Abseits von Kämpfen in Kursk: Russland erleidet im Ukraine-Krieg schwere Verluste
In Kursk erringt die Ukraine immer mehr Siege. An der östlichen Grenze marschieren die russischen Truppen unaufhaltsam vor. Jetzt soll sich das Blatt gewendet haben.
Pokrowsk – Die ukrainischen Truppen gewinnen im Ukraine-Krieg immer mehr Gebiet in der russischen Region Kursk. Obwohl einige russische Truppen aufgrund dessen in den Südwesten des eigenen Landes verlegt wurden, schaffte es Russland weiterhin starken Druck auf ukrainische Stellungen im Donbass auszuüben. Jetzt sollen die russischen Truppen nur noch 10 bis 15 Kilometer von der ehemals 65.000 einwohnerstarken Stadt Pokrowsk entfernt sein. Dabei handelt es sich bei dieser Stadt um einen logistischen Knotenpunkt für die Ukraine.
Sowohl für den Eisenbahnverkehr als auch für den Straßenverkehr ist Pokrowsk wichtig. Aber vor allem führt durch die Stadt eine der wichtigsten Verbindungen der ukrainischen Streitkräfte mit den westlichen Teilen des Landes. Über sie werden weitere Frontlinien verteidigt. Eine Blockade der Russen würde zwar nicht direkt alle Versorgungswege abschneiden, die Lieferungen aber erschweren.
Russische Truppen sollen schwere Verluste erleiden: Chaos an der Front
Die russische Oppositionszeitschrift Agenstvo berichtete, dass russische Streitkräfte innerhalb einer Woche mehr Territorium in der Ukraine erobert hätten als jemals zuvor seit Ende Mai, wobei die meisten Gewinne im Sektor Pokrowsk zu verzeichnen seien. Der Generalstab in Kiew berichtet, am Frontabschnitt Pokrowsk habe es am Dienstag (20. August) 66 russische Sturmangriffe gegeben. Jetzt soll sich das Blatt wenden und laut Angaben die russischen Streitkräfte erhebliche Verluste erleiden.
Laut einem Bericht der Partisanenbewegung Atesh auf der Plattform Telegram sei der russische Sturm in Richtung Pokrowsk zu überstürzt gewesen und verursache ernsthafte Probleme, berichtet die Kyiv Post. Die 15. Brigade erleide schwere Verluste. Groß angelegte Einsätze von Personal und Ausrüstung werden durch Geräteausfälle beeinträchtigt, was zu Koordinationsstörungen, Chaos und einer erhöhten Zahl von Opfern führe.

Zwangsevakuierung für Familien mit Kindern aus Pokrowsk
Die örtliche ukrainische Verwaltung hatte bereits letzte Woche die Evakuierungen aus Pokrowsk intensiviert. Seit dem 20. August werden Familien mit Kindern sowohl aus Pokrowsk als auch aus den benachbarten Dörfern zwangsevakuiert. Es bleiben jedoch rund 59.000 Einwohner in der Stadt, berichtet RBC-Ukraine. Serhii Dobryak, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, geht davon aus, dass der Stadt höchstens zwei Wochen bleiben, bevor der russische Beschuss zunehmen. (lw)