Die Kameradschaft ist die große Konstante bei der Altenstadter Feuerwehr

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Stützen in der Altenstadter Feuerwehr: (v.l.) Kreisbrandrat Rüdiger Sobotta und Kommandant Johann Deschler mit Dennis Gard, Klaus Hafenmair und Andreas Nuscheler, die seit 20 Jahren im aktiven Dienst sind. Rechts Vorstand Jan Schumann. © Jais

Ein Jahr nach Hohenfurch und acht Jahre nach Schongau ist jetzt die Feuerwehr Altenstadt an der Reihe mit dem 150-jährigen Jubiläum: Dass bei allen Veränderungen die Kameradschaft die große Konstante bleibt, wurde beim Festabend herausgestellt.

Altenstadt – Es sei auch in schwierigen Zeiten angemessen, „dass wir 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr feiern“, betonte Kreisbrandrat Dr. Rüdiger Sobotta aus Penzberg bei seinem Besuch in Altenstadt. Geselligkeit und Tradition seien das „Korsett für die Kameradschaft“, ergänzte Sobotta vor 120 geladenen Gästen im Pfarrsaal in Altenstadt, unter denen auch die Kommandanten Werner Berchtold und Manfred Lang sowie die Vorsitzenden Daniel Mahl und Quirin Dörr von den Wehren aus Schongau und Schwabniederhofen waren.

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Die Kameradschaft sei das „entscheidende Bindeglied“ für die Gemeinschaft, befand Altenstadts Bürgermeister Andreas Kögl. Er ist Schirmherr beim viertägigen Fest vom 9. bis 12. Mai, war lange Vereinsvorsitzender und ist selbst Aktiver bei der Feuerwehr. Man habe es in Altenstadt immer wieder geschafft, „das Feuer für die Feuerwehr weiterzugeben.“

50 Mitglieder waren es bei der Gründung

Zusammen mit Dennis Gard ließ der Bürgermeister die Historie der Altenstadter Wehr Revue passieren. Im April 1874 hatten 50 Männer die Wehr gegründet. 1912 wurden die Aktiven erstmals in Uniformen eingekleidet, die bei zwei Schneidern in Schongau und Altenstadt angefertigt wurden. In dieses Gewand schlüpfen Mannsbilder heutzutage noch, wenn sie in der historischen Gruppe an Festzügen teilnehmen.

Im Jahr 1981 sei „mit Weitblick“ das jetzige Feuerwehrgerätehaus errichtet worden, das seitdem mehrmals umgebaut worden sei und das derzeit neue Sanitärräume bekommt, wie Kögl und Gard schilderten. Was sie im Rückblick, wo der Schwerpunkt auf den vergangenen Jahrzehnten lag, ebenfalls erwähnten: Dass die Altenstadter Feuerwehr das Katastrophenschutzlager des Landkreises Weilheim-Schongau betreut, dass Altenstadt als erste Wehr im Landkreis eine eigene Homepage eingerichtet hatte, dass es seit 25 Jahren eine eigene Jugendgruppe gibt und dass mehrere Fahrzeuge in Dienst gestellt wurden, zuletzt 2019 das Mehrzweckfahrzeug, das mit digitaler Ausrüstung aufwartet und wofür eine eigene Gruppe in der Wehr zuständig ist.

Da hatten die Besucher der Festveranstaltung der Altenstadter Feuerwehr im Pfarrsaal etwas zu lachen: Beim Auftritt der Hohenfurcher Feuerwehrkapelle mit ihrem Chef Jürgen Fischer (li.) blieb kein Auge trocken.
Da hatten die Besucher der Festveranstaltung der Altenstadter Feuerwehr im Pfarrsaal etwas zu lachen: Beim Auftritt der Hohenfurcher Feuerwehrkapelle mit ihrem Chef Jürgen Fischer (li.) blieb kein Auge trocken. © Jais

Beim Festabend, durch den Vereinsvorsitzender Jan Schumann führte und der von einem Bläserquintett der örtlichen Blaskapelle musikalisch gestaltet wurde, haben Kreisbrandrat Sobotta und Kommandant Johann Deschler, selbst seit 1995 in diesem Amt, zusammen mit weiteren führenden Feuerwehrkräften verdiente Kameraden ausgezeichnet. Werner Golling ist seit 40 Jahren in der Wehr aktiv und erhielt dafür das Ehrenzeichen in Gold angeheftet.

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20 Jahre sind Dennis Gard, Andreas Nuscheler, Klaus Hafenmair und Stefan Emter aktiv. Fahnenbegleiter Johannes Högg erhielt das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ebenso wie Franz Haslach (38 Jahre Fahnenbegleiter). Erich Zepf war gar 55 Jahre bei der Fahne, davon 38 Jahre als Fähnrich. Er wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold gewürdigt. Genauso lang war dessen Vorgänger Martin Scholz Fähnrich – und zwar von 1948 bis 1986.

Und dann kommt die Hohenfurcher Feuerwehrkapelle . . .

Nach Festakt und dem gemeinsamen Essen marschierte die neunköpfige Hohenfurcher Feuerwehrkapelle ein: Deren „Anführer“ Jürgen Fischer frotzelte in gewohnter Manier. Beim Blick in den Saal erkenne er einige alte Gesichter – und er habe gedacht: „Ihr heißt doch Floriansjünger“.

Dass der Altenstadter Feuerwehrvorstand in die Wohnung beim Feuerwehrhaus eingezogen sei, habe den großen Vorteil, dass so „der unermessliche Wissensdurst“ seiner Frau bei Feierabendrunden gestillt werden könne. Und an Bürgermeister Kögl gerichtet, gab Fischer schon mal den Ausblick: Wenn das Fest zum 150-Jährigen im Mai gut verlaufe, bekomme dieser am neuen Schwabniederhofener Kreisverkehr wohl ein Denkmal gesetzt.

Bilanz und Neuwahlen

Das Jahr 2023 brachte für die Freiwillige Feuerwehr Altenstadt die meisten Einsätze seit Bestehen der Löschgruppe: Immerhin 82 Mal sind die Männer und Frauen der Wehr ausgerückt. Insgesamt wurden 2100 Einsatzstunden verzeichnet, wie Kommandant Johann Deschler auf der Jahresversammlung berichtete. Zudem entfielen 1200 Stunden auf Übung und Ausbildung. Die Wehr hat gut 60 aktive Mitglieder.

Positiv sei laut Deschler für die Wehr, dass nach einem „Tag der offenen Tür“ im vergangenen Oktober zwölf Quereinsteiger für den Dienst in der aktiven Wehr gewonnen werden konnten. Darunter sind drei Frauen. Die neu Dazugekommenen sind zwischen 20 und 43 Jahre alt und durchlaufen zurzeit die Grundausbildung.

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Bei den Wahlen ist die Vorstandschaft komplett bestätigt worden. Vorsitzender ist Jan Schumann, Vertreter Matthias Bernhard. Kommandant bleibt Johann Deschler, dessen Vertreter ist Florian Jocher. Manuel Ranz ist Kassier, Jürgen Pust Schriftführer. Die zwei Besitzer Christoph Ranz und Dennis Gard komplettieren die Vorstandschaft.

JOHANNES JAIS

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