar (3. Vorsitzender) und VHS-Leiter Marco Sailer. © Gallmetzer

Die Volkshochschule Peißenberg (VHS) steht vor großen Veränderungen. Auf der Jahreshauptversammlung im „Flöz“ wurden den Mitgliedern umfangreiche Sparmaßnahmen und der geplante Umzug der Geschäftsstelle vorgestellt. Trotz guter Kurszahlen sind die Einsparungen notwendig, um Rückzahlungen an den Bund zu leisten.

„Es werden sich ein paar Sachen ergeben in der nächsten Zeit“, eröffnete Karin Leibold-Streicher, die Vorsitzende des derzeit rund 50 Mitglieder umfassenden Vereins, die Versammlung. Was dies bedeutet, erläuterte VHS-Leiter Marco Sailer. Wie er berichtete, fanden im Jahr 2023 insgesamt 293 Kurse mit .997 Teilnehmern statt. „Wir haben die Zeit vor Corona getoppt“, freute er sich. Auch für das laufende Jahr zeichnen sich hohe Buchungszahlen ab. Bisher haben heuer 342 Kurse und Vorträge mit 3127 Teilnehmern stattgefunden. Die Einführung von Onlinekursen im Verbund mit anderen Volkshochschulen und das neue Flexticket, bei dem einzelne Kurstage gebucht werden, spielen hier eine Rolle.

Finanziell schloss das Jahr 2023 mit einem Plus von 3700 Euro ab. 9000 Euro an zurückgeforderten Coronasoforthilfen konnten bereits zurückgezahlt werden, dank eines Zuschusses über 20.000 Euro von der Gemeinde.

Der finanzielle Druck bleibt hoch

Auch wenn für 2024 voraussichtlich keine weiteren Sonderzuschüsse benötigt werden, bleibt der finanzielle Druck hoch: 98.000 Euro an Bundeshilfen müssen aufgrund anfangs nicht eindeutiger Förderbedingungen zurückgezahlt werden. Die Peißenberger VHS wurde bei der Bewertung nachträglich einer kommunalen VHS gleichgestellt. Die Gemeinde hat für die Rückzahlung ihre Unterstützung zugesagt; die Summe wird auf die kommenden beiden Haushaltsjahre verteilt. Einig war sich der Vorstand, dass die Beantragung der Förderung damals unumgänglich war: „Vielleicht gäbe es sonst hier keine VHS mehr“, gab Bürgermeister Frank Zellner zu bedenken.

Um langfristig unabhängig von Zuschüssen zu werden, hat die VHS zahlreiche Sparmaßnahmen eingeleitet. So wurden Werbeausgaben und Softwarelizenzen reduziert und ein Kellerraum im „Rigi Center“ aufgegeben. Die Frequenz der Reinigung der Räume wurde verringert. Insgesamt konnten im laufenden Jahr bereits 11 000 Euro eingespart werden. Zudem wurden die Kursgebühren um zehn Prozent erhöht. „Man muss sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Es gab viel Verständnis“, zeigte sich Seiler erleichtert.

Suche nach Mehrzweckräumen

Um die Ausgaben weiter zu senken, wird ab Frühjahr auf die Hälfte der bisherigen Räume im „Rigi Center“ verzichtet. Denn die Miete dort beträgt jährlich 57.000 Euro. Die Geschäftsstelle wird ins gemeindeeigene „Flöz“ verlegt, wo auch der Saal für Kurse genutzt werden kann. Bewegungs- und Yogaraum sowie die Umkleiden bleiben vorerst im „Rigi Center“ erhalten. Für fünf Jahre wird der Mietvertrag verlängert. Für die abgegebenen Räume ist bereits ein Nachmieter gefunden, der zum 1. April einziehen möchte.

Nach zwei weiteren Mehrzweckräumen wird noch gesucht. Momentan werde sich nach einer „günstigen Mietoption“ oder nutzbaren kommunalen Räumen umgesehen, so Sailer, der betonte, dass die Attraktivität der neuen Räume entscheidend für die zukünftige Kursbelegung sei: „Die Leute buchen, wo sie sich wohlfühlen.“

Führungsriege neu gewählt

Die Versammlung bot auch Anlass zur Freude. Ludwig Degele wurde für 20 Jahre als Revisor geehrt, Christa Bichlmayr für 25 Jahre Mitgliedschaft bei der VHS, ebenso Jutta Geldsetzer, deren Mann die Ehrung stellvertretend entgegennahm. Der ehemalige Vereinsvorsitzende Alfred Kästl, der seit 40 Jahren Mitglied ist und an der Versammlung nicht teilnehmen konnte, erhält seine Urkunde nachträglich. Bei den Vorstandswahlen gab es keine Überraschungen: Leibold-Streicher bleibt erste Vorsitzende, Bürgermeister Zeller ist weiterhin kraft Amtes zweiter Vorsitzender, und Max Maar bleibt dritter Vorsitzender. Kassier ist weiter Sabine Gerold, als Schriftführerin bestätigt wurde Sigrid Halbritter und Beisitzer bleiben Herbert Unter und Ursula Gallmetzer. Als Revisoren ernannt wurden Klaus Geldsetzer und Holger Lieb. ug

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