Einzelhandels-Chef wirft Linkem "DDR-Methoden" vor - dann wird es laut

Am Montagabend diskutierten die Gäste im ARD-Talk "hart aber fair" über die Entwicklung der Lebensmittelpreise in Deutschland. Neben Jan van Aken, dem Bundesvorsitzenden der Linken-Partei, war auch Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zu Gast. Die Forderung der Linken nach einer Preisüberwachung in Deutschland sorgte für eine hitzige Diskussion zwischen den beiden.

Handelsverbands-Chef sprachlos: "Weiß gar nicht, was ich sagen soll"

"Also ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll", startete der Handelsverbands-Chef das Wortgefecht. Dann führt er aus: "Es ist 35 Jahre her: In der DDR gab es ein Amt für Preise – tatsächlich! Von 1961 bis 1990. Die haben da genau das gemacht, was Sie gerade beschrieben haben. Die haben sich die Preise angeschaut, die Weltmarktpreise und haben die Aufgabe gehabt, adäquate Preise für die Bevölkerung anzubieten." Dass dieser Ansatz nicht funktioniert habe, "haben wir alle gemerkt. Es gab weder ein Warenangebot noch vernünftige Preise." In der DDR gab es laut Genth dauernd Mondpreise. Jan van Aken reagierte umgehend und erklärte, dass in Deutschland sehr wohl auch Preise von der Politik mitgestaltet werden: "Warum kriegt man denn, wenn man ein E-Auto gekauft hat, 6000 Euro geschenkt? Man greift ständig von der Politik in Preise ein! Und das ist richtig so!"

HDE-Chef Genth konterte umgehend: "Wir haben ein unterschiedliches Staatsmodell vor Augen, Herr van Aken. Da werden Sie mich nicht überzeugen können. Also Sozialismus à la DDR ist nicht mein Bild, das ich vor Augen habe."

Jan van Aken kritisiert deutsche Energiepolitik: "In anderen Ländern hat es funktioniert"

Der Linken-Politiker hatte zuvor ausgeführt, dass in vielen europäischen Ländern die Preise für viele wichtige Dinge des alltäglichen Lebens staatlich reguliert würden. So wurden zu Beginn des Ukraine-Krieges etwa die Preise für Energie in Spanien gedeckelt und in Italien gab es eine Übergewinnsteuer. "Wir haben keine Preisbeobachtung, wir haben keine Politik. Die hat ein Jahr gebraucht, bis sie eingegriffen hat. Wir haben hier richtig Schotter bezahlt für die Energie – in anderen Ländern hat es funktioniert", so van Aken.

Die ganze Sendung vom 20. Oktober sehen Sie in der ARD-Mediathek.