Wo „bezahlbare Wohnungen“ entstehen

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24 geförderte Wohnungen sollen heuer noch in den Neubauten auf dem früheren Supermarkt-Areal an der Kanalstraße bezugsfertig werden. © Magnus Reitinger

Die Regelungen der Stadt Weilheim zur „Sozialgerechten Bodennutzung“ tragen offenbar Früchte: Laut Rathaus entstehen dadurch heuer rund 50 vergünstigte Wohnungen.

Bürger unterstützen, „die sich auf dem frei finanzierten Wohnungsmarkt die derzeitigen Mietpreise nicht mehr leisten können“: Das ist das erklärte Ziel der Festsetzungen zur „Sozialgerechten Bodennutzung“ (SoBoN), die Weilheims Stadtrat seit 2018 beschlossen hat. Demnach müssen Bauträger und Investoren bei Projekten ab einer gewissen Größe mindestens ein Drittel der Wohnfläche für „bezahlbaren bzw. sozial geförderten Wohnraum“ sichern.

Zum Juli wurden die ersten Wohnungen nach dem SoBoN-Modell vergeben

Nun hat das Stadtbauamt einen ersten „Zwischenbericht“ zum SoBoN-Modell Weilheim vorgelegt, das bezahlbaren Wohnraum in der Kreisstadt schaffen soll. „Bedingt durch die derzeitige Konjunkturlage wurden/werden verschiedene Bauvorhaben leider erst zeitversetzt umgesetzt oder haben sich verzögert“, heißt es darin. Doch zum Juli 2024 habe man, in enger Abstimmung mit den Sozialämtern von Stadt und Landkreis, die ersten mietpreisgebundenen Wohnungen nach dem SoBoN-Modell vergeben können – nämlich fünf Wohnungen im Neubaugebiet „Schießstattweg/Schmuzerstraße“ an der Ammer.

In diesen Baugebieten entstehen weitere vergünstigte Wohnungen

Laut Stadt entstehen in diesem Areal in nächster Zeit noch 20 weitere vergünstigte Wohnungen: davon fünf mit Mietpreisbindung sowie 15, die nach den Regelungen der Einkommensorientierten Förderung (EOF) des Freistaats Bayern gebunden sind. Für letztere gibt es drei Einkommensstufen. Deshalb kommen auch zahlreiche Menschen dafür in Frage, die zu viel verdienen, um eine klassische Sozialwohnung zu erhalten – aber zu wenig, um auf dem freien Wohnungsmarkt wirklich eine Chance zu haben. Auch viele Rentner zählen zu diesem Segment.

Auch in zwei weiteren Baugebieten können nach Auskunft des Stadtbauamtes heuer noch vergünstigte Wohnungen vergeben werden: Auf dem einstigen Gartengrundstück südlich des Krumpperplatzes sind es vier Wohneinheiten gemäß EOF-Regelungen (dem Bauträger wurden dafür bereits Familien vorgeschlagen) und eine, die über einen kirchlichen Träger mietpreisgebunden vermietet wird. Auf dem früheren Supermarkt-Areal „Kanalstraße Süd“ werden voraussichtlich zum Jahresende 24 EOF-gebundene Wohnungen bezugsfertig. Auch hierfür habe man dem Bauträger schon berechtigte Familien gemeldet, heißt es aus dem Rathaus.

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Berechtigte sollen „keine Scheu haben“, Anträge bei der Stadt einzureichen

Ein Großprojekt ist das ehemalige Deckel-Areal an der Ecke Hangstraße/Am Öferl, wo dieser Tage mit der Neubebauung begonnen werden soll: Über die „BayernHeim“ stehen dort in Zukunft „90 sozialgebundene Wohneinheiten in verschiedenen Größen zur Verfügung“, so die Stadt: „20 dieser Wohnungen sind zudem als so genannte ,Altenwohnungen‘ für Personen über 65 Jahren oder Personen mit Beeinträchtigung gebunden.“ Und am Baugrundstück Singerstraße „werden weitere 32 Wohneinheiten entstehen, wovon 14 im Rahmen der SoBoN gesichert sind und der Stadt ein Benennungsrecht zusteht“.

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Alles in allem, so rechnet das Stadtbauamt vor, werden in den genannten Gebieten in nächster Zeit 158 Wohneinheiten gemäß SoBoN-Modell zur Verfügung stehen. Dadurch werde „der Wohnungsmarkt im sozial verträglichen Preissegment deutlich entlastet“. Die Stadt ermutigt alle Weilheimer, insbesondere auch Rentner, „sich über die Einkommensgrenzen der Einkommensorientierten Förderung des Freistaates Bayern zu informieren“. Auskunft dazu gebe es in den Sozialämtern von Stadt und Landkreis. „Scheuen Sie sich bitte nicht, einen entsprechenden Antrag bei der Stadt einzureichen“, so der Appell aus dem Rathaus.

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