Beliebter Ski- und Schlittenberg Hanslmühle bleibt gesperrt - Betreiberfamilie appelliert an Besucher

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Die Hanslmühle zwischen Moosburg und Mauern ist ihre Heimat: Sebastian Pfaffinger (69) und seine Tochter Katharina (24) sind die Betreiber des beliebten Skilifts und Schlittenbergs. Doch die Anlage der Familie ist derzeit gesperrt – und wird es vorerst auch bleiben. Das sorgt regelmäßig für Ärger und Debatten mit verständnislosen Besuchern. © Hellerbrand

Jahrzehnte war die Hanslmühle zwischen Moosburg und Mauern beliebtes Ziel für Rodler und Skifahrer. Doch inzwischen ist der Spaß vorbei – und die Zukunft unklar.

Hanslmühle – Bleibt genügend Schnee liegen, kommt einem im nördlichen Landkreis reflexartig die Hanslmühle (Gemeinde Mauern) in den Sinn. Schließlich gibt es dort nicht nur einen stattlichen Schlittenhügel, sondern seit 1965 auch einen Schlepplift für Ski- und (später) Snowboardfahrer. Generationen an Kindern standen hier zwischen Moosburg und Mauern zum ersten Mal auf Schneebrettern oder haben sich knallrote Bäckchen vom Rodeln in der Kälte geholt.

Lift zweimal schwer vom Sturm beschädigt

Wer sich aber jetzt nach den Schneefällen der letzten Tage dort austoben wollte, wurde enttäuscht: Das Gelände ist gesperrt, der Lift steht still. Katharina Pfaffinger, die mit ihrem Vater Sebastian den Familienbetrieb an der Hanslmühle leitet, sagt, warum: „Der Sturm, der im Juni 2022 im Landkreis gewütet hat, hat auch uns schwer getroffen.“ Leitungen seien gekappt worden und das Lifthäuschen kaputtgegangen. „Ich hatte mit meinem Vater schon mit den Reparaturen der Flutlichtmasten angefangen, als ein weiterer Sturm wieder Bäume umgeworfen und die Leitungen erneut beschädigt hat.“

Liftbetreiber Sebastian Pfaffinger in einer Pistenraupe
Bild aus besseren Zeiten: Sebastian Pfaffinger im Februar 2013 beim Präparieren mit der Pistenraupe unter seinem Skilift an der Hanslmühle (Gemeinde Mauern). © Armin Forster

Nun müsse man schauen, ob sich nötige Investitionen noch einmal rentieren, sagt die 24-Jährige. „Das sind Kosten im fünf- bis sechsstelligen Bereich.“ Angesichts klimatischer Veränderungen und immer extremerer Wetter–ereignisse wolle die Familie erst einmal abwarten und müsse den Einsatz von Geld und Zeit priorisieren: „Zum Grundstück gehört nämlich auch ein Haufen Wald dazu, wo nach den Sturmschäden ebenfalls sehr viel Aufwand nötig war, damit sich nicht der Borkenkäfer ausbreitet.“

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Dass mit dem Liftbetrieb auch das Schlittenfahren für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt werden musste, bedauert Katharina Pfaffinger sehr, wie sie sagt. „Aber aus haftungsrechtlichen Gründen ist der Schlittenbetrieb nur gestattet, wenn der Lift betrieben wird. Falls was passiert, wären wir verantwortlich – der Berg ist ja ein Privatgrundstück.“ Noch ein Problem ist die Brücke zwischen Parkplatz und Liftwiese: „Die ist auch ein Sanierungsfall und die Traglast aktuell nicht geklärt.“ Sie ist deshalb ebenfalls gesperrt.

Verständnislose Besucher vor der Tür

Verständnis für diese Maßnahmen herrscht aber offenbar nicht bei allen Mitbürgern, was die Familie laut Pfaffinger zunehmend frustriert. Sobald Schnee liege, müsse man sich täglich mit Leuten herumärgern, die die Sperrungen nicht akzeptieren wollen. „Da gibt es dann auch schon mal lautere Diskussionen. Am Sonntag standen einfach Leute bei uns auf der Terrasse und haben gegen die Tür geklopft, um zu fragen, wie sie zum Berg rüber kommen.“

Katharina Pfaffinger, deren Opa einst den Lift aus den Bergen geholt und an der Hanslmühle aufgebaut hat, appelliert daher nochmal an die Menschen in der Region: „Uns ist aus den letzten Jahrzehnten bewusst, wie viel Spaß gerade die Kleinen mit dem Berg haben. Gleichzeitig bitten wir einfach um Verständnis, dass der Betrieb momentan nicht stattfinden kann. Es geht dabei niemandem darum, den Leuten die Freude zu nehmen.“

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