Zu „stark“ für Putin? Haley stellt sich voll hinter Trump – und gibt Biden Schuld am Ukraine-Krieg
Nikki Haley unterstützt Donald Trump auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee. In einem Post schießt sie jedoch über das Ziel hinaus.
Milwaukee - Lange galt Nikki Haley als eine der erbittertsten Gegnerinnen von Donald Trump im republikanischen Lager. Doch spätestens auf dem Parteitag in Milwaukee wird deutlich, dass die Republikaner vor allem Geschlossenheit demonstrieren wollen. Eine Reihe von politischen Widersachern Trumps bestieg während des Parteitags die Bühne, sie alle gelobten ihr „endorsement“, also ihre Unterstützung.
Im Wahlkampf hatte Haley noch betont, Trump sei nicht qualifiziert für das Amt des US-Präsidenten. Erst im vergangenen Mai dann gelobte sie dem 78-Jährigen ihre Unterstützung, als ihre eigene Kandidatur aussichtslos erschien. Nun, auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee, ging sie nahezu auf politischen Kuschelkurs. Beobachter mutmaßten gar, ob sie sich bei einem Wahlsieg Trumps für ein Amt im Kabinett empfehlen wolle.
Haley unterstützt Trump: Ex-Rivalin gibt Wahlempfehlung ab
Auf X, dem ehemaligen Twitter, äußerte sich Haley unlängst häufiger zu Trump und dessen in ihren Augen nun plötzlich sehr gelungenen Politik. Am Mittwoch veröffentlichte sie jetzt einen Post, der im Netz für reichlich Kritik gesorgt hat. Sie schrieb: „Als Barack Obama Präsident war, ist Wladimir Putin in die Krim eingefallen.“ Während der Amtszeit von Joe Biden Präsident habe Putin die Ukraine überfallen.
Und weiter: „Aber als Donald Trump Präsident war, hat Putin nichts gemacht. Keine Invasionen, keine Kriege.“ Haleys Schlussfolgerung: „Das war kein Zufall. Putin hat die Ukraine nicht angegriffen, weil er wusste, dass Donald Trump stark ist. Ein starker Präsident fängt keine Kriege an. Ein starker Präsident verhindert sie.“
Ehemalige Rivalin unterstützt Trump: Kritik an Haley-Post
Schnell kommentierten erste Nutzer ihren Post. Der bekannte ukrainische Militärblogger Operator Starsky schrieb: „Meine Brigade verlor vier Männer im Kampf – im Donbas, in den Jahren 2019 und 2020, während Trump Präsident war“. Soviel zu Haleys Aussage, es habe keine Kriege und Invasionen in Trumps Amtszeit gegeben, fügte der Militärblogger hinzu.
Mehrere Nutzer warfen Haley „offensichtliche Lügen“, ein anderer schrieb, Haley habe keine „Glaubwürdigkeit“ mehr und habe „keinen Respekt“. Eine weitere schrieb: „Du musst verstehen, dass mittlerweile niemand dir mehr glauben kann.“ Und ein Nutzer fragte sarkastisch: „Hast du nicht vor ein paar Monaten gesagt, dass Trump zu schwach ist, Putin gegenüberzutreten?“
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Der russisch-ukrainische Krieg begann im Februar 2014 mit einem bewaffneten Konflikt auf der Krim, Russland annektierte die Halbinsel im Anschluss völkerrechtswidrig. Auch in der Ostukraine fanden Gefechte statt, im Oblast Donbass baute der Kreml russlandtreue Milizen auf, die in den folgenden Jahren gemeinsam mit russischen Soldaten gegen ukrainische Einheiten kämpften. Ende 2021 dann begann Putin, massiv Truppen in der Region zu stationieren. Am 24. Februar 2022 erfolgte dann ein groß angelegter Angriff auf die Ukraine, der bis heute anhält. (fmü)