Auf der Gemeindeversammlung im März war noch offen geblieben, ob die evangelische Kirchengemeinde Peiting die teure Erneuerung des maroden Dachs der Christuskirche angehen würde. Inzwischen ist eine Entscheidung gefallen.
Peiting – Es war ohne Zweifel eine richtungsweisende Zusammenkunft gewesen, zu der Pfarrerin Brigitte Weggel die Mitglieder ihrer evangelischen Kirchengemeinde Peiting im vergangenen März in die Christuskirche geladen hatte. Schließlich ging es um nichts weniger als die Zukunft des Gotteshauses, an dem die Zeit ihre Spuren hinterlassen hatte. Im Zentrum stand die Frage, ob man die teure Sanierung des maroden Kirchendachs angehen sollte.
Eine Entscheidung fiel an diesem Tag nicht, doch die lebhafte Diskussion, sie zeigte den Weg auf, den die Kirchengemeinde bereit ist, zu gehen. „Es ging für viele nicht um die Frage, ob wir das machen, sondern wie wir es schaffen, die Kirche als wichtigen Identifikationspunkt für das Gemeindeleben zu erhalten“, blickt Weggel zurück.
Den nötigen Beschluss hat zwischenzeitlich der Kirchenvorstand gefasst, fast einstimmig bei einer Enthaltung, wie Weggel erleichtert berichtet. Der Wille, er ist also schon einmal da. Doch der Weg zum neuen Kirchendach ist steinig. Das liegt vor allem an den Finanzen. Rund 400 000 Euro soll die Instandsetzung kosten. Nur ein Drittel kann die kleine evangelische Gemeinde aus den eigenen Rücklagen stemmen. Ein weiteres Drittel erhofft man sich von der Landeskirche, den entsprechenden Antrag hat die Pfarrerin bereits gestellt. Auch das Dekanat wird nach derzeitigem Stand wohl einen Zuschuss beisteuern.
100 000 Euro fehlen für die Finanzierung
Reichen wird das alles freilich nicht. Auf rund 100 000 Euro beziffert die Pfarrerin die Lücke, welche noch geschlossen werden muss. „Wenn wir 1000 Menschen finden, die 100 Euro spenden, haben wir es geschafft“, rechnet Weggel schon einmal vor. Immerhin 6000 Euro sind bereits auf dem Konto der Kirchengemeinde seit Januar eingegangen – eine durchaus ordentliche Summe, wenn man bedenke, das bislang noch gar nicht groß um Spenden geworben worden sei, freut sich die Pfarrerin. „Das stimmt hoffnungsvoll.“
Schon am Sonntag soll die Suche nach Unterstützern erstmals aktiv angegangen werden. Beim Gemeindefest, das um 10 Uhr mit einem Gottesdienst startet, kümmert sich der Kirchenvorstand diesmal selbst um die kulinarische Verpflegung und bietet Gegrilltes sowie Salate gegen Spenden an. Ein erster Schritt, dem in den nächsten Monaten weitere folgen sollen. Man habe schon einige Ideen für Aktionen, sagt Weggel. Noch stehe man aber ganz am Anfang.
Die Dachsanierung und ihre Finanzierung wird demnach eine der Hauptaufgaben des neuen Kirchenvorstands sein, der am 20. Oktober neu gewählt wird. Zehn Kandidaten habe man bereits gefunden, freut sich die Pfarrerin. Sie sollen am Sonntag beim Gemeindefest vorgestellt werden.
Abschied von Jugendreferentin
Verabschieden dagegen muss sich die Kirchengemeinde von Jugendreferentin Barbara Edinger, deren Vertrag nach knapp zwei Jahren ausläuft. Eine Verlängerung scheidet aus, da die Stelle in der neuen Stellenplanung der Landeskirche nicht mehr vorgesehen ist. Weggel lässt keinen Zweifel daran, dass der bevorstehende Abschied ein großer Verlust für die Gemeinde ist.
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Schließlich hatte Edinger in den vergangenen Jahren zahlreiche Angebote mit Kindern und Jugendlichen umgesetzt, unter anderem das Lesepatenprojekt und zuletzt das Pfingstferienprogramm für Grundschüler in Kooperation mit dem Schongauer Welfen-Gymnasium ins Leben gerufen. „Sie hat ein super Gespür dafür, was die Menschen brauchen.“