Ukraine nimmt in Kursk erstmals Nordkorea-Soldaten gefangen
Die von Nordkorea nach Russland geschickten Soldaten erleiden nach ukrainischen Angaben bereits hohe Verluste. Nun soll erstmals einer von ihnen in Gefangenschaft geraten sein.
Kursk – Im Ukraine-Krieg ist Berichten zufolge erstmals ein aufseiten der russischen Angreifer kämpfender Soldat aus Nordkorea in Gefangenschaft geraten. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, habe der Geheimdienst in Seoul die Gefangennahme eines verwundeten Nordkoreaners bestätigt.
Laut ukrainischen Militärangaben hätten ukrainische Spezialeinheiten den Mann bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangengenommen. Wann dies geschah, sei nicht genannt worden, hieß es. Zuvor war bereits das Notizbuch eines Nordkorea-Soldaten, der an der Seite Russlands kämpft, sichergestellt worden.
Nordkoreanische Soldaten unterstützen Russland im Ukraine-Krieg
Nordkorea schickte rund 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung sowie Ausrüstung mit russischen Waffen wurden die nordkoreanischen Kämpfer in die russischen Streitkräfte eingegliedert, die seit einiger Zeit bei Kursk kämpfen.
Mehr als 3.000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits getötet oder verwundet worden sein. Diese nicht unabhängig überprüfbare Schätzung nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich nach einer Sitzung des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte.
Militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea: Tausende Nordkorea-Soldaten im Einsatz
Der südkoreanische Generalstab gibt dagegen die Zahl von 1000 verletzten oder getöteten nordkoreanischen Soldaten an. Der südkoreanische Parlamentarier Lee Sung Kwon hatte nach einem Geheimdienstbriefing in der vergangenen Woche angegeben, die nordkoreanischen Soldaten würden „als entbehrliche Angriffstruppen an der Front eingesetzt“.
Russland und Nordkorea hatten ihre militärische Zusammenarbeit nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Im Juni unterzeichneten beide Länder einen Verteidigungspakt, ab Mitte Oktober gab es die ersten Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland.
Nordkorea-Soldaten für Russland: Putin mit Botschaft an Kim Jong Un
Nordkoreanische Staatsmedien berichteten am Freitag, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Neujahrsbotschaft an den Machthaber in Pjöngjang, Kim Jong Un, geschickt habe. Die „bilateralen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern haben sich nach unseren Gesprächen im Juni in Pjöngjang“ auf einen neuen Stand erhoben, schrieb Putin darin nach Angaben der Staatsmedien. (dpa/afp)