Militärische Kooperation und technologische Transfers: Iran-Zusammenarbeit soll Russland stärken

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Russland und Iran vertiefen mit einem neuen 20-Jahre-Vertrag ihre militärische und atomare Zusammenarbeit. Ein Schritt, der den Westen alarmiert.

Moskau – In einem jüngsten Aufeinandertreffen haben der russische Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Amtskollege Massud Peseschkian am Freitag (17. Januar) in Moskau eine strategische Partnerschaft für die kommenden 20 Jahre unterzeichnet. Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Iran, zwei Ländern, die unter intensiven Sanktionen leiden, wird von westlichen Ländern mit Sorge beobachtet.

Putin trifft Peseschkian: Iran-Zusammenarbeit soll Russland stärken

Im Rahmen der Vereinbarung, die in mehreren Bereichen, einschließlich Militärtraining, Sicherheit und jeweilige Besuche von Kriegsschiffen, ausgeweitet wird, äußerte Putin die Möglichkeit, weitere Kernenergieprojekte in Iran zu realisieren. „Wir sind jetzt dabei, die Möglichkeit des Baus zusätzlicher (Kernkraft-)Einheiten zu diskutieren. Die Arbeiten sind im Gange, sie schreiten voran“, sagte Putin auf der Pressekonferenz, berichtet die Newsweek. Peseschkian bezeichnete die Kernkraftvereinbarungen als „gute Neuigkeiten“ und zeigte sich zuversichtlich, dass noch zu klärende Details in Kürze finalisiert werden könnten. Bereits seit 1992 arbeiten die beiden Nationen am Bau des Kernkraftwerks Buschehr im Süden Irans zusammen.

Putin und Peseschkian
Treffen in Moskau: Putin (rechts) und Peseschkian festigen ihre strategische Partnerschaft mit einem Fokus auf militärische und nukleare Zusammenarbeit – eine alarmierende Entwicklung für den Westen. © IMAGO/Vyacheslav Prokofyev/Kremlin Poo

Die geopolitischen Auswirkungen dieser verstärkten Zusammenarbeit sind erheblich. Während der Westen besorgt über Irans mögliche nukleare Ambitionen ist, konsultiert Russland Iran regelmäßig über den Ukraine-Krieg sowie das Geschehen im Nahen Osten, schreibt Reuters. Dmitri Peskow, Pressesprecher des Kremls, betonte laut der russischen Nachrichtenagentur Tass: „Iran ist ein wichtiger Partner für uns, mit dem wir multidimensionale Zusammenarbeit entwickeln.“

Iran und Russland unterzeichnen Abkommen kurz vor Trumps Amtseinführung

Die Unterzeichnung des Abkommens fand nur wenige Tage vor der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump statt, von dem erwartet wird, dass er seine restriktive Politik gegenüber dem Iran wiederaufnehmen wird, mutmaßt The Times of Israel. Während die militärische und energietechnische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern Iran und Russland ausgebaut wird, bleibt indes unklar, ob dies zu einer gegenseitigen Verteidigung führen wird.

Beide Seiten haben sich bisher nicht auf Waffenlieferungen geeinigt, jedoch soll die militärtechnische Kooperation weiterentwickelt werden, so The Times of Israel. „Wir müssen weniger Bürokratie und mehr konkrete Maßnahmen ergreifen“, erklärte Putin. Während Trump im Jahr 2018 das Atomabkommen mit Iran aufkündigte und Sanktionen verhängte, könnte eine Erhöhung der Wirtschafts- und Militärbeziehungen zwischen Russland und Iran zur Folge haben, dass beide Länder verstärkt in ihrer Verteidigungsstrategie gegen westlichen Druck zusammenarbeiten.

Iran treibt Nuklearprogramm weiter voran

Trotz dieser jüngsten Entwicklungen bleibt das iranische Regime darauf ausgerichtet, seine nuklearen Ambitionen voranzutreiben, wobei die Führung nach wie vor betont, dass das Programm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. „Unser Kernkraftwerk-Bau ist ein guter Schritt“, so Peseschkian. Die geopolitischen Spannungen, die aus dieser Zusammenarbeit resultieren, könnten dennoch weitreichende Folgen für die Stabilität in der Region und für die internationalen Beziehungen haben.

Das Abkommen wird im zumindest Westen mit Besorgnis betrachtet, insbesondere in Anbetracht der gegenseitigen militärischen Kooperation und des Potenzials für technologische Transfers, die die militärischen Kapazitäten des Iran stärken könnten. Obwohl die Vereinbarung keinen spezifischen Artikel über Waffenlieferungen enthält, wurde bestätigt, dass „militärtechnische Zusammenarbeit“ geplant ist, so Reuters. (chnnn)

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