Evangelische Kirchengemeinde verabschiedet Pfarrer Georg Bücheler

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Auf Wiedersehen: Pfarrer Georg Bücheler (re.) verabschiedet sich von den Gläubigen seiner Kirchengemeinde. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Voll besetzt war die Petruskirche: Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde und Ehrengäste haben Pfarrer Georg Bücheler feierlich verabschiedet.

Geretsried – „Wow – wie voll ist diese Kirche!“: Nicht nur Diakonin Linda Ott zeigte sich überwältigt von der Anzahl der Besucher, die am Sonntag gemeinsam mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde die Verabschiedung und Entpflichtung von Pfarrer Georg Bücheler feierten. Die Petruskirche war voll besetzt, viele verfolgten den Gottesdienst von der Empore aus oder im Stehen. Neben der Familie und dem Kirchenvorstand als Veranstalter waren Kollegen, Mitarbeiter, Mitglieder der Gremien, Kindergartenpersonal und Lehrer der Schulen, an denen Bücheler Religionsunterricht gab, gekommen. Der ehemalige Dekan Martin Steinbach und der amtierende Dekan Florian Gruber, der frühere Pfarrer Johannes Max Raeder und Ehefrau Ilse, Bürgermeister Michael Müller und einige Stadträte sowie Königsdorfs Bürgermeister Rainer Kopnicky erwiesen dem bald 65-Jährigen die Ehre.

Freude über das Fest mischt sich mit Wehmut

Die Freude über das gelungene Fest mischte sich mit Wehmut über den Abschied in den Ruhestand Büchelers nach 28 Jahren. Der scheidende Geistliche hielt noch einmal „eine ganz normale Sonntagspredigt“, wie er ankündigte. Das Motto lautete: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“. Georg Bücheler ermunterte die Gläubigen, in einer Gesellschaft, die überwiegend auf Wachstum aus sei, Akzente zu setzen durch Barmherzigkeit und Wertschätzung anderen Menschen gegenüber. Die Kirche selbst solle Antworten auf Fragen geben, sie solle offen und ehrlich sein und keine reine „Folklorekirche“, die man nur für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen aufsuche.

Mit einer Handpuppe und vielen Erinnerungsfotos auf einer Tafel bedankte sich das Erlebnis-Gottesdienstteam für die gute Zusammenarbeit mit dem scheidenden Pfarrer. Dekan Florian Gruber würdigte Büchelers „Einsatz seiner Gaben und Kräfte“. Dieser bleibe Pfarrer, aber frei von allen dienstlichen Pflichten, sagte Gruber, als er seinem „Freund und Bruder“ die Ruhestands-Urkunde übergab. Kollege Dr. Theo Heckel sagte, die Gemeinde solle nicht weinen, sondern froh sein über die schöne gemeinsame Zeit. Martin Ziegler vom Kirchenvorstand betonte, Bücheler sei stets ein Vorbild gewesen in seiner Art, auf Menschen einzugehen. Der Theologe engagierte sich auch als ehrenamtlicher Sozialbeirat, Mediator und Trauma-Berater. Den bewegenden Höhepunkt eines insgesamt sehr musikalischen Gottesdiensts stellte das von allen gesungene „Danke, dass du bei uns warst“ dar.

Entpflichtung: Dekan Florian Gruber entbindet Georg Bücheler von dessen Aufgaben.
Entpflichtung: Dekan Florian Gruber entbindet Georg Bücheler von dessen Aufgaben. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Vor der Petruskirche verabschiedete sich Bücheler von jedem persönlich, was eine ganze Zeit lang dauerte. Im Gemeindesaal wurde dann mit Reden, Instrumental- und Gesangsbeiträgen sowie anschließendem Buffet weitergefeiert. Bürgermeister Michael Müller sagte, die politische Gemeinde und die Kirchengemeinde verbinde die Sorge um die Menschen. Bücheler bezeichnete er als „Mahner, moralische Instanz, Fels in der Brandung und Leuchtturm“. Rainer Kopnicky bedankte sich für die gute Betreuung der Königsdorfer Protestanten, die Rektorinnen von Karl-Lederer-Grundschule und Realschule dankten für die Begleitung ihrer evangelischen Schüler. Ex-Pfarrer Johannes Max Raeder und seine Frau Ilse luden das Ehepaar Bücheler zu künftigen Treffen und zum Musizieren ein.

Dank an alle Wegbegleiter und Freunde

Der so herzlich Verabschiedete dankte in seiner Schlussrede noch einmal allen Wegbegleitern und Freunden. In Anspielung auf die Versöhnungskirche am Chamalières Platz meinte er scherzhaft, er sei froh, dass er nicht entwidmet, sondern nur entpflichtet worden seit.

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