1,0: Beste Abiturientin des Welfen-Gymnasiums kam erst mit acht Jahren nach Deutschland

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Die beste Abiturientin dieses Jahr am Welfen-Gymnasium: Zoja Toth aus Hohenfurch. © Boris Forstner

Eine Abiturientin gibt es dieses Jahr am Schongauer Welfen-Gymnasium mit dem perfekten 1,0-Notenschnitt, und Zoja Toth hat eine besondere Geschichte.

Schongau - Schon in der Grundschule ihrer kleinen Heimatstadt Krsko, im Osten Sloweniens nahe der Grenze zu Kroatien gelegen, war Zoja Toth eine der besten Schülerinnen. Doch in der 3. Klasse erfuhr sie, dass ihr Vater einen Job als Ingenieur in Nordrhein-Westfalen angenommen hat und ein Umzug nach Deutschland ansteht. „Die Schule hat mir für ein paar Monate noch eine pensionierte Lehrerin zur Seite gestellt, die Deutsch spricht und mir etwas die Sprache beibrachte“, sagt Toth. „Doch wirklich sprechen konnte ich nicht viel.“

In Deutschland sei sie sehr gut von den neuen Mitschülern aufgenommen worden, zwei Mitschülerinnen seien nur für sie als Betreuerinnen abgestellt worden. „Eigentlich sollte ich die 3. Klasse wiederholen, aber mein Vater hat interveniert und es geschafft, dass ich gleich in die 4. Klasse gekommen bin“, erzählt sie. Eine gute Entscheidung: Obwohl der deutschen Sprache noch nicht so mächtig, schaffte sie locker den Sprung aufs Gymnasium und blieb eine Top-Schülerin.

Schule in Bayern schwieriger als in Nordrhein-Westfalen?

2022 stand der nächste Einschnitt an: Ihre Mutter übernahm drei Apotheken in Landsberg, es folgte der Umzug nach Hohenfurch. Toth stieg direkt in der Oberstufe am Welfen-Gymnasium ein. Stimmt es, dass die Schule in Bayern schwieriger ist als in Nordrhein-Westfalen? „Schwer zu sagen, aber anders ist es schon. Dass man im Unterricht ausgefragt wird, kannte ich zum Beispiel nicht“, sagt sie und lacht.

Ihren Noten hat der Bundesland-Wechsel auf jeden Fall nicht geschadet, auch in Schongau blieb sie eine Top-Schülerin. In den mündlichen Abiturprüfungen schaffte sie in Biologie und Geschichte jeweils 15 Punkte, mehr gehen nicht. Schriftlich waren es in Englisch 11 Punkte, in Deutsch 13 und in Mathematik 14 – letzteres ist die einzige Note, die sie etwas ärgert, „weil ich da eigentlich immer 15 Punkte hatte“.

Beste Abiturientin überlegt noch, was sie studieren will

Für ihre Freunde und Bekannten sei das 1,0-Ergebnis keine große Überraschung gewesen, „aber meine Eltern haben sich schon sehr gefreut“. Nach der Notenbekanntgabe ging es vergangenes Wochenende direkt in die Heimat nach Slowenien, wo die Großeltern und viele andere Verwandte noch in Krsko und Umgebung leben.

Im Herbst wird Toth ein Studium anfangen, idealerweise an der LMU in München. Allerdings ist sie noch unschlüssig, für welches Fach sie sich entscheidet – das sind so die Probleme, wenn man überall gut ist. Auch der Studienort München sei noch nicht in Stein gemeißelt, sagt Toth, und ob sie dort hinziehen wird. Vielleicht hat sie nach dem Abitur wieder mehr Zeit für ihre Hobbys: In Nordrhein-Westfalen war sie Rettungsschwimmerin, in Schongau ist sie auch im Schwimmverein.

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