Nachdem die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine über einen Frieden gescheitert sind, erhöht das US-Militär offenbar seine Aktivitäten.
Washington/Kiew – Das US-Verteidigungsministerium (DOD) hat eine hochfliegende Überwachungsdrohne in die Schwarzmeerregion verlegt, nachdem die jüngsten Verhandlungen über einen Frieden im Ukraine-Krieg ohne Erfolg geendet waren. Das berichtete die Moscow Times.
Es soll sich um eine strategische Aufklärungsdrohne vom Typ RQ-4B Global Hawk handeln. Das US-Militär soll sie in Richtung Schwarzes Meer verlegt haben, nachdem Russland die Ukraine am Freitag (16. Mai) mit über 270 Drohnen angegriffen hatte. Der russische Angriff forderte auch zivile Opfer, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Kurz zuvor waren die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der türkischen Hauptstadt Istanbul gescheitert.
Ukraine-Verhandlungen: Trumps USA verlegen Drohne ans Schwarze Meer
„Die RQ-4B Global Hawk ist das weltweit größte in Serie produzierte unbemannte Luftfahrzeug und wird von Northrop Grumman hergestellt. Ihre Flügelspannweite beträgt 39,8 Meter, und ihre Flugautonomie erreicht 32 Stunden“, berichtete die Moscow Times.
Die Drohne sei „mit hochmoderner Überwachungsausrüstung ausgestattet – darunter Synthetic Aperture Radars, elektrooptische und Infrarotsensoren – und kann Echtzeitinformationen über Luftverteidigungsaktivitäten, Militärflugzeuge und Schiffsbewegungen sammeln“, schrieb das russische Online-Medium.
Laut dem Flugverfolgungsdienst Flightradar24 ist die Drohne vom Nato-Marinestützpunkt Sigonella auf Sizilien gestartet und hat eine Aufklärungsoperation nahe der rumänischen Küste durchgeführt. Es habe sich um den ersten öffentlich bekannten Flug seit Juni 2024 gehandelt haben.
Vor Trump-Putin-Telefonat: Russland erhebt Vorwürfe gegenüber den USA
Laut russischem Verteidigungsministerium tauchen immer häufiger US-amerikanische Drohnen über dem Schwarzen Meer auf. Russland wirft den USA vor, dass sie Drohnen zur Aufklärung und zum Informationsaustausch mit der Ukraine einsetzen, um den Einsatz westlicher Präzisionswaffen wie den ATACMS-Raketen zu unterstützen. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen. Offenbar hat das ukrainische Militär einen russischen Hubschrauber mit Drohnen vom Himmel geholt.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gewarnt, dass die Vereinigten Staaten weitere Sanktionen gegen Russland verhängen könnten, falls die Verhandlungen über einen Frieden im Ukraine-Krieg scheitern. Auch Europa bereitet neue Sanktionen vor. Die drohenden Sanktionen scheinen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wenig zu interessieren. Vor seinem Telefonat mit Trump gibt sich der Kremlchef siegessicher. In einem TV-Interview sagte Putin: Russland besitze die Mittel und die Stärke, um die Kriegsziele zu erreichen. Laut US-Angaben sammelt Putin neue Kräfte für einen Angriff. (Jan-Frederik Wendt)