Konflikt zwischen USA und Iran: Russland mischt sich ein – „Illegal und inakzeptabel“
Angesichts eines neuen Atomabkommens kam es zu Drohungen zwischen den USA und dem Iran. Bei einer Eskalation würden Irans Verbündete in die Bresche springen.
Moskau/Teheran – US-Präsident Donald Trump hatte mit schweren Bombenangriffen gedroht, sollte der Iran keinem neuen Abkommen zur Begrenzung des Atomprogramms zustimmen. Die Führung in Teheran hatte daraufhin vor einem schweren Gegenschlag gewarnt, sollte Trump tatsächlich die Islamische Republik angreifen lassen. Jetzt mischt sich ein Verbündeter Irans ein.
Militärische Gewalt als politische Lösung zu nutzen, seien „illegal und inakzeptabel“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, laut Newsweek auf einer Pressekonferenz. „Externe Drohungen, Irans Atomenergie-Infrastruktur zu bombardieren, würden unweigerlich weitreichende und irreversible Folgen haben.“
Russland steht bei Atomstreit hinter dem Iran: Abkommen stärkt strategische Partnerschaft
Russland und der Iran haben Anfang des Jahres ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft für die nächsten 20 Jahre unterschrieben. 47 Artikel soll das Abkommen laut iranischen Medienberichten umfassen. Die Kooperation deckt dabei Bereiche wie Militär, Politik, Handel, Forschung, Bildung und Kultur ab. Das Abkommen erfolgte als Reaktion auf die wachsende politische Isolation der beiden Länder.
Mithilfe des Abkommens wollen beide Länder auch die Zusammenarbeit ihrer Geheimdienste und Sicherheitsbehörden ausbauen. Im Verteidigungsbereich bekräftigen Moskau und Teheran, die militärisch-technische Zusammenarbeit zu vertiefen. Ein Konflikt um das iranische Atomprogramm könnte somit auch globale Dimensionen annehmen.
Trumps Atomstreit mit Iran: Teheran lehnt direkte Verhandlungen ab
Die Drohungen aus der USA und dem Iran stehen vor dem Hintergrund des Atomabkommens von 2015 zwischen der Politik im Iran und dem Westen. Dieses sah die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vor. Während der ersten Präsidentschaft Donald Trumps zogen sich die USA 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seitdem.
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Auch jetzt lehnt Teheran direkte Verhandlungen ab. Die USA müssten zunächst ihr „Fehlverhalten“ der Vergangenheit korrigieren und eine neue Vertrauensbasis schaffen, erklärte der iranische Präsident Massud Peseschkian laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna.

Atomabkommen zwischen USA und Iran: China will diplomatische Lösung
Im Falle einer militärischen Eskalation zwischen den USA und dem Iran könnte neben Russland auch China eine Rolle spielen. 2021 unterzeichneten China und der Iran einen Kooperationspakt über 25 Jahre. Das Abkommen regelt die politische, strategische und wirtschaftliche Kooperation beider Länder.
China hatte sich bereits nach Trumps Droh-Brief an den iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei geäußert. „Wir müssen Zeit für den Frieden gewinnen, Streitigkeiten politisch und diplomatisch lösen und uns der Anwendung von Gewalt sowie illegalen Sanktionen widersetzen“, erklärte Chinas Außenminister Wang Yi.
Wegen Atomstreit mit dem Iran: Frankreich ruft Sondersitzung ein – USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten
Aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen Teheran und Trump berief Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am 2. April eine Sondersitzung ein, berichtete Reuters. Es wachse die Besorgnis, dass eine große militärische Auseinandersetzung droht.
In Reaktion auf die Spannungen verstärkte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth die amerikanische Militärpräsenz im Nahen Osten mit zusätzlichen Kampfflugzeugen, wie das Pentagon am Dienstag mitteilte. Trump wolle keinen Krieg mit dem Iran, benötige aber die militärischen Mittel, um handlungsbereit zu sein, sollten die Verhandlungen scheitern und die Dinge schnell eskalieren, zitierte Axios einen US-Beamten. So schickte das Pentagon laut US-Medien mehrere B-2 Tarnkappenbomber zum Militärstützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean. (lw)