Trump oder Haley: Wohin gehen die DeSantis-Stimmen nach dessen Rückzug?
Ron DeSantis gilt bei den Republikanern lange als ärgster Rivale von Donald Trump. Doch nun wirft er das Handtuch – und gibt eine Wahlempfehlung.
Concord – Donald Trump zieht bei den Republikanern weiter einsam seine Kreise. Schon seit Wochen ist der 77-Jährige im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der klare Favorit. Die Konkurrenz lag in den Umfragen stets weit hinter ihm zurück. Logische Konsequenz: Nach und nach verabschiedeten sich die potenziellen Gegner bei den parteiinternen Vorwahlen aus dem Rennen. Zuletzt zogen nacheinander Chris Christie, Vivek Ramaswamy und Asa Hutchinson ihre Kandidatur zurück.
Kurz vor den Vorwahlen in New Hampshire warf dann auch noch der einst ärgste Rivale das Handtuch. Floridas Gouverneur Ron DeSantis erklärte in einem Internetvideo, er sehe „keinen klaren Weg zum Sieg“. Ihm sei klar geworden, dass eine Mehrheit Donald Trump eine weitere Chance geben wolle, erklärte der 45-Jährige. Er habe in der Vergangenheit zwar „einige Meinungsverschiedenheiten“ mit Trump gehabt, stelle sich jetzt aber hinter ihn.
Haley oder Trump: Wer vom DeSantis-Rückzug bei den Vorwahlen der Republikaner profitiert
Nach dem Rückzug von Ron DeSantis muss sich Trump bei den Vorwahlen der Republikaner nun also nur noch mit der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley messen. Das Duell der beiden beginnt am 23. Januar in New Hampshire. In dem Bundesstaat an der Ostküste will Haley die Wende schaffen. Ob ihr das gelingt, ist fraglich. In den letzten Umfragen zur Vorwahl der Republikaner in New Hampshire lag Trump zuletzt im Schnitt fast 14 Punkte vor Haley.
Vorwahlen der Republikaner in New Hampshire: Trump führt vor Haley
Name | Prozent |
---|---|
Donald Trump | 49,8 |
Nikki Haley | 36,1 |
(Quelle: FiveThirtyEight, gewichteter Durchschnitt der Umfragen, Stand: 21. Januar)
Der Abstand dürfte noch größer werden. Denn nach dem Rückzug von DeSantis stellt sich die Frage, wohin die DeSantis-Stimmen wandern werden. Eine aktuelle CNN-Umfrage, die wenige Stunden vor dem Rückzug des 45-Jährigen veröffentlicht wurde, verschafft hier Klarheit: Demnach gaben 62 Prozent dieser Wahlberechtigten an, dass Trump ihre zweite Wahl sei. Nur 30 Prozent der DeSantis-Stimmen würden der Umfrage zufolge an Haley gehen.
Trump könnte bei den Republikanern frühzeitig als Sieger der Vorwahlen feststehen
Trump hatte mit einem klaren Sieg bei der ersten Vorwahl der Republikaner in Iowa seinen Favoritenstatus für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei untermauert. Er holte 51 Prozent der Stimmen und lag damit weit vor DeSantis, der mit 21 Prozent auf Platz zwei landete. Dahinter folgte Haley, die 19 Prozent der Stimmen erhielt. Noch im Frühjahr will sich Trump dann endgültig die Nominierung sichern. Das entscheidende Datum könnte der 5. März sein. An diesem „Super Tuesday“ halten die Republikaner in insgesamt 15 Bundesstaaten Vorwahlen ab.
Bei der US-Wahl 2024 am 5. November sieht derzeit also alles danach aus, als sollte es erneut zu einem Duell zwischen Trump und Amtsinhaber Joe Biden kommen. Bei den Demokraten sind die Vorwahlen reine Formsache, Biden ist die erneute Nominierung als Präsidentschaftskandidat sicher. (cs)