Ende des Ukraine-Kriegs nicht in Sicht – Russland hat nichts von Trump gehört

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Die Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine stocken. Der Kreml betont nun seine eigenen Prioritäten durchzusetzen, nicht die der USA.

Moskau – Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow hat Bedenken hinsichtlich eines Friedens zwischen der Ukraine und Russland geäußert. Man sehe von den USA derzeit keine Versuche, Moskaus „Hauptforderung“ in den Friedensverhandlungen zu berücksichtigen, sagte Rjabkow in einem Interview mit dem russischen Staatsmagazin International Affairs am Dienstag (1. April). Die beiden Staatschefs haben für Dienstag ein neues Telefonat vereinbart.

Erneute Kritik an den USA: Kreml betont eigene „Prioritäten“ in Friedensverhandlungen über die Ukraine

„Wir haben [von Trump] kein Signal an Kiew gehört, den Krieg zu beenden“, kritisierte der stellvertretende Außenminister. „Alles, was es heute gibt, ist der Versuch, eine Art Schema zu finden, mit dem man zunächst einen Waffenstillstand erreichen kann, wie er von den Amerikanern konzipiert ist. Und dann geht man zu anderen Modellen und Schemata über, in denen, soweit wir sehen können, heute kein Platz für unsere Hauptforderung ist – nämlich die Probleme zu lösen, die mit den eigentlichen Ursachen dieses Konflikts zusammenhängen.“

In der Vergangenheit forderte Russland neben ukrainischen Neuwahlen – und damit der Absetzung des demokratisch gewählten Präsident Wolodymyr Selenskyj – auch die Einbehaltung der bislang fünf annektierten Territorien.

Russland nehme die von Trump vorgeschlagenen Friedensmodelle grundsätzlich „sehr ernst“, fuhr Rjabkow fort. Aber: „Wir haben natürlich eine Reihe von eigenen Prioritäten und Ansätzen zu diesem Thema, die sorgfältig durchdacht sind und die auch von unserem Verhandlungsteam bei den jüngsten Gesprächen mit den Amerikanern in Riad ausgearbeitet wurden.“

Verhandlungen über Ukraine-Krieg stocken: Putin lehnt bedingungslose Waffenruhe ab

Vertreter der USA hatten in den vergangenen Wochen Gespräche über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine mit Delegationen aus Russland und der Ukraine geführt. Putin hatte kürzlich den US-Vorschlag einer bedingungslosen Waffenruhe in der Ukraine zurückgewiesen und seine Forderungen nach Ablösung der ukrainischen Regierung erneuert.

Putin sitzt während eines Meetings in Moskau an einem Verhandlungstisch, sein Blick ist ernst.
Moskau will seine eigenen Prioritäten im Ukraine-Krieg durchsetzen. (Archivfoto) © IMAGO / Vyacheslav Prokofyev / SNA

US-Präsident Donald Trump hatte sich daraufhin ungewöhnlich kritisch über den russischen Präsidenten geäußert. Mangels Fortschritten in den Gesprächen äußerte sich Trump in einem NBC-Interview am vergangenen Wochenende „sehr verärgert und stinksauer“ über Putin, weil dieser die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj in Zweifel gezogen hatte.

Der Kreml schien daraufhin zu deeskalieren und betonte noch einmal Putins Bereitschaft zu Gesprächen mit dem US-Präsidenten. „Der Präsident bleibt offen für Kontakt mit Präsident Trump“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag. (nz/dpa)

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