Singgemeinschaft Schwabsoien: Sänger stimmen sich auf Konzertreihe ein

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Bis zur Perfektion wird im Keller der Grundschule an jedem Detail gefeilt. Am 16. März steht für die Singgemeinschaft Schwabsoien das erste Konzert an. Dann soll alles sitzen. © zerhoch

Bald ist es so weit: Dann starten die heiß ersehnten Jubiläumskonzerte der Singgemeinschaft Schwabsoien. Die Sänger holen sich aktuell den letzten Feinschliff.

Schwabsoien – Unschuldig und ruhig steht die Grundschule Schwabsoien an diesem Abend in der Dunkelheit. Doch der Schein trügt: Im Keller geht es nämlich ordentlich zur Sache.

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„Es ist wichtig, dass wir jetzt erst mal zur Ruhe kommen“, eröffnet Dirigent Josef Kirchhofer die Probenstunde und beginnt anschließend, die Stimmen der rund 35 erschienenen Chormitglieder durch verschiedenste Aufwärmübungen in Gang zu bringen. Kollektives Ploppen der zahlreichen Bierflaschen ist zu vernehmen – die Stimme will schließlich geölt sein.

An den kleinsten Stellschrauben wird gearbeitet

Kurz darauf haben die Sänger in den Tritt gefunden, und schon bald hallt das erste Lied durch den Grundschulkeller. Mit Hingabe dirigiert Josef Kirchhofer, widmet sich abwechselnd den Tenören, dann wieder den Bassstimmen. Nachfolgend ist der gesamte Chor gefragt.

Auch Passagen im Kanon bringen die Männer nicht aus dem Konzept: Mal im Stehen, mal im Sitzen. Alles wird getestet und an den kleinsten Stellschrauben justiert. Lediglich kleinere Korrekturen sind nötig. „Hier müssen wir darauf achten, nicht zu langsam zu werden“, merkt Kirchhofer an einer Stelle an.

Ein Schluck Bier und ein Gutzerl für den Hals

Wenige Minuten später ist er zufrieden: „Das war jetzt echt schön“, resümiert er. Nur noch selten schielen die Chormitglieder auf ihre Textmappen.

Als nächstes Stück ist Richard Wagners „Matrosenchor“ an der Reihe. Kirchhofers Sohn Johannes hat mittlerweile am Piano Platz genommen und haut eifrig in die Tasten. „Die 16tel-Pause nutzen wir für eine kleine Schnappatmung“, lautet die Anweisung des Dirigenten.

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Nach einer halben Stunde macht sich zunehmend Geräusper breit: Ein kurzer Griff zur Flasche löst das Problem. Auch eine Dose Pullmoll macht die Runde und schmiert die strapazierten Stimmbänder. Gegen 20.30 Uhr gönnt Kirchhofer seiner Mannschaft eine viertelstündige Pause. Auf dem Tresen stehen Brezen und deftige Würste bereit.

Ziel: Generationenwechsel schaffen

„Mein Sohn Johannes hat noch mehr zu tun“, sagt Josef Kirchhofer. „Er ist eigentlich bei jedem Chor dabei.“ Neben den Männern sind in Schwabsoien schließlich auch noch Kinder und gemischte Ensembles aktiv.

Für die Konzertreihe versprechen die Verantwortlichen ein abwechslungsreiches Programm. Eben diese Vielseitigkeit sei es, die dem Chor in den vielen Jahrzehnten seine treue Fangemeinschaft beschert hat. „Da ist für jeden etwas dabei“, merkt Johannes Kirchhofer an und ergänzt, dass es dem Chor ein besonderes Anliegen ist, „den Generationenwechsel zu schaffen“.

Mitglieder sind zwischen 30 und 89 Jahre alt

Ein Blick in den Proberaum verrät: Zahlreiche jüngere Gesichter mischen heute tatkräftig mit. Die Altersspanne reiche von 30 bis 89 Jahren – also keineswegs nur „alte Männer“, betont der Vorstand. Trotzdem freue sich die Gruppe natürlich über jedes neue Mitglied.

Doch auch die Erfahrenen denken noch lange nicht ans Aufhören. Der Älteste im Bunde, Helmut Lahner, plane sogar noch eine Solo-Einlage. Auf die Frage, wie viele Lieder das Publikum bei den Konzerten zu erwarten habe, lachen die Verantwortlichen nur. „Reichlich“, sagen sie. Langweilig werde es sicher nicht.

Große Nachfrage nach Karten: Sondertermine möglich

Die ersten Konzerte sind bereits so gut wie ausverkauft, teilen die Vorstände Christian Müller und Michael Sepp mit. Sollte die rege Nachfrage nicht abreißen, kämen auch noch weitere Sondertermine infrage.

Die Kirchhofers betrachten die Konzertreihe als eine Art „Gemeinschaftsaktion“. Daheim werde kaum noch über etwas anderes gesprochen, erklären sie schmunzelnd. Und dass, obwohl sein Sohn Johannes mit Job und Familie ohnehin ordentlich eingespannt ist, lobt sein Vater. Doch so geht es auch vielen anderen Chormitgliedern, die eifrig darauf bedacht sind, die vielen Proben in ihren Alltag zu integrieren.

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Nach einer Pause werden Bier und Brezen vorerst wieder beiseite gestellt. Es gibt noch viel zu tun. Draußen ist von alldem allerdings nur wenig zu hören. Als wolle das Gebäude ein Geheimnis hüten.

FLORIAN ZERHOCH

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