Explosive TV-Debatte über „Diktator“-Methoden: Fox News-Moderatorin stellt Trump-Fan bloß
Bei Fox News schlägt man sich gerne auf die Seite von Donald Trump – ganz egal, was der US-Präsident treibt. Einer Moderatorin stößt das sauer auf.
Washington, DC – In einer hitzigen Diskussion beim rechtskonservativen Sender Fox News entbrannte am Donnerstag eine Debatte über Donald Trump, die die tiefe politische Spaltung in den USA deutlich macht. Jessica Tarlov, die einzige liberale Stimme in der Sendung „The Five“, forderte ihre konservativen Kollegen heraus, sich vorzustellen, wie sie reagieren würden, wenn ein demokratischer Präsident ähnliche Maßnahmen wie Trump ergreifen würde.
Trump wird zuletzt immer häufiger vorgeworfen, die USA zunehmend totalitär zu regieren. Erst am Montag hatte der US-Präsident selbst nahegelegt, dass die Menschen einen „Diktator“ an der Spitze des Landes gutheißen könnten: „Viele Leute sagen: ‚Vielleicht mögen wir einen Diktator.‘“ Kurz darauf behauptete Trump, er habe „das Recht, alles zu tun, was ich will“.
Streit bei Fox News wegen Trump: „Sie würden den Verstand verlieren“
Tarlov zählte bei Fox News eine Reihe von Aktionen auf, die Trump seit seinem erneuten Amtsantritt durchgeführt hat. Dazu gehören die Entlassung von fast 10 Prozent der Bundesbeschäftigten, das Einfrieren von vom Kongress bewilligten Geldern sowie der Einsatz der Nationalgarde in zwei US-Städten unter dem Vorwand der Verbrechensbekämpfung. Sie argumentierte: „Stellen Sie sich vor, ein demokratischer Präsident würde die Nationalgarde in von Republikanern kontrollierte Städte entsenden. Sie würden den Verstand verlieren.“
Darüber hinaus verwies Tarlov auf Trumps Einflussnahme auf Universitäten und Unternehmen sowie die Entfernung von Mitgliedern unabhängiger Bundesbehörden. Sie betonte, dass solche Maßnahmen, wenn sie von einem Demokraten durchgeführt würden, bei ihren konservativen Kollegen auf heftige Kritik stoßen würden.
Polarisierung bei Fox News zeigt sich in hitziger Moderatoren-Debatte
Greg Gutfeld, ein konservativer Co-Moderator bei Fox News, widersprach Tarlovs Argumenten vehement. Als Tarlov Trumps erfolgreiche Verhandlungen für eine 10-prozentige US-Regierungsbeteiligung am Technologieriesen Intel als „Erpressung“ bezeichnete, entgegnete Gutfeld: „Das ist keine Erpressung. Sie wenden Ihre Voreingenommenheit auf jede dieser Sachen an.“
Die Debatte eskalierte, als Tarlov ihre Kollegen direkt ansprach: „Sie wissen, dass Sie empört wären, wenn ein demokratischer Präsident irgendetwas davon tun würde.“ Gutfeld konterte: „Sie können nicht meine Gedanken lesen“, worauf Tarlov erwiderte: „Ich kenne Sie gut genug.“ Der konservative Moderator nahm den Anlass zu einem „Scherz“ und schob hinterher: „Typisch Weiber“.
Diese Auseinandersetzung bei Fox News verdeutlicht die zunehmende Polarisierung in der amerikanischen Politik und wirft Fragen zur Objektivität in der US-Medienlandschaft auf. Während Tarlov argumentiert, dass Donald Trumps Handlungen die Grenzen der Verfassung überschreiten, verteidigen seine Unterstützer diese als notwendige und legitime Ausübung präsidialer Macht. Was für die eine Seite als Machtmissbrauch erscheint, wird von der anderen als entschlossenes Handeln im Interesse des Landes verteidigt.