WhatsApp-Nutzer bald auch über andere Chat-Apps erreichbar – wie das funktionieren soll
Mal eben dem Kumpel oder der Freundin auf WhatsApp schreiben, aber von einem anderen Messenger? Das soll bald schon möglich sein. Hintergrund ist ein EU-Gesetz.
Syke – Rund sechs Monate hatte das Unternehmen Meta, zu dem WhatsApp gehört, Zeit – jetzt steht die große Änderung wohl kurz bevor: Ab März sollen WhatsApp-Kontakte auch über andere Chat-Apps erreichbar sein. Die Europäische Union hatte mittels eines neuen Gesetzes den Konzern zum Handeln gezwungen.
WhatsApp-Kontakten von anderen Chat-Apps schreiben? Meta nennt Details zur Funktion
Der Digital Markets Act (DMA) soll sogenannte „Gatekeeper“ dazu bringen, sich auch für andere Anbieter zu öffnen. Zu diesen zählen sechs besonders große, einflussreiche Tech-Unternehmen – Alphabet, Amazon, Apple, ByteDance, Microsoft und eben Meta. Darüber informiert die EU im September 2023.
Digital Markets Act (DMA) | |
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zu deutsch: | Gesetz über digitale Märkte |
beschlossen von: | der Europäischen Union (EU) |
verabschiedet am: | 6. Juli 2022 |
Für WhatsApp bedeutet das ganz konkret: Kontakte sollen auch über andere App-Chats, wie etwa Signal, Telegram oder Threema, angeschrieben werden können. Wie das ganze dann aussehen könnte, zeigt eine Beta-Version für das Betriebssystem iOS. Auf einem Bild, veröffentlicht von der Website WABetaInfo, ist über den einzelnen Chats ein Ordner namens „Third-Party Chats“ (dt.: Drittanbieter-Chats) zu sehen. Genau darin sollen die Nachrichten von anderen Messengern gesammelt werden.
Das gilt vorerst aber nur für Einzelkontakte. App-übergreifende Gruppenkonversationen und Telefonate sollen erst in den kommenden Jahren möglich sein, wie Meta-Manager Dick Brouwer in einem Interview mit dem Online-Magazin Wired erklärte.
Ab März geplant – doch WhatsApp-Änderung könnte sich verzögern
Was sich praktisch und einfach anhört, hat aber einen Haken. Denn das ganze klappt nur, wenn andere Chat-Anbieter das Angebot auch annehmen. Signal, Telegram und andere Messenger sind nämlich nicht dazu gezwungen, ihre App mit WhatsApp kompatibel zu machen. Auch stehen hier noch Fragen zur Datensicherheit im Raum.
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Die Frist der EU zur Umsetzung läuft zwar bis März, doch wann die Neuerung tatsächlich in Kraft tritt, ist daher zunächst noch ungewiss. Für das Jahr 2024 sind so einige andere Änderung bei WhatsApp noch vorgesehen. Zum Beispiel können sich Nutzer über neue, bunte Emojis freuen. (asc)