Im Dnipro-Delta südlich von Cherson sind hunderte russische Soldaten gestrandet. Laut dem „Telegraph“ kämpfen sie dort ums Überleben, ohne ausreichende Versorgung und unter ständiger Beobachtung durch ukrainische Drohnen.
Die Region ist ein Labyrinth aus Schilf und Wasserwegen, das seit der Befreiung Chersons im November 2022 zu einer neuen Frontlinie geworden ist. Ukrainische Einheiten kontrollieren das rechte Ufer des Flusses, während die Russen das linke, tiefer gelegene und oft überflutete Gebiet besetzt halten.
Fluchtversuche enden tödlich
Immer wieder versuchen russische Soldaten, mit kleinen Booten aus dem Delta zu entkommen. Laut dem Bericht werden diese Fluchtversuche jedoch häufig von ukrainischen Drohnen vereitelt. Die Drohnen greifen die Boote gezielt an und zerstören sie.
Der ukrainische Marineoffizier Oberst Oleksandr Sawtonow beschreibt die Region als „Todeszone“, da es kaum Möglichkeiten gibt, sich zu verstecken.
Hunger und Wassermangel
Die Versorgungslage der russischen Truppen ist katastrophal. Laut dem „Telegraph“ sind die Soldaten gezwungen, Wasser direkt aus dem Fluss zu trinken, da keine Lieferungen von Trinkwasser oder Lebensmitteln möglich sind. Seit Januar sollen bereits über 5.000 russische Soldaten in der Region gestorben sein – viele durch Hunger oder Angriffe.

Drohnen und Nachtangriffe
Das Dnipro-Delta ist einer der gefährlichsten Schauplätze des Krieges. Die ständigen Drohnenflüge und nächtlichen Angriffe machen die Region zu einem Albtraum für die russischen Truppen. Die Ukrainer nutzen vor allem die Inseln als Beobachtungsposten. Russische Versuche, ihre Positionen zu halten oder Truppen abzulösen, scheitern meistens.
Oberst Sawtonow sagte laut dem „Telegraph“, die Ukraine halte ihre Stellungen, und man werde keine Verluste oder Durchbrüche zugelassen“. Er merkte an, dass man „rund um die Uhr“ Aufklärungsmissionen durchführe.