Rindfleisch, Schnee und Maibaum-Misere: Die meistgelesenen Geschichten im Kreis Freising im Jahr 2023

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Schnee, aber kein Skiliftbetrieb: Wenn die Witterung zum Rodeln oder Skifahren passt, denken viele an den Liftbetrieb an der Hanslmühle (Gemeinde Mauern). Doch dessen Zukunft ist ungewiss. © Archiv: Hellerbrand

Welche Themen des Freisinger Tagblatts haben die Online-User zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2023 besonders interessiert? Hier unsere Top Ten – in umgekehrter Reihenfolge.

Landkreis – Wer das Freisinger Tagblatt abonniert hat, für den ist die Heimatzeitung wohl ebenso wenig vom Frühstückstisch wegzudenken wie der Kaffee. Dabei starten immer mehr Menschen mit dem Smartphone in den Tag und checken regelmäßig Online-Nachrichten. Der Münchner Merkur und seine Lokalzeitungen haben längst auf diese Entwicklung reagiert: Unser Haus stellt – kostenlos – ein Online-Portal zur Verfügung, auf dem die Leserinnen und Leser eine Vielzahl von Berichten und Geschichten finden. Welche FT-Themen die Online-User zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2023 besonders interessiert haben? Hier die Top Ten – in umgekehrter Reihenfolge.

Platz 10: Eisregen legt Schulbetrieb lahm

Auf den massiven Schneefall Anfang Dezember folgt der Eisregen. Der Flughafen reagiert prompt und stellt den Flugbetrieb ein. Das Landratsamt Freising lässt sich mehr Zeit – und teilt erst am frühen Morgen mit, dass der Präsenzunterricht an allen Schulen im Landkreis entfällt. Lehrkräfte und Eltern müssen spontan umplanen. Vielerorts profitiert man zwar von den Lehren der Pandemie. Aber überall ist man sich einig: Die Meldung der Kreisbehörde sei viel zu spät gekommen. Die Auswirkungen des Eisregens verfolgten fast 29 700 Menschen.

Platz 9: Hanslmühle bleibt gesperrt

Der Wintereinbruch Anfang Dezember ist prädestiniert zum Schlitten- und Skifahren. Vielen kommt da die Hanslmühle (Gemeinde Mauern) in den Sinn. Dort gibt es nicht nur einen Schlittenberg, sondern seit 1965 auch einen Schlepplift für Ski- und (später) Snowboardfahrer. Allerdings ist das Gelände inzwischen gesperrt, der Lift steht still, seitdem er zwei Mal schwer vom Sturm beschädigt worden ist. Wann oder ob überhaupt noch einmal eröffnet wird, ist fraglich: Die nötigen Investitionen bewegen sich im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Angesichts klimatischer Veränderungen und extremer Wetterereignisse will die Betreiberfamilie Pfaffinger erst einmal abwarten. Für die Zukunft der Hanslmühle interessierten sich fast 35 000 Leserinnen und Leser.

Platz 8: Ärger an der Tankstelle

Über einen Fall, der lehrt, dass nicht alle rechtlichen Schritte legal sind und ein Kontrollblick nie verkehrt ist, informierten sich rund 38 700 Menschen auf unserem Portal. Das kam so: Im August tankt eine 60-Jährige aus dem Kreis Erding an der RAN-Tankstelle in Freising. An der Kasse nennt sie ihre Zapfsäule und bezahlt mit Karte. Kurz darauf erhält sie Post vom Anwalt: Sie habe den Betrag einer anderen Säule bezahlt und müsse daher noch eine Differenz begleichen – und zusätzlich noch 90,96 Euro, die ihr als Rechtsanwaltskosten in Rechnung gestellt werden. Das sieht die 60-Jährige nicht ein, sie ist überzeugt, dass der Fehler bei der Kassenkraft gelegen habe. Der Tankstellenbetreiber beharrt auf der angeblichen Bringschuld, die Kunden hätten. Ein Moosburger Rechtsanwalt erklärt jedoch, dass es in diesem Fall keine gültige Rechtsgrundlage gebe, auf der die Frau die Anwaltskosten übernehmen müsse. Und das Gesamtfazit: Ein Kontrollblick ist nie verkehrt.

Platz 7: Streiterei nach Maibaum-Klau

Im Mai liegt der Burschenverein Allershausen im Clinch mit einem „zusammengewürfelten Haufen“ aus Günzenhausen, Fürholzen, Massenhausen, Fahrenzhausen, Neufahrn und Haimhausen. Der Grund: Die Truppe hat den Allershausenern den Maibaum gestohlen – und damit beginnt der Maibaumstreit. In den Augen der Diebe habe man „im Eifer des Gefechts“ zwei Betonblöcke „leicht beschädigt“. Laut den Allershausener Burschen ist die Spur der Verwüstung weitaus größer, dementsprechend revanchieren sie sich, als sie ihren Maibaum zurückholen. Letztlich einigen sich beide Parteien, sich den Schaden gegenseitig zu ersetzen. Aber auch die Verhandlungen um die Maibaum-Auslöse laufen nicht ohne Hickhack ab. Das Hin und Her um das Traditionsstangerl erreicht gut 42 200 Menschen.

Platz 6: Tragischer Unfalltod

Ein Unglück erschüttert im Sommer: Der Kirchdorfer Felix Mettenleiter kommt im Juli durch einen tragischen Motorradunfall am Schönthaler Berg in Pfaffenhofen ums Leben. Nach einem Sturz wird er unter einem Auto eingeklemmt, kommt mit dem Hubschrauber in die Klinik, erliegt dort jedoch seinen schweren Verletzungen. Er wird nur 20 Jahre alt. Bei der Beerdigung verabschiedet sich nahezu der ganze Ort von dem engagierten jungen Mann, der Mitglied bei den Ministranten und der Landjugend, außerdem im Bayerischen Landes-Sportverband war. Online nahmen fast 46 900 Menschen Anteil.

Platz 5: Unmut über Unterkunft

Moosburgs Neustadt soll eine zweite Unterkunft für Geflüchtete bekommen. Doch als die Pläne im September im Bauausschuss vorgestellt werden, sorgen sie für Kopfschütteln. Denn die Halle sei zu klein für die geplanten 44 Menschen, die dort untergebracht werden sollen, die Rede ist unter anderem davon, sie würden „wie Ölsardinen zusammengepresst“. In Detailfragen gibt es daher Klärungsbedarf, aber der Ausschuss gibt grünes Licht. Auf unserem Online-Portal verzeichnete diese Geschichte gut 53 500 Mal Besuche.

Platz 4: Kommilitonen verteidigen Aiwanger

Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger sorgt im Spätsommer 2023 deutschlandweit für Schlagzeilen – der Landkreis macht keine Ausnahme. Nach dem Aufkommen der Affäre um antisemitische Flugblätter in Aiwangers Schulranzen melden sich Anfang September einige ehemalige Kommilitonen zu Wort, mit denen Aiwanger in den 1990er Jahren an der Fachhochschule Weihenstephan (heutige HSWT) studiert hat. In einem offenen Brief kritisieren sie die Behauptungen gegenüber Aiwanger und betonen, geschlossen hinter ihm zu stehen. Gut 63 000 Mal landete der Mauszeiger der User auf diesem Artikel.

Platz 3: Buhrufe bei Herbstschau-Umzug

Noch etwa 19 000 Mal öfter wurde eine weitere Geschichte mit der Hauptfigur Hubert Aiwanger angeklickt: Beim traditionellen Herbstschau-Umzug in Moosburg erntet der stellvertretende Ministerpräsident im Zuge der Flugblatt-Affäre Buhrufe von einigen Protestierenden, als er mit seinen FW-Parteifreunden, Moosburgs Bürgermeister Josef Dollinger, Landrat Helmut Petz und Landtagsabgeordneter Benno Zierer, in einer Kutsche durch die Dreirosenstadt fährt. Aiwanger dagegen reagiert mit bester Laune und wirft den Demonstranten Bonbons zu, ehe er sich am Festplatz ein Hendl genehmigt und im Zelt schließlich ein Grußwort spricht.


Gegen Aiwanger: Im Zuge der Flugblatt-Affäre formierte sich beim Herbstschau-Umzug Protest.
Gegen Aiwanger: Im Zuge der Flugblatt-Affäre formierte sich beim Herbstschau-Umzug Protest. © Archiv: Eser

Platz 2: Gartenzaun sorgt für Ärger

Im Mai ist ein massiver Gartenzaun Diskussionsthema im Auer Marktgemeinderat. An der Rennbahnstraße hat ein Anwohner ohne bauliche Genehmigung einen hölzernen Sichtschutzzaun errichtet. Bürgermeister Hans Sailer spricht von einer „Wagenburg“. Laut dem Bauamt füge sich der Zaun zwar nach dem Baugesetzbuch in die Eigenart der näheren Umgebung ein. Die Räte teilen diese Meinung allerdings nicht. Sie lehnen eine nachträgliche Genehmigung des Schwarzbaus ab. Der Tenor: „Wenn das jeder machen würde!“ Der Aufreger aus Au erreichte fast 93 000 Leserinnen und Leser.

Unerwünschte „Wagenburg“: Der Sichtschutzzaun sorgte im Auer Marktgemeinderat für Unmut.
Unerwünschte „Wagenburg“: Der Sichtschutzzaun sorgte im Auer Marktgemeinderat für Unmut. © Archiv: Hellerbrand

Platz 1: Metzger gegen Supermarkt

Kommen wir zur unangefochtenen Nummer 1 aus 2023: Im Februar entscheidet sich der Kirchdorfer Metzger Benedikt Schuhbauer dazu, künftig kein Fleisch mehr an den Supermarkt in den Freisinger Schlüterhallen zu liefern. Offenbar waren Produkte falsch etikettiert und Rindfleisch als Schuhbauer-Ware deklariert, die gar keine war. Benedikt Schuhbauer selbst zeigt sich „sehr erschrocken“ darüber. Darauf angesprochen, habe sich der Marktbetreiber geweigert, die Nachweise der ein- und wieder verkauften Fleischware transparent zu machen. Der Betreiber des Rewe-Markts dagegen spricht von einem „bedauerlichen Einzelfall“, der bereits aufgearbeitet worden sei. Schuhbauer selbst rückt nicht von seinem Standpunkt ab und streicht den Schlüter-Rewe von der Liefer-Liste. Für den Wirbel um das Rindfleisch im Rewe interessierten sich fast 228 900 Menschen.

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