In Gedenken an Agnes Werner und Hubert Pfeffer: Ausstellung im Peitinger Graficum geplant

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Hubert Pfeffer starb im November mit 77 Jahren. © Hans-Helmut Herold (A)

Werke von Agnes Werner und Hubert Pfeffer werden bald nebeneinander im Atelier Graficum in Peiting hängen. Eine Gedenkausstellung zeigt die Arbeiten der Peitinger Künstler, die beide im vergangenen Jahr gestorben sind.

Peiting – Ein ganzes Künstlerleben lässt sich schwer in eine einzige Galerie hängen. Bei zweien wird diese Aufgabe doppelt schwierig, vor allem, wenn ihre Gesamtwerke so viel hergeben wie die von Agnes Werner und Hubert Pfeffer: Der Peitinger Künstler Peter Mayr nimmt sich dieser Herausforderung dennoch gern an.

Im Rahmen einer Gedenkausstellung will er – mit Unterstützung der Familien und der Malpädagogin Susann Tabatabai-Schweizer – einige Arbeiten von Werner und Pfeffer zeigen, die beide im vergangenen Jahr gestorben sind.

Die Malereien und Grafiken werden an einem Wochenende im April in Mayrs Atelier an der Lorystraße in Peiting zu sehen sein. Ein passender Ort: Immerhin waren die Künstler, die beide in Peiting lebten und arbeiteten, gern gesehene Gäste im Graficum.

Agnes Werner und Hubert Pfeffer: Werke zeigen den Blick der Künstler auf die Welt

Agnes Werner, die sich in ihren Arbeiten vor allem experimentell mit Farbe und Naturmaterialien auseinandersetzte, war lange Teilnehmerin in Peter Mayrs Akt-Zeichenseminar, hat „viele freche Sachen gemacht“, wie sich Mayr anerkennend an seine ehemalige Schülerin und Künstlerkollegin erinnert. Im vergangenen November ist sie mit 85 Jahren gestorben.

Auch Hubert Pfeffer kannte die Räume an der Lorystraße gut: Noch im vergangenen Juli stellte er im Graficum seine Karikaturen bei der Schau „Glänzende Aussichten“ aus. Wenige Monate später starb auch Pfeffer, zwei Tage nach seinem 77. Geburtstag.

Agnes Werner wurde 85 Jahre alt.
Agnes Werner wurde 85 Jahre alt. © Privat

Werner und Pfeffer, die beide ein riesiges Oevre hinterlassen haben, stellten zu Lebzeiten oft aus. Aber nie gemeinsam, wie ihre Angehörigen bei einem Vorbereitungstreffen für die Ausstellung erzählen. „Gekannt haben sie sich wahrscheinlich, aber miteinander gearbeitet haben sie nicht“, sind sich die Familienangehörigen sicher.

Agnes Werner wollte mit ihrer Arbeit das Vergängliche einfangen

Beim Blick auf die zahlreichen Arbeiten, von denen im April nur ein Exzerpt gezeigt werden kann, bekommt man rasch einen Eindruck davon, wie Werner und Pfeffer die Welt gesehen haben müssen. Beide auf ihre Art, aber immer mit einem Verständnis für das, was hinter dem Offensichtlichen liegt.

So entdeckte Pfeffer als Karikaturist in gesellschaftlichen Entwicklungen stets einen humorvollen Dreh, den er pointiert zu Papier brachte – nicht zuletzt jahrelang für die Schongauer Nachrichten. Früher hatte sich Pfeffer auch lange mit der Wiedervereinigung Deutschlands befasst, wie sein Bruder Thomas erzählt. Ein Aspekt, der sich in der Gedenkausstellung widerspiegeln soll.

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Agnes Werner schaute ebenfalls immer genau hin, was um sie herum passierte, und fing das dann auf ihre Weise ein. Oft abstrahiert oder abstrakt, gern großformatig. „Sie wollte immer den Blick auf Gegenstände lenken, die sonst nicht gesehen werden“, sagt Eva Werner über die künstlerische Herangehensweise ihrer Mutter. „Und sie zeigte gern Vergängliches.“

Die Gedenkausstellung für Agnes Werner und Hubert Pfeffer ist am 6. und 7. April jeweils von 11 bis 17 Uhr im Atelier Graficum zu sehen (Lorystraße 26 in Peiting).

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