„Was hängt, stört nicht beim Saugen“: Unter dieser Lebenswahrheit steht ein weiteres Mal eine Ausstellung im Atelier Graficum. Neben ausgewählten Arbeiten von Peter Mayr und Endy Hupperich sowie „Special Guest“ Bonny Burleson wird bei der Schau auch ein ganz neues Kunstprojekt präsentiert.
Mit dem gewohnten Augenzwinkern, das die Arbeiten von Peter Mayr und Endy Hupperich zweifellos an sich haben, geht das Peitinger Atelier Graficum am 14. und 15. Dezember in seine nächste Ausstellung. „Was hängt, stört nicht beim Saugen“, heißt auch dieses Mal wieder die Schau, die ausgewählte Arbeiten der beiden Künstler zeigt. Und allein das Plakat macht Lust aufs Hingehen: Abgelichtet ist Peter Mayr, wie er mit flotter Kurzhaarperücke, Schürze und nacktem Bein den Staubsauger durch die Galerie schiebt. Er und sein Sauger in schwarzweiß, die Kunstwerke dahinter leuchtend bunt – und staubsaugerfreundlich an die Wand gehängt.
Dass Mayr und Hupperich gemeinsam ausstellen, obwohl Hupperich schon seit vielen Jahren in Mexiko lebt, ist nichts Neues. Die beiden sind seit ihrer Studienzeit an der Akademie eng befreundet und arbeiten nach wie vor regelmäßig zusammen. 2015 entwickelten sie beispielsweise die Ausstellung „Ihr habt die Kohle, wir den Kies“ mit Arbeiten, die sich mit Steinen auseinandersetzen. Als Fortsetzung davon brachten sie zusammen mit Andreas Pinkow im Januar „Was hängt, stört nicht beim Saugen“ ins Graficum.
Nun geht die Ausstellung mit den Arbeiten, die nicht beim Saugen stören, in die nächste Runde. Dieses Mal ohne Pinkow, aber dafür mit Bonny Burleson. „Sie ist unser ,Special Guest‘“, verrät Mayr, der Burleson schon seit vielen Jahren kennt und ihr bei seiner Ausstellung im Dießener Taubenturm wieder begegnete, wo Mayr seine Arbeiten auf und aus Geldpapier zeigte (wir berichteten). Diese Grafiken, die Mayr auf seinem aus D-Mark-Scheinen geschöpften Papier druckt, werden auch jetzt zu sehen sein. Von Hupperich, der seine knallbunten, unruhigen und abstrahierten Malereien gern mit Comic-Elementen kombiniert, werden ebenfalls neueste Werke ausgestellt.
Die Kunst von Gast Burleson ist laut Mayr derweil „eine Knochenarbeit“: Immerhin behandelt und arrangiert sie echte Knochen zu Kunstobjekten. Im Graficum wird sie diese in Glaskästen präsentieren, sodass auch sie nicht beim Saugen im Weg umgehen.
Endy Hupperich aus Mexiko zugeschaltet
Doch nicht nur Burlesons Arbeiten sind ein Novum im Graficum: Ein ganz junges Kunstprojekt wird dort ebenfalls Premiere feiern. Es trägt den Titel „art variable“, also so viel wie „vielseitige Kunst“, und wurde von Hupperich und dessen Freund Thomas Richter ins Leben gerufen. Die beiden haben sich überlegt, wie sie Kunstwerke für jeden erschwinglich machen können, ohne sie „zu verramschen“, wie Richter erklärt. Es entstand die Idee, hochwertige Drucke von Originalwerken herzustellen – und zwar in limitierter Auflage.
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Weil „art variable“ noch ganz am Anfang steht, wird im Graficum vorerst nur eine kleine Auswahl an Kunstdrucken zu sehen und kaufen sein – mit Bildern von Hupperich und Richter, aber auch von Mayr. Schon bald will man die Bandbreite an Künstlern weiter vergrößern.
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Übrigens: Obwohl Endy Hupperich tausende Kilometer entfernt in Mexiko sitzt und nicht persönlich zur Ausstellung kommen kann, haben Besucher die Möglichkeit, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen. Wie Mayr ankündigt, wird sein Freund an beiden Tagen jeweils von 16 bis 17 Uhr via „Zoom“ ins Graficum zugeschaltet.
Info: Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Dezember, je von 11 bis 18 Uhr im Atelier Graficum (Lorystraße 26) in Peiting zu sehen.